Fazit-Stiftung
Die Fazit-Stiftung Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH (eigene Schreibweise: FAZIT-STIFTUNG) mit Sitz in Frankfurt am Main wurde von den Verlegern und Herausgebern der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gegründet, damit nicht durch die Kapitalübernahme des Verlages der politische Kurs der FAZ verändert werden könnte und um damit „die redaktionelle und unternehmerische Unabhängigkeit der Zeitung wirkungsvoll und dauerhaft“ zu sichern.[2]
FAZIT-STIFTUNG Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH | |
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Rechtsform | Gemeinnützige GmbH |
Gründung | 22. April 1959 |
Sitz | Frankfurt am Main |
Leitung | Kuratoriums-Vorsitz: Karl Dietrich Seikel, Andreas Barner Geschäftsführung: Burkhard Petzold[1] |
Branche | Verlag |
Website | http://www.fazit-stiftung.de/ |
Stand: 27. April 2019 |
Das Vermögen der Stiftung
Fazit hält jeweils mehr als 90 Prozent des Kapitals der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH und der Frankfurter Societät, der das sonstige operative Geschäft der Societäts-Gruppe untersteht, u. a. die Frankfurter Societäts-Druckerei und die Frankfurter Societät Medien, bei der u. a. die Frankfurter Neue Presse erscheint. Die Frankfurter Societät selber ist wiederum aus einer Reorganisation der Societäts-Druckerei entstanden.
Das Stammkapital beträgt 90.000 Euro. Die Erträge aus diesen Beteiligungen werden ausschließlich für gemeinnützige Zwecke verwendet. Ziel von Fazit ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, unter anderem durch die Vergabe von Stipendien zur Promotion und Habilitation an Universitäten und Technischen Hochschulen. Außerdem werden Universitäten, Technische Hochschulen und Fachhochschulen sowie Forschungsinstitute der Max-Planck-Gesellschaft unterstützt.
Bestimmungen des Gesellschaftervertrages
Laut Gesellschaftsvertrag sind deren Gesellschafter bis zu neun Personen mit jeweils gleichen Teilen, deren Anteil ohne finanziellen Ausgleich an Nachfolger übergeben wird, die einstimmig von der Gesellschaftsversammlung ausgewählt werden. Dabei sollen nach Paragraph 5 „nur solche Personen Gesellschafter werden, die nach ihrer Stellung und Persönlichkeit die Gewähr für den Erhalt der steuerlichen Gemeinnützigkeit der Gesellschaft und für die Wahrung der Unabhängigkeit der Frankfurter Allgemeine Zeitung bieten“. Das Alter der Gesellschafter ist auf 75 Jahre begrenzt. Ein Gesellschafter kann auch ausgeschlossen werden und muss seinen Gesellschafteranteil an den von den anderen bestimmten Nachfolger abgeben.[3]
Die Gesellschafterversammlung heißt Kuratorium. Vorsitzender des Kuratoriums und Geschäftsführer ist Karl Dietrich Seikel.
Anfang Oktober 2021 sind Gesellschafter zu gleichen Teilen von je 11,1 Prozent:[4]
- Andreas Barner, früherer Vorsitzender der Unternehmensleitung der Boehringer Ingelheim GmbH, Ingelheim am Rhein, stellv. Vorsitzender des Kuratoriums
- Justus Haucap, Professor für Volkswirtschaftslehre, ehemaliger Vorsitzender der Monopolkommission, Berlin
- Marija Korsch, Aufsichtsratsvorsitzende der Aareal Bank, davor Bankhaus Metzler, Frankfurt am Main
- Karl Dietrich Seikel, früher Geschäftsführer der Spiegel-Verlagsgruppe, Hamburg, Vorsitzender des Kuratoriums
- Birgitta Wolff, Wirtschaftswissenschaftlerin, ehemalige Landesministerin (CDU) und Universitätspräsidentin, Frankfurt am Main
Geschichte
Fazit entstand am 22. April 1959 durch Umwandlung der damaligen Mehrheitseignerin der FAZ, der Allgemeine Verlagsgesellschaft mbH, in FAZIT-STIFTUNG Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH. 1989 fusionierte die noch aus der Weimarer Zeit stammende Imprimatur GmbH mit Fazit und brachte damit ihre Kapitalmehrheit an der Frankfurter Societäts-Druckerei mit in das Stiftungskapital ein.[2]
Einzelnachweise
- http://www.fazit-stiftung.de/kuratorium.html
- Fazit - Die Historie. Fazit-Stiftung, 2015, abgerufen am 1. Juni 2016.
- Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 12. Juni 2012. Einsehbar gegen eine Gebühr von 1,50 Euro auf handelsregister.de
- Angaben im Impressum gemäß dem Hessischen Pressegesetz, wonach Zeitungen in Hessen regelmäßig in ihrem Impressum die Eigentümer ihres Verlages bzw. Anteilseigner mit mehr als 5 Prozent nennen müssen, in ihrer jeweils ersten Ausgabe des Quartals bei Tageszeitungen, des Jahres bei anderen Periodika. Hier entnommen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 1. Oktober 2021