Felix Günther (Industrieller)
Felix Reinhold Günther (* 24. November 1871 in Greiz; † 8. Februar 1952 in Duisburg) war ein deutscher Unternehmer in der Papierindustrie.
Leben
Felix Günther, Sohn des Greizer Papierfabrikanten Otto Günther (1835–1885), in dessen Werk vor allem Papiere für die Textil- und die Tabakindustrie hergestellt wurden, trat 1892 in den väterlichen Betrieb ein, den er zunächst mit seinem Bruder Otto zu einem Großbetrieb ausbaute. Günther stellte das Unternehmen auf die Produktion von hochwertigen Effekt- und Phantasiepapieren um, die weltweit Absatz fanden. Zusätzlich ließ er Fotoschutzpapiere fertigen, mit denen er drei Viertel des europäischen Bedarfs deckte. Das Unternehmen zählte bei seiner Übernahme 30 Arbeiter, 1939 mit dem Zweigwerk Illfeld über 1100 Arbeiter, was ihn zu einem der größten privaten Arbeitgeber in der deutschen Papierindustrie werden ließ.
Kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs gelang Felix Günther die Erfindung des Krepppapiers, das in unmittelbarer Folge bei Verbänden kriegswichtig werden sollte und im Zweiten Weltkrieg auch als Verdunklungspapier Anwendung fand. 1925 verlieh ihm die Universität Jena die Ehrenbürgerwürde und 1931 die Ehrendoktorwürde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1947 verhaftet, 1948 entlassen, seine Fabrik wurde in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt. Er übersiedelte im gleichen Jahr nach Westdeutschland, vier Jahre später verstarb er 80-jährig in Duisburg.
Literatur
- Franz Günther: Günther, Felix. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 271 (Digitalisat).
- Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 4, K. G. Saur Verlag GmbH & Co. KG, München 1996, ISBN 3-598-23163-6, Seite 239.