Felsen-Schleifenblume
Die Felsen-Schleifenblume[1][2] (Iberis saxatilis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schleifenblumen (Iberis) innerhalb der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Europa. Ihre Sorten werden wegen der dekorativen weißen Blüten als Zierpflanze verwendet.
Felsen-Schleifenblume | ||||||||||||
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Felsen-Schleifenblume (Iberis saxatilis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Iberis saxatilis | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Felsen-Schleifenblume ist ein immergrüner, niederliegender bis 15 Zentimeter hoher Halbstrauch, der kleine, flache Polster bildet. Die Zweige sind aufstrebend und zerbrechlich.
Die Blattspreite der Laubblätter ist einfach, fleischig, 1,5 bis 2 Zentimeter lang, bis zu 2 Millimeter breit, linealisch, etwas zugespitzt, kahl oder häufig am Rand bewimpert und dunkelgrün.[1][2]
Generative Merkmale
Die Blütezeit liegt im Mai, im Herbst kann es eine Nachblüte geben. Die Blüten sind in endständigen, 1,5 bis 2 Zentimeter breiten Trugdolden angeordnet, die sich bis zur Fruchtreife hin verlängern. Die Kronblätter sind weiß.[1][2]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[3]
Vorkommen
Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Europa in Spanien, Frankreich, in der Schweiz, auf der Balkanhalbinsel, in Rumänien und auf der Krim.[4]
Die Felsen-Schleifenblume wächst in Steppen, Trockenwäldern und kühlfeuchten Wäldern auf mäßig trockenen bis frischen, schwach sauren bis alkalischen, sandig-lehmigen bis lehmigen, nährstoffreichen aber auch felsigen und flachgründigen Böden an sonnigen bis lichtschattigen Standorten. Die Felsen-Schleifenblume ist frosthart. Das Verbreitungsgebiet wird der Winterhärtezone 6a zugeordnet mit mittleren jährlichen Minimaltemperaturen von −23,3 bis −20,6 °C (−10 bis −5 °F).[1]
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Iberis saxatilis erfolgte durch 1756 durch Carl von Linné in Centuria II. Plantarum, S. 23. Der von Linné gewählte Gattungsname Iberis leitet sich vom lateinischen hiberis für eine als giftig angesehene, der Kresse ähnliche Pflanzensippe ab.[5] Das Artepitheton saxatilis stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „an oder auf Felsen lebend“.[6]
Synonyme für Iberis saxatilis L. sind: Biauricula saxatilis (L.) Bubani, Iberis latealata Porta & Rigo ex Porta, Iberis vermiculata Willd., Iberis zanardinii Vis.[4]
Je nach Autor gibt es etwa vier Unterarten:[7]
- Iberis saxatilis subsp. cinerea (Poir.) Font Quer (Syn.: Iberis cinerea Poir., Iberis latealata Porta & Rigo, Iberis saxatilis var. cinerea (Poir.) Pau, Iberis subvelutina DC., Iberis sampaioana Franco & P.Silva): Sie kommt nur vom zentralen bis südlichen Spanien vor.[7]
- Iberis saxatilis subsp. magnesiana Oskay: Sie kommt in der Türkei vor.[7]
- Iberis saxatilis subsp. pseudosaxatilis (Emb. ex Maire) Moreno & M.Velasco: Sie kommt in Marokko vor.[7]
- Iberis saxatilis L. subsp. saxatilis (Syn.: Iberis garrexiana Scop., Iberis saxatilis var. malacitana Pau, Iberis saxatilis subsp. valentina Mateo & Figuerola, Iberis vermiculata Willd., Iberis zanardinii Vis.): Sie kommt von Spanien über Frankreich, Italien bis zur Schweiz, und ehemaligen Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, bis Griechenland und auf der Krim vor.[7] Sie gedeiht in der Schweiz in der Kalkfels-Pionierflur des Gebirges (Karstfluren) (Verband Drabo-Seslerion). Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1 (sehr trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[8]
Verwendung
Die Felsen-Schleifenblume wird häufig aufgrund der dekorativen Blüten als Zierpflanze verwendet.[1]
Nachweise
Literatur
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 346.
- Jost Fitschen: Gehölzflora. 12., überarbeitete und ergänzte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2007, ISBN 3-494-01422-1, S. 534.
Einzelnachweise
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 346.
- Jost Fitschen: Gehölzflora. 13., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2017, ISBN 978-3-494-01712-9, S. 588.
- Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas florae europaeae. Band 11: Cruciferae (Ricotia to Raphanus). Helsinki 1996, ISBN 951-9108-11-4. S. 169–170.
- Iberis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 7. September 2012.
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996), S. 302.
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996), S. 562.
- Datenblatt Iberis saxatilis bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- Iberis saxatilis L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 10. Januar 2022.
Weblinks
- Thomas Meyer, Michael Hassler: Datenblatt bei Mittelmeer- und Alpenflora.