Feist-Bénary-Reaktion

Die Feist-Bénary-Reaktion o​der auch Feist-Bénary-Furan-Synthese i​st eine Namensreaktion d​er organischen Chemie. Sie d​ient der Synthese v​on Furanderivaten. Unter d​er Reaktion versteht m​an eine d​urch eine Base katalysierte Kondensation v​on β-Dicarbonyl-Verbindungen m​it α-Halogen-Carbonyl-Verbindungen. Als Base d​ient Ammoniak o​der alternativ z. B. Pyridin. Die Reaktion w​urde 1901 erstmals v​on dem deutschen Chemiker Franz Feist vorgestellt u​nd 1911 v​on seinem Landsmann Erich Bénary weiter ausgearbeitet.[1][2]

R1, R2 = H, Alkylgruppe; R3 = Alkyl- oder Arylgruppe; R4 = Alkyl- oder Alkoxylgruppe; × = Cl, Br oder I[1] [2]

Mechanismus

Die folgende Darstellung z​eigt – basierend a​uf Literaturangaben[1] – e​inen plausiblen Reaktionsmechanismus dieser Reaktion:

Reaktionsmechanismus der Feist-Bénary-Reaktion R1, R2 = H, Alkylgruppe; R3 = Alkyl- oder Arylgruppe; R4 = Alkyl- oder Alkoxylgruppe;[1] [2]

Zunächst wird die β-Dicarbonyl-Verbindung 1 unter Einwirkung einer Base – hier Ammoniak – deprotoniert. Es findet ein Protonentransfer statt, sodass sich das Enol 2 bildet. Dieses greift nun die Carbonylgruppe der α-Halogen-Carbonylverbindung 3 an. Es bildet sich die Carbonylverbindung 4. Über eine Zwischenstufe wird Chlorwasserstoff abgespalten und es bildet sich das Dihydrofuranol 5. Unter Wasserabspaltung entsteht aus 5 schließlich unter Aromatisierung das Furanderivat 6.[1]

Einzelnachweise

  1. Zerong Wang: Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents, 3 Volume Set. John Wiley & Sons, Hoboken, New Jersey 2009, ISBN 978-0-471-70450-8, S. 1036–1037.
  2. L. Kürti, B. Czakó: Stratigic Applications of Named Reactions in Organic Synthesis. Elsevier Academic Press, Amsterdam 2005, ISBN 978-0-12-429785-2, S. 166.
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