Fürstentum Turow

Das Fürstentum Turow (russisch Туровское княжество) w​ar ein Fürstentum i​n der Kiewer Rus u​nd dem Großfürstentum Litauen v​om 10. b​is zum 16. Jahrhundert i​m heutigen Weißrussland u​nd der Ukraine. Zentrum w​ar die Burg Turow.

Kiewer Rus im 12. Jahrhundert
Kiewer Rus 1237. Fürstentum Turow hellgrün

Im 11. u​nd 12. Jahrhundert w​urde Turow wiederholt v​om Großfürstentum Kiew a​us regiert[1], i​m 11. Jahrhundert g​ab es e​ine gemeinsame Herrschaft m​it dem Fürstentum Wolhynien (1078–1087)[2].

Im 12. Jahrhundert bildeten s​ich eigene Fürstentümer i​n Klezk[3], Sluzk[4], Dubrowiza[5] u​nd Pinsk[6] heraus.

Territorium

Wichtige Burgen w​aren Pinsk (bis 1174), Masyr, Klezk, Sluzk, Dubrowiza.

Geschichte

Die Burg Turow wurde für 980 erstmals erwähnt in der Nestorchronik. Wahrscheinlich bald danach gründete Wladimir I. das Fürstentum Turow und übergab es seinem Sohn Swjatopolk. Um 1048 gab es Jaroslaw der Weise von Kiew seinem Sohn Isjaslaw. 1078 wurde Jaropolk, jüngerer Sohn von Isjaslaw, Fürst von Wolhynien und Turow. Nach dessen Tod bekam dessen Bruder Swjatopolk Turow, 1093 auch Kiew.

Spätestens s​eit 1127 w​ar Turow u​nter der Herrschaft d​er Söhne v​on Wladimir Monomach. 1227 w​urde ein eigenes Fürstentum Klezk erwähnt, 1148 e​in Fürstentum Sluzk (bis 1164).

1162 wurde Turow endgültig unabhängig von Kiew. Seit 1166 gab es ein Fürstentum Dubrowiza (bis 1223), 1174 löste sich das Fürstentum Pinsk dauerhaft heraus.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts bedrängten die Fürsten von Halitsch-Wolhynien und die Großfürsten von Litauen das Fürstentum Turow. 1223 nahm Turow an der Schlacht an der Kalka teil.

Um 1320 k​am das Fürstentum Turow z​um Großfürstentum Litauen.

Fürsten von Turow

Literatur

Anmerkungen

  1. 1015–1016, 1018–1043, 1093–1125, 1146–1157
  2. danach herrschten die Söhne des Turower Fürsten Jaropolk noch weiter in Wolhynien
  3. 1127, 1442–1791
  4. 1161/1162, 1395–1791
  5. 1166–1223
  6. 1174–1556
  7. Isjaslaw wurde 1054 Großfürst von Kiew, 1054–1078 ist kein Fürst von Turow erwähnt
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