Flakpanzer I
Der Flakpanzer I war ein deutsches Selbstfahr-Flugabwehrgeschütz auf dem Gestell des Panzerkampfwagens I A.
Entwicklungsgeschichte
Der Flakpz. I entstand während des Frankreich-Feldzuges, als man erkannte, dass die motorisierte Flak unzureichend gepanzert war. Daraufhin entschied das Heereswaffenamt im Jahr 1940, kleinere Flakgeschütze auf Panzergestelle zu montieren. Da zu dem damaligen Zeitpunkt nur wenige dieser Fahrgestelle zur Verfügung standen, wurde das des Panzerkampfwagens I verwendet, da es im Gegensatz zu anderen Modellen lieferbar war. Der Umbau der Fahrgestelle erfolgte bei der Firma Stoewer in Stettin.
Es wurden insgesamt 24 solcher Fahrzeuge gebaut, wobei beim Umbau Teile des Frontaufbaus und die komplette Motorabdeckung entfernt wurden, um eine größere Trittfläche zu gewinnen. Um eine günstige Schwerpunktlage für die Flak zu erreichen, wurde die Frontpanzerung des Aufbaus um etwa 18 cm nach vorne verschoben. Die seitlichen Klappen bestanden aus einfachem Blech und boten somit keinen wirklichen Schutz, vielmehr konnten diese zur Vergrößerung der Standfläche heruntergeklappt werden. Um mehr Platz zu schaffen, wurde außerdem das Funkgerät ausgebaut; die Verständigung erfolgte nun mit Handzeichen. Ausgerüstet waren die Panzer mit der 2-cm-Flak 38, zudem verfügten die Panzerbesatzungen noch über Nahkampfwaffen wie Karabiner. Um dem Fahrer den Einstieg zu erleichtern, wurde das Flakgeschütz leicht nach rechts versetzt. Die Munition wurde vor allem unter dem Sitz des Fahrers im Innenraum des Fahrzeuges sowie hinter dem Ladeschützen verstaut, jedoch ist unbekannt, wie viel Munition tatsächlich mitgeführt wurde. Da der Platz im Fahrzeug sehr beengt war, wurde dem Fahrzeug zusätzlich eine Anhängerkupplung für den Sonderanhänger 51 angebaut. Im Anhänger wurden zusätzliche Munition sowie Ersatzrohre für die Flak transportiert.
Einsatzgeschichte
Die einzige Einheit, die mit dem Flakpanzer I ausgerüstet wurde, war das Fla.-Btl.(mot) 614. Sie wurde 1941 in Altwarp aufgestellt und im gleichen Jahr nach Rumänien in den Raum Jassy verlegt. Bei Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion wurde das Bataillon bei der Heeresgruppe Süd eingesetzt. Dort konnten die Fahrzeuge einige Abschüsse erzielen. Sie wurden aber vor allem im Erdkampfeinsatz gegen Bodenziele eingesetzt und erlitten dabei hohe Verluste, da die Besatzungen dem feindlichen Feuer schutzlos ausgeliefert waren. Die einzelnen Kompanien wurden für diese Einsätze auf andere Einheiten aufgeteilt, wodurch es heute nur sehr wenige Aufzeichnungen über die Einsätze gibt. Das ganze Bataillon ging im Jahre 1943 in Stalingrad unter, wobei die meisten Fahrzeuge womöglich schon vorher aus verschiedenen Gründen aufgegeben oder schlichtweg vernichtet wurden.
Technische Daten
Flakpanzer I: | |
Kenngröße | Daten |
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Hersteller | Alkett, Daimler-Benz, Stoewer |
Gewicht | etwa 5,5 t (geschätzt) |
Länge | 4,38 m |
Breite | 2,06 m |
Höhe | mit Flak 2,08 m |
Kettenbreite | 28 cm |
Bewaffnung | 2-cm-Flak 38 sowie Karabiner zur Infanteriebekämpfung |
Munitionsvorrat | unbekannt |
Panzerung | bis zu 13 mm |
Besatzung | 2 Mann, bei Luftkampf bis zu 8 Mann |
Motor | Krupp-Boxermotor, 57 PS |
Geschwindigkeit | max. 40 km/h |
Reichweite | Straße 180, Gelände 130 km |
Literatur
- Chris Chant: Artillery of World War II. MBI Publishing Company, St. Paul MN 2001, ISBN 0-7603-1172-2.
- George Forty: A photo history of tanks in two world wars. Blandford Press, Poole 1984, ISBN 0-7137-1216-3.