Fibrolithbeil
Das neolithische Fibrolithbeil ist ein Steinbeil aus einer seltenen Sillimanitgesteinsart. Fibrolithbeile sind neben solchen aus Dolerit, Hornblende und den Pyroxenen Jadeit und Eklogit, in der Bretagne sehr verbreitet.
- Die Fibrolithbeile im Département Morbihan stammen aus der "Mine von Quelfénec" südlich von Plussulien.
- Die Steinbeile aus einer begrenzten Region des Finistere nördlich von Brest stammen, soweit untersucht, aus kleinen lokalen Aufschlüssen.
Abgesehen von den besonderen Flachbeilen aus den großen Hügelgräbern von Carnac handelt es sich um mittelgroße, flache, spitznackige Beile und kleinere bis sehr kleine Geräte. Einige von ihnen waren als Anhänger ausgelegt und durchlocht, wurden also als Talisman verwendet. Das Gestein ist aufgrund seiner Härte und Dichte schwer zu bearbeiten. Die Verbreitung des Fibrolith ist in der Nähe der Abbaugebiete am größten, wo bis zu 25 % der Beile aus diesem Material bestehen. Außerhalb dieser Gebiete liegt ihr Anteil bei maximal 5 %. Fibrolithbeile waren aufgrund ihrer Härte und Elastizität sicher Qualitätsgeräte.
Im Tumulus Mané-er-Hroek (Morbihan) waren einer bestatteten Person 90 Fibrolith- und elf alpine Jadeitbeile mitgegeben worden.[1]
Literatur
- C.-T. Le Roux: Stone axes of Brittany and the Marches. In: Th. Mck. Clough, W. A. Cummins (Hrsg.): Stone Axe Studies. Archaeological, pretological, experimental, and ethnographic (= Council for British Archaeology. Research Reports 23). Council for British Archaeology, London 1979, ISBN 0-900312-63-7, S. 49–56, (Volltext; PDF; 148 kB; englisch).
Einzelnachweise
- http://www.lda-lsa.de/landesmuseum_fuer_vorgeschichte/fund_des_monats/2008/januar/ (zuletzt abgerufen am 14. Dezember 2012)