Feuerwehr in der Ukraine
Die Feuerwehr in der Ukraine ist ein Teil des Staatlichen Dienstes für Notfallsituationen (ukrainisch Державна служба України з надзвичайних ситуацій; kurz: DSNS/ДСНС), die im Jahr 1991 gegründet wurde. Dieser Dienst ist dem ukrainischen Innenministerium unterstellt.
Feuerwehr Ukraine | |
Notruf: 101 oder 112 | |
Personal | |
Aktive (ohne Jugend): | 195.884 |
Freiwilligenquote: | 73 % |
Stützpunkte | |
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Gesamtanzahl: | 2.210 |
Einsätze | |
Gesamtanzahl: | 269.160 |
Aufteilung nach Einsatzart | |
Brandeinsätze | 96.812 |
Stand der Daten | 2019 |
Allgemeines
In der Ukraine bestehen 2.210 Feuerwehrhäuser und Feuerwachen, in denen 3.402 Löschfahrzeuge und 290 Drehleitern bzw. Teleskopmaste für Feuerwehreinsätze bereitstehen. Insgesamt sind 195.884 Personen, davon 53.286 Berufsfeuerwehrleute und 142.598 freiwillige Feuerwehrleute, im Feuerwehrwesen tätig.[1] Die ukrainischen Feuerwehren wurden im Jahr 2019 zu 269.160 Einsätzen alarmiert, dabei waren 1.909 Brände zu löschen. Hierbei wurden 1.909 Tote von den Feuerwehren geborgen und 1.523 Verletzte gerettet.[2]
Die Brandbekämpfung bei der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 war der umfangreichste Einsatz auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. Bei 134 Personen, insbesondere bei Kraftwerksbeschäftigten und Feuerwehrleuten, wurde unmittelbar nach dem Ereignis eine Strahlenkrankheit diagnostiziert. 28 von ihnen starben im Jahr 1986 infolge der Strahlenkrankheit, die meisten in den ersten Monaten nach dem Reaktorunfall. In den Jahren 1987 bis 2004 starben 19 weitere von der Strahlenkrankheit betroffene Helfer, einige davon möglicherweise an den Langzeitfolgen der Strahlenkrankheit.[3]
Ein späterer großer Feuerwehreinsatz um Tschernobyl geschah bei einem Waldbrand, der am 5. April 2020 durch den ukrainischen Umweltinspektionsdienst festgestellt wurde. Dieser Brand setzte auf einer Fläche von rund einem Quadratkilometer in der Sperrzone um das Kernkraftwerk Radioaktivität frei.[4] Zwei Wochen nach Ausbruch waren nach Auswertungen von Satellitenbildern schätzungsweise 115 km² Waldfläche abgebrannt. Darüber hinaus kam es aufgrund der Brände zu anhaltendem und dichtem Smog in Kiew.[5]
Brandbekämpfung während russischer Invasion
In Folge des am 24. Februar 2022 begonnenen russischen Überfalls auf die Ukraine durch die Russische Armee bekämpfen am 26. Februar 2022 Einsatzkräfte der Kiewer Feuerwehr Brände bei beschädigten Wohnhochhäuser.[6]
Der Deutsche Feuerwehrverband hat am 2. März 2022 die deutschen Feuerwehren zur „Feuerwehrhilfe Ukraine“ aufgerufen, um den vom Krieg beeinträchtigten Feuerwehren in der Ukraine zu helfen.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.13: Personal und Ausstattung der Feuerwehren der Staaten in 2010–2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 15. Februar 2022.
- Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.2: Verdichtete Kennzahlen der Brandsituation in den Staaten für das Jahr 2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 15. Februar 2022.
- Report of the UN Chernobyl Forum Expert Group Health. 2006, S. 99.
- Hohe Radioaktivität durch Waldbrand nahe Tschernobyl, FAZ.NET vom 5. April 2020. Abgerufen am 6. April 2020.
- Tschernobyl-Brände – Smog über Kiew – deutsche Hilfe für Löscharbeiten. Deutschlandfunk, abgerufen am 18. April 2020 (deutsch).
- Angriff auf die Ukraine. Es läuft nicht nach Putins Plan. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Februar 2022, abgerufen am 26. Februar 2022.
- Unterstützung für die Ukraine. Volle Solidarität. Deutscher Feuerwehrverband, 2. März 2022, abgerufen am 2. März 2022.