FC Einheit Wernigerode
Der FC Einheit Wernigerode ist ein Fußballclub, der im Stadtteil Hasserode von Wernigerode beheimatet ist. Er ist nicht nur der bedeutendste Wernigeröder Fußballverein, sondern auch einer der größten Einsparten-Sportvereine der gesamten Region.
FC EINHEIT | |||
Basisdaten | |||
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Name | Fußballclub Einheit Wernigerode e.V. | ||
Sitz | Wernigerode, Sachsen-Anhalt | ||
Gründung | 1949/1998 | ||
Farben | rot-weiß | ||
Präsident | Hartmut Kläfker | ||
Website | fc-einheit.de | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Frank Rosenthal | ||
Spielstätte | Stadion Mannsbergstraße | ||
Plätze | 4.000 | ||
Liga | Verbandsliga Sachsen-Anhalt | ||
2020/21 | 1. Platz | ||
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Geschichtliche Entwicklung
Betriebssportgemeinschaft Einheit
Als in den Jahren 1949 bis 1951 in der DDR das Sportwesen in Form von Betriebssportgemeinschaften (BSG) neu organisiert wurde, gründeten Sportler aus dem Wernigeröder Stadtteil Hasserode die BSG Einheit Wernigerode. Der Name „Einheit“ weist darauf hin, dass die Sportgemeinschaft unter der Trägerschaft der staatlichen Verwaltungseinrichtungen der Stadt stand. Die zunächst 170 Mitglieder hatten sich in den Sektionen Fußball, Handball, Tennis, Tischtennis, Turnen und Wintersport organisiert. Später kamen noch Sportarten wie Radsport, Schwimmen und Volleyball hinzu. Die Mitgliederzahl wuchs bis in die 1970er Jahre auf über 500 an.
Fußball in der DDR
In der Öffentlichkeit wurde die BSG im Laufe der Zeit hauptsächlich durch ihre Fußballmannschaft wahrgenommen. Es dauerte 16 Jahre, ehe die BSG Einheit, die 1951 in der 2. Kreisklasse Wernigerode begonnen hatte, 1967 in die drittklassige Bezirksliga aufsteigen konnte. Davor konnte sie sich 1957 mit dem Titel des Kreispokalsiegers und 1962 mit dem des Bezirkspokalsiegers schmücken. 1975 wurde Einheit Magdeburger Bezirksmeister und qualifizierte sich damit für die zweitklassige DDR-Liga. Hier konnte sie sich in dem Zwölferfeld der Staffel C in der Saison 1975/76 als Neuling mit dem 6. Platz achtbar halten und kam ein Jahr später sogar auf Rang 3 ein. Danach hatte die Mannschaft offenbar den Zenit ihrer Leistungsfähigkeit erreicht, denn in den folgenden Jahren reichte es nur knapp zum Klassenerhalt (1978 8., 1979 7.). Als nach der Spielzeit 1979/80 nur der 10. Platz belegt werden konnte, bedeutete das den Abstieg zurück in die Bezirksliga. Der Mannschaft gelang jedoch der sofortige Wiederaufstieg, und danach konnte sie noch einmal für drei Spielzeiten in der zweithöchsten Liga antreten, bis sie 1984 der Reduzierung der DDR-Liga auf zwei Staffeln zum Opfer fiel. Der 8. Platz hatte für die Saison 1984/85 nicht ausgereicht, sodass der Weg zurück in die Bezirksliga angetreten werden musste. Dort verblieb Einheit Wernigerode bis zum Ende des DDR-Fußball-Spielbetriebes. Zwar wurde die Mannschaft in den Jahren 1988 und 1989 wieder Bezirksmeister, konnte sich aber in den Aufstiegsrunden nicht behaupten.
