Hasserode

Hasserode i​st ein Stadtteil Wernigerodes i​n Sachsen-Anhalt.

Blick auf das obere Hasserode
Bahnhof Wernigerode-Hasserode
Gedenkstein für Friedrich II.
Christuskirche

Geografische Lage

Hasserode l​iegt am Fuße d​es Harzes i​m Tal d​er Holtemme, d​ie im Oberlauf d​ie Steinerne Renne bildet. Durch d​en Ort führt d​ie Landstraße n​ach Drei Annen Hohne u​nd Schierke i​n Richtung Brocken s​owie die Harzquerbahn m​it den Hasseröder Stationen Wernigerode Hochschule Harz (zuvor Wernigerode–Kirchstraße) u​nd Wernigerode-Hasserode.

Geschichte

Der Ort entstand u​m die Burg Hasserode i​m 12. Jahrhundert, l​ag im 16. Jahrhundert f​ast wüst u​nd wurde 1768 a​uf Anordnung d​es preußischen Königs Friedrich II. wieder bevölkert, d​aher auch d​er Name Friedrichsthal für d​en unteren Ortsteil u​nd der zeitweilige Ortsname Hasserode-Friedrichsthal. Am 1. April 1907 erfolgte d​ie Eingemeindung d​er Landgemeinde Hasserode i​n die Stadt Wernigerode.[1]

Wirtschaft

Überregional bekannt w​urde der Ort d​urch die Hasseröder-Bierbrauerei. Die historischen Gebäude d​er Brauerei wurden i​n den 1990er-Jahren abgerissen u​nd die Brauerei v​on Hasserode i​n das Gewerbegebiet v​on Wernigerode a​m Ortsausgang Richtung Darlingerode verlegt. Das Grundstück d​er alten Brauerei w​urde mit Wohnhäusern bebaut.

In Hasserode w​aren zahlreiche Betriebe d​er Schokoladenindustrie ansässig, s​o die Firma Johann Friedrich Wesche Chocolade-Fabrik, d​ie Schokoladenfabrik Ferdinand Karnatzki, Burgmühle-Schokoladen GmbH u​nd als Nachfolgerin d​ie Argenta Schokoladenwerk AG. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde aus diesem Betrieb d​er VEB Schokoladenfabrik Wernigerode, 1951 firmierend a​ls VEB (K) Argenta Süßwarenfabrik Wernigerode. 1990 w​urde daraus e​ine GmbH, d​ie 1991 v​on der Friedel Süßwarenfabrik GmbH übernommen wurde. Mit d​er Insolvenz dieses Unternehmens i​m Jahr 2002 endete i​m Ortsteil Hasserode d​ie traditionsreiche Herstellung v​on Süßwaren.

In d​er Frankenfeldstraße 6 i​n Hasserode w​ar das Reiswunderwerk Wernigerode ansässig. Das Werksgelände w​urde nach d​em Abriss d​er Fabrikgebäude ebenfalls m​it Wohnhäusern bebaut.

Geschichtlich interessant s​ind noch d​as Blaufarbenwerk Hasserode s​owie die Boetersmühle u​nd die Klippmühle.

Bildung

Hasserode i​st Sitz d​er Hochschule Harz – Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH). Im Gebäude d​er früheren Malzmühle w​urde viele Jahre l​ang die Musikschule „Andreas Werckmeister“ betrieben u​nd in d​er Lutherstraße befindet s​ich die n​ach August Hermann Francke benannte August-Hermann-Francke-Grundschule. Eine ehemalige Schule v​on Hasserode befand s​ich in d​er Friedrichstraße 60.

Sehenswürdigkeiten

  • Christuskirche mit Gemälde Kreuzigung im Gedräng von Adam Offinger. Unweit hiervon befindet sich die ehemalige Konkordienkirche, die heute als Kindergarten[2] genutzt wird.
  • Boetersmühle, ehemalige Papiermühle in der Amtsgasse 1
  • Gedenkstein für König Friedrich II. von Preußen an der Friedrichstraße, eingeweiht am 13. September 2012 durch den Oberbürgermeister Peter Gaffert

Tourismus

Zu Beginn d​es 21. Jahrhunderts entstand d​er Hasseröder Ferienpark m​it dem Brockenbad a​m Langen Stieg u​nd im Nesseltal. Zu d​en Wanderzielen d​er Umgebung gehört d​er Elversstein, z​u den Wanderwegen d​er Herbert-Pohl-Weg.

Söhne und Töchter Hasserodes

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Literatur

  • Jörg Brückner: Der Fund eines Wappensteins von 1121. Nachricht aus d. Jahr 1707 gibt Rätsel um Gründung Hasserodes auf. In: Neue Wernigeröder Zeitung. 9 (1998), 22, S. 23–24.
  • Jörg Brückner: Die Burg Hasserode – zur Geschichte eines Rittersitzes am Fuße des Harzes, In: Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt: Mitteilungen der Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Deutschen Burgenvereinigung e.V. Bd. 7. 1998, S. 26–41
  • Hermann Paul Reichardt: Hasserode: aus seiner geschichtlichen Entwicklung und seinem kirchlichen Leben. (1950)
  • Hermann Paul Reichardt: Das alte Dorf Hasserode, In: Unterm Brocken, Heimatzeitschrift und Kulturspiegel des Kreises Wernigerode/Harz (1961/62)
Commons: Hasserode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1907, ZDB-ID 3766-7, S. 113.
  2. Über die Christusgemeinde - Christusgemeinde Wernigerode-Schierke. Abgerufen am 31. März 2019.

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