Flugzeugbau Friedrichshafen
Die Flugzeugbau Friedrichshafen GmbH, abgekürzt Friedrichshafen oder auch FF, war ein bedeutender Hersteller für deutsche Großbomber und Seeflugzeuge im Ersten Weltkrieg.
Flugzeugbau Friedrichshafen GmbH (FF) | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 17. Juni 1912 |
Auflösung | 1923 |
Sitz | Friedrichshafen, Deutschland |
Leitung | Karl Gehlen (Chefingenieur) |
Mitarbeiterzahl | 3.240 (1918) |
Branche | Flugzeughersteller |
Geschichte
Das Unternehmen wurde am 17. Juni 1912 in Friedrichshafen am Bodensee von Theodor Kober mit einem Kapital von 372.000 ℳ[1] gegründet, u. a. unterstützt von Ferdinand Graf von Zeppelin, der sich als Förderer der Luftfahrt auch finanziell am Unternehmen beteiligte. Kober übernahm zunächst die alte Zeppelinhalle in Manzell als Produktionsstätte. Später baute er ein Zweigwerk in Warnemünde und eine Produktionsstätte für Schwimmer in Weingarten auf. Am Ende des Ersten Weltkriegs hatte FF eine Belegschaft von 3.240 Mitarbeitern.
Flugzeugentwicklungen
Zunächst produzierte das Unternehmen Wasserflugzeuge nach dem Vorbild von Curtiss, dem damals führenden Unternehmen für „Hydroplanes“, übernahm unter der Leitung von Chefingenieur Karl Gehlen auch eigene Entwicklungen und baute schließlich auch Großbomber und andere Landflugzeuge nach eigenen Entwürfen. Nach dem Krieg musste das Unternehmen den Flugzeugbau aufgeben. Die Produktionseinrichtungen in Manzell wurden 1923 von den Dornier-Werken übernommen.
Führend war Friedrichshafen bei der Lieferung von Seekampfflugzeugen, die von deutschen Seefliegerstationen aus über Nordsee und Ostsee eingesetzt wurden. Daneben bewährte sich besonders der zweimotorige Großbomber G.III im Fronteinsatz.
Seeflugzeuge
- 1913: Friedrichshafen FF 17 Seeflugzeug
- 1914: Friedrichshafen FF 19 Seeflugzeug
- 1914: Friedrichshafen FF 21 Flugboot
- 1914: Friedrichshafen FF 27 Seeflugzeug
- 1914/15: Friedrichshafen FF 29 Seeflugzeug
- 1915: Friedrichshafen FF 31 Seekampfflugzeug
- 1915/16: Friedrichshafen FF 33 Seekampfflugzeug
- 1916: Friedrichshafen FF 24 Seeaufklärer
- 1916: Friedrichshafen FF 35 Torpedoflugzeug
- 1916: Friedrichshafen FF 40 Seekampfflugzeug
- 1916: Friedrichshafen FF 41 Seekampfflugzeug
- 1916: Friedrichshafen FF 43 Seejagdflugzeug
- 1917: Friedrichshafen FF 39 Seekampfflugzeug
- 1917: Friedrichshafen FF 44 Seekampfflugzeug
- 1917: Friedrichshafen FF 48 Seekampfflugzeug
- 1917: Friedrichshafen FF 49 Seekampfflugzeug
- 1918: Friedrichshafen FF 53 Torpedoflugzeug
- 1918: Friedrichshafen FF 59 Seekampfflugzeug
- 1918: Friedrichshafen FF 60 Seegroßflugzeug
- 1918: Friedrichshafen FF 63 Seekampfflugzeug
- 1918: Friedrichshafen FF 64
Bewaffnete Aufklärungsflugzeuge
- 1916: Friedrichshafen C.I Aufklärer (FF 37)
Bomber
- 1915: Friedrichshafen G.I Bomber (FF 30)
- 1916: Friedrichshafen G.II Bomber (FF 38)
- 1917: Friedrichshafen G.III Bomber (FF 45)
- 1918: Friedrichshafen G.IV Bomber (FF 62)
- 1918: Friedrichshafen G.V Bomber
- 1918: Friedrichshafen N.I Nachtbomber
Jagdflugzeuge
- 1916: Friedrichshafen D.I Jagdeinsitzer (FF 46)[2]
- 1917: Friedrichshafen D.II Jagdeinsitzer
Siehe auch
Literatur
- Seeblatt – Tage- und Anzeigeblatt der Stadt Friedrichshafen, Nr. 138, Donnerstag, den 20. Juni 1912.
- Günter Kroschel; Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Lohse-Eissing, Wilhelmshaven 1977, ISBN 3-920602-18-8.
- Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914–18. München 1959.
- Siegfried Borzutzki: Flugzeugbau Friedrichshafen GmbH – Diplom-Ingenieur Theodor Kober. Berlin 1993.
Weblinks
- Zeppelin-Museum Friedrichshafen (Memento vom 27. Dezember 2014 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Flugsport von Oskar Ursinus - Kompletter Jahrgang 1912 als digitaler Volltext | Flugwesen Luftsport Luftfahrt Luftverkehr Luftwaffe. Abgerufen am 28. August 2019.
- Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 9. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6, S. 56.