Finnenhaussiedlung
Finnenhaussiedlung steht für eine Siedlung aus Holzfertighäusern sogenannte „Finnenhäuser“, die im Zweiten Weltkrieg zwischen 1942 und 1944 „für obdachlose, bombengeschädigte Familien der wehrwichtigen Betriebe“ aus Finnland importiert wurden und überwiegend in Norddeutschland errichtet wurden.
Geschichte
Die Lieferung war im Jahr 1941 zur Zeit des Beginns des Überfalls auf Russland in einem Vertrag zwischen Finnland und dem Deutschen Reich vereinbart worden. In dieser Zeit setzten im verstärkten Maß Flugzeugangriffe auf deutsche Rüstungszentren und die Behausungen der Rüstungsarbeiter ein. Das Ziel der deutschen Behörden war es, durch Ersatz von Wohnungsraum die Rüstungsarbeiter wieder zum Einsatz in den Rüstungsfabriken fähig zu machen.[1]
Orte mit Finnenhaussiedlungen sind unter anderem Wattenbek, Metzingen (Baden-Württemberg) Flintbek, Bordesholm, Mainz-Gonsenheim, Schönberg (Holstein) und Lübeck-Eichholz sowie in Köln-Höhenhaus (Finnensiedlung). In den Jahren 1957/1958 wurde eine weitere Siedlung in Berlin-Kladow errichtet, die die Vereinigten Staaten für die Unterkunft von politischen Flüchtlingen aus den Ostblock-Staaten gespendet hatten. Diese und die ebenfalls 1958 in Berlin-Lichterfelde erbaute Finnenhaussiedlung waren Bauprojekte der GEHAG.[2]
Bauweise
Die zumeist zweigeschossigen Gebäude mit Satteldach wurden als vollständige Bausätze in Tafelbauweise in Finnland hergestellt und auf dem Seeweg nach Deutschland geliefert.
Weblinks
Einzelnachweise
- Volker Plischewsk: Finnenhäuser – Fragen und Antworten von einem sogenannten Finnenhauskind. In Jahrbuch des Geschichtsvereins Bordesholm, 2009. Hrsg. Geschichtsverein im ehemaligen Amt Bordesholm, 24582 Brügge/Bordesholm. (PDF; 6,8 MB)
- Finnenhaussiedlung Berlin-Lichterfelde; 1958 in der Denkmaldatenbank der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.