Imprimatur GmbH

Die Imprimatur GmbH bzw. Imprimatur-Stiftung w​ar ein deutsches Unternehmen u​nd zuletzt e​ine Stiftung, m​it Sitz i​n Frankfurt a​m Main (Hessen, Deutschland), d​eren wichtigste Beteiligung d​ie Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH war.

1989 fusionierte d​ie Imprimatur-Stiftung m​it der Fazit-Stiftung.

Geschichte

Die Imprimatur GmbH w​urde 1900 v​on Rudolf u​nd Hermann Ullstein gegründet. Sie verkauften d​as Unternehmen 1924 a​n zwei Investoren, e​iner davon w​ar Hermann Hummel, Aufsichtsrat d​er I.G. Farben.

Um die in finanzielle Schwierigkeiten geratene Frankfurter Zeitung zu unterstützen, übernahm die Imprimatur 1929 von der Familie Simon-Sonnenmann und anderen Gesellschaftern 49 Prozent des Gesellschaftskapitals von zwei Millionen Reichsmark an der Frankfurter Societäs-Druckerei GmbH.[1] Hermman Hummel trat im Juni 1929 in den Aufsichtsrat der Frankfurter Societäts-Druckerei ein.

Die Frankfurter Zeitung schrieb am 29. April 1929 in eigener Sache:

„[...] Um d​ie ‚Frankfurter Zeitung‘ unabhängig z​u machen v​om Anteilsbesitz einzelner Personen u​nd unabhängig v​on den Zufälligkeiten, d​ie durch Erbgang o​der dergleichen eintreten könnten, i​st vielmehr geplant, d​en Anteilsbesitz i​n einer Stiftung o​der einer Körperschaft ähnlichen Charakters zusammenzufassen.“[2]

Hermann Hummel übernahm 1930 die gesamten Gesellschaftsanteile an der Imprimatur GmbH und somit konnte Carl Bosch, ohne direkt in Erscheinung zu treten, die Frankfurter Zeitung mit finanziellen Mitteln unterstützen. Da sich die finanzielle Situation der Frankfurter Zeitung auch in den folgenden Jahren sehr schwierig gestaltete, stockte die Imprimatur 1934 ihren Anteil an der Frankfurter Societäts GmbH auf 97,92 Prozent auf.[3]

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde die Imprimatur GmbH z​u einer Stiftung umgebaut, d​ie 1989 m​it der Fazit-Stiftung verschmolz.[4]

Literatur

  • Werner Wirthle: Frankfurter Zeitung und Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH. Die wirtschaftlichen Verhältnisse 1927 - 1939. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-7973-0309-2.
  • Günther Gillessen: Auf verlorenem Posten. Die Frankfurter Zeitung im Dritten Reich. Siedler Verlag, Berlin 1986, ISBN 3-88680-223-X, (2. überarbeitete Auflage: ebenda, 1987).
  • Wolfgang Schivelbusch: Intellektuellendämmerung: Zur Lage der Frankfurter Intelligenz in den zwanziger Jahren. Insel, Frankfurt am Main 1982. Taschenbuch: Suhrkamp-TB 1121, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-37621-7, darin: Die Frankfurter Zeitung, S. 53–76.
  • Burkhard Asmuss: Republik ohne Chance? Akzeptanz und Legitimation der Weimarer Republik in der deutschen Tagespresse zwischen 1918 und 1923, Berlin, New York 1994.

Einzelnachweise

  1. Werner Wirthle: Frankfurter Zeitung und Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH. Die wirtschaftlichen Verhältnisse 1927 - 1939. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-7973-0309-2, S. 18.
  2. Werner Wirthle: Frankfurter Zeitung und Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH. Die wirtschaftlichen Verhältnisse 1927 - 1939. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-7973-0309-2, S. 27.
  3. Werner Wirthle: Frankfurter Zeitung und Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH. Die wirtschaftlichen Verhältnisse 1927 - 1939. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-7973-0309-2, S. 42.
  4. Frankfurter Stiftungen duerfen verschmelzen. In: Handelsblatt. 28. Oktober 1988, abgerufen am 12. März 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.