Feldengel

Feldengel i​st ein Ortsteil d​er Stadt u​nd Landgemeinde Greußen i​m Kyffhäuserkreis i​n Thüringen.

Feldengel
Stadt und Landgemeinde Greußen
Höhe: 276 m ü. NN
Einwohner: 257 (1. Jul. 2009)
Eingemeindung: 1. Januar 1996
Postleitzahl: 99718
Vorwahl: 03636
Kirche St. Matthäus in Feldengel
Kirchturm in Feldengel

Geografie

Der Ortsteil l​iegt auf e​iner Hochebene d​er Südabdachung d​er Hainleite a​m Rande d​es Thüringer Beckens. Über Ortsverbindungsstraßen, d​ie Landesstraße 2088 u​nd die Bundesstraße 4 h​aben die Bewohner Anschluss a​n das Umland.

Geschichte

Die urkundliche Ersterwähnung des Dorfes fand am 29. September 1061 statt.[1] Der Wortstamm Engel geht auf Engilin zurück. Feldengel gehört zu einer lokal begrenzten Gruppe von „Engel-“Orten zu denen auch Holzengel, Kirchengel und Westerengel gehören. Sie wurden von germanischen Angeln besiedelt.

Der landwirtschaftlich geprägte Ort betrieb e​inst besonders d​en Waidanbau.

1771 erfolgte e​in Kirchenneubau. Französische Truppen begingen i​m Ort Gräueltaten, sowohl a​uf dem Vormarsch 1812, a​ls auch b​eim Rückzug a​us Russland n​ach der Völkerschlacht b​ei Leipzig 1813. Feldengel gehörte b​is 1918 z​ur Unterherrschaft d​es Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen.

Feldengel w​urde 1996 Teil d​er Stadt Großenehrich, d​ie sich z​um 1. Januar 2021 m​it der Gemeinde Wolferschwenda u​nd der Stadt Greußen z​ur neuen Stadt u​nd Landgemeinde Greußen zusammenschloss.[2]

Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Kirche St. Matthäus ist eine Saalkirche mit Ostturm und anschließendem Rechteckchor in ummauertem Friedhof. Die Anlage war ursprünglich romanisch und wurde im 14. Jahrhundert und in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts verändert. Ein Neubau des Schiffs erfolgte 1771–73. Der rechteckige Turm hat einen Spitzhelm und flankierende Ecktürmchen. Das Schiff ist einheitlich und trägt ein Mansarddach. Am Chorschluss befinden sich schmale, zu einer Dreiergruppe zusammengefasste Spitzbogenfenster. Im Inneren ist eine geschlossene, von den mittelalterlichen Baukörpern abgegrenzte Raumeinheit mit verputzter Holzdecke und im kreuzgratgewölbten Turmjoch ein zugesetzter Bogen zum ehemaligen Chor. Die Ausstattung ist bauzeitlich einfach. Der Kanzelaltar weist Initialen und Fürstenhut (Christian Günther III. von Schwarzburg-Sondershausen) von 1773 auf. Die Glocke mit Medaillons in Hochrelief ist von 1512, die Friedhofsmauer mit Portal und Torfahrt von 1561.[3]
  • An der Straße nach Holzengel steht ein Menhir.[4]

Einzelnachweise

  1. Otto Dobenecker (Hrsg.): Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae (1152 – 1210). Band: 2 Teil 1, Nr. 831. Fischer, Jena 1898.
  2. Zweites Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2019 (2. ThürGNGG 2019) vom 10. Oktober 2019, §6, abgerufen am 31. Dezember 2020
  3. Georg Dehio, bearbeitet von Stephanie Eißing u. a.: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 2003, ISBN 3-422-03095-6, S. 409.
  4. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer -Vorchristliche Kultstätten und Kulturverdachtsplätze in Thüringen Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 194 und 209
Commons: Feldengel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.