Fußballclub Einheit
Nach den Umbrüchen der politischen und wirtschaftlichen Wende von 1989 entfiel für die Betriebssportgemeinschaft die Förderung durch die öffentlichen Behörden und die BSG Einheit erhielt den neuen Namen Harzer Sportverein. Mitglieder der Abteilung Fußball gründeten aber 1990 den FC Einheit 1990 Wernigerode als eigenständigen eingetragenen Verein. Mit Einführung des DFB-Spielbetriebes in Ostdeutschland wurde der FC Einheit in die Verbandsliga Sachsen-Anhalt eingegliedert. Nach Platz 3 in der Saison 1990/91 wurde Einheit ein Jahr später Sachsen-Anhalt-Meister und stieg in die drittklassige Oberliga Nordost auf. Nach zwei 11. Plätzen fusionierte der Verein 1994 mit Germania Wernigerode (ehemals BSG Motor) zum 1. FC Wernigerode. Auch der neue Fußballklub konnte sich zwei weitere Jahre in der Oberliga behaupten, Platz 13 nach der Spielzeit 1995/96 bedeutete dann aber den Abstieg zurück in die Verbandsliga. In den folgenden beiden Jahren wurde jeweils der 5. Platz in der Verbandsliga erreicht.
Interne Unstimmigkeiten und die immer schlechtere werdende finanzielle Lage führten dazu, dass am 6. Mai 1998 Spieler der dritten Mannschaft des 1. FC Wernigerode in der Gaststätte "Hasseröder Hof" den FC Einheit Wernigerode neugründeten. Deshalb musste der neue Verein sportlich in der Kreisklasse Wernigerode beginnen. Parallel dazu war der 1. FC Wernigerode im Jahr 2002 durch Misswirtschaft und fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung in derart große Finanzschwierigkeiten gekommen, dass er im Zuge eines Insolvenzverfahrens aufgelöst wurde. Der FC Einheit absolvierte innerhalb von vier Jahren einen Durchmarsch bis in die Landesliga. Im Jahr 2004 gelang der Aufstieg in die Verbandsliga Sachsen-Anhalt, die aber nicht gehalten werden konnte. Es folgte der sofortige Abstieg, erst in der Saison 2008/09 gelang der Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Nach nur einem Jahr musste der Verein erneut in die Landesliga absteigen.
Derzeit saniert der FC Einheit Schritt für Schritt sein Stadion. Dieses Stadion ist ein reines Fußballstadion mit ca. 4000 Plätzen Kapazität. Im September 2015 wurde der alte Asphalt-Wintertrainingsplatz durch einen neuen Kunstrasen-Trainingsplatz (Kleinfeld) ersetzt. Die 1976 errichtete überdachte Sitzplatztribüne musste im November 2016 abgerissen werden. Der Pachtvertrag für das Grundstück, auf dem die Tribüne teilweise stand, wurde gekündigt. Anfang Mai 2018 erfolgte die Grundsteinlegung für ein neues, modernes Funktionsgebäude an der Rosa-Luxemburg-Straße. Der Rasenplatz hat im Juni 2018 eine Drainage bekommen und wird dafür grundlegend neu angelegt. Sämtliche Zuschauertraversen werden in diesem Zuge ebenfalls erneuert. Langfristig strebt der FC Einheit auch eine Sanierung einer zweiten Sportanlage "Alte Försterei" an der Bielsteinchaussee an.
Personen
Ihre besten Zeiten erlebten die Einheit-Fußballer in den 1970er und 1980er Jahren. Während dieser Zeit durchliefen Spieler die Mannschaft, die vorher oder später zur Elite des DDR-Fußballs gehörten oder mindestens in der Oberliga spielten:
- Werner Drews spielte von 1976 bis 1980 bei Einheit, ging danach zu Stahl Riesa, wo er auf 15 Oberligaeinsätze kam.
- Hans-Bert Matoul spielte von 1965 bis 1974 158 Mal in der Oberliga für BSG Chemie Leipzig und 1. FC Lokomotive Leipzig und war dreimaliger Nationalspieler, ehe er von 1974 bis 1980 für Einheit Wernigerode spielte. Später war er hier Trainer.
- Ulrich Deparade kam vor seiner Zeit in Wernigerode als Spieler des HFC Chemie zu mehreren Einsätzen in der DDR-Junioren-Auswahl.
- Nils Petersen erlernte in Wernigerode in den Jahren 1993 bis 2001 das Fußball-ABC. Seit 2015 spielt er beim SC Freiburg.
- Dietmar "Kutte" Schütze war bis 1982 bei der BSG Einheit, wechselte dann zum BFC Dynamo und spielte dort dreimal in der Oberliga und kam zu Beginn der 1990er Jahre wieder zurück zu Einheit.
- Axel Tyll kam 1983 vom 1. FC Magdeburg, wo er 233 Oberligaspiele absolviert hatte. Der vierfache Nationalspieler spielte noch bis 1988 bei Einheit.