Fünfkampf-Europameisterschaft 1980

Die Fünfkampf-Europameisterschaft 1980, auch Pentathlon-Europameisterschaft genannt, war das achte Turnier in dieser Disziplin des Karambolagebillards und fand vom 5. bis zum 9. März 1980 in Heeswijk-Dinther statt. Es war die zweite Fünfkampf-Europameisterschaft in den Niederlanden und die letzte Europameisterschaft insgesamt.

8. Fünfkampf-Europameisterschaft 1980
Niederlande Heeswijk-Dinther
Turnierdaten
Turnierart: Europa Europameisterschaft Europa
Turnierformat: Round Robin/Knock-out
Ausrichter: CEB
Turnierdetails
Austragungsort: Festsaal Artois,
Heeswijk-Dinther Niederlande Niederlande[1][2]
Eröffnung: 5. März 1980
Endspiel: 9. März 1980
Teilnehmer: 8
Titelverteidiger: Belgien Raymond Ceulemans
Sieger: Deutschland Dieter Müller
2. Finalist: Deutschland Thomas Wildförster
3. Platz: Niederlande Christ van der Smissen
Preisgeld: Amateurmeisterschaft
Rekorde
Bester GD: 127,66 (VGD) Niederlande Christ van der Smissen
Bester ED: 253,24 (BVED) Belgien Ludo Dielis
Spielstätte auf der Karte
1979 - →
Logo CEB (ausrichtender Verband)

Geschichte

Die Fünfkampf-EM in Heeswijk-Dinther endete mit einem Novum. Im neuen Spielsystem gab es eine Gruppenphase und danach eine KO-Runde. Nachdem Christ van der Smissen die Gruppe A gewonnen hatte und Ludo Dielis die Gruppe B kam es zu einem Halbfinale in dem beiden Gruppensieger auf die beiden deutschen Vertreter trafen. Dieter Müller, der amtierende Weltmeister im Fünfkampf, bekam es mit van der Smissen zu tun und setzte sich relativ klar mit 8:2 Partiepunkten durch. Thomas Wildförster ging als Außenseiter in das Match gegen den zweimaligen Fünfkampfeuropameister Dielis. Aber nach den Siegen in der Freien Partie und im Cadre 47/1 stand es bereits 4:0 für den Velberter. Als er dann auch noch im Einband gegen den Vizeweltmeister in dieser Disziplin mit 100:82 in 14 Aufnahmen gewann, war ein deutsches Finale perfekt. Hier spielte dann der Berliner Müller seine ganze Routine aus und gewann gegen den 25-jährigen Wildförster glatt mit 10:0 Partiepunken. Damit gab es zum ersten Mal seit 1954 als Walter Lütgehetmann gegen August Tiedtke im Einband gewann einen deutschen Doppelsieg bei Europameisterschaften.

Modus

Gespielt wurde eine Vorrunde mit zwei Gruppen á 4 Spielern im Round Robin Modus. Die beiden Gruppenbesten spielten dan über Kreuz im KO-System den Sieger aus.

  1. PP = Partiepunkte
  2. MP = Matchpunkte
  3. VGD = Verhältnismäßiger Generaldurchschnitt
  4. BVED = Bester Einzel Verhältnismäßiger Durchschnitt

Es wurde zur Berechnung des VGD die 'Portugiesische Tabelle' vom Oktober 1977 angewendet. Hierbei werden die verschiedenen Disziplinen nach einer Formel berechnet. Die Welt-Meisterschaften (und natürlich auch die Europameisterschaften) im Fünfkampf ab 1965 waren auch unter dem Namen 'Neo Pentathlon' bekannt. Die 'Portugiesische Tabelle' wurde 1977 modifiziert. Dadurch sind die Durchschnitte vor 1977 nicht vergleichbar.

Freie Partie: Distanz 250 Punkte

Cadre 47/1: Distanz 150 Punkte

Einband: Distanz 100 Punkte

Cadre 71/2: Distanz 150 Punkte

Dreiband: Distanz 30 Punkte

Der Fünfkampf wurde auch in dieser Spielfolge gespielt.

In der Endtabelle wurden die erzielten Matchpunkte vor den Partiepunkten und dem VGD gewertet.

Unentschiedene Partien in einer Aufnahme wurden mit 2:2 Partiepunkten gewertet.

Bei Matchpunktegleichheit entschied der direkte Vergleich.

Vorrunde

Abschlusstabelle Gruppe A[1][2]
PlatzNameMPPPVGDBVED
1Niederlande Christ van der Smissen6:022:8131,07198,65
2Deutschland Thomas Wildförster4:219:11101,94119,48
3Niederlande Piet Vet2:411:1969,58105,80
4Frankreich Egidio Vierat0:68:2254,76-
Abschlusstabelle Gruppe B[1][2]
PlatzNameMPPPVGDBVED
1Belgien Ludo Dielis6:022:8144,50253,24
2Deutschland Dieter Müller3:315:15101,5590,05
3Osterreich Johann Scherz3:313:1770,2497,85
4Belgien Marc de Sutter0:610:2071,05-

KO-Runde

Legende: MP/PP/VGD

  Halbfinale Finale
       
 Belgien Ludo Dielis 0/3/89,13
 Deutschland Thomas Wildförster 2/7/128,08  
   
 
 Deutschland Thomas Wildförster 0/0/97,96
   Deutschland Dieter Müller 2/10/179,73
 
Spiel um Platz 3
   
 Niederlande Christ van der Smissen 0/2/79,09  Belgien Ludo Dielis 0/4/143,97
 Deutschland Dieter Müller 2/8/137,40    Niederlande Christ van der Smissen 2/8/185,93

Abschlusstabelle

Legende
Abk.Bedeutung
Pkt.erzielte Punkte
Aufn.benötigte Aufnahmen
EDEinzeldurchschnitt
GDGeneraldurchschnitt
VGDVerhältnismässiger Generaldurchschnitt
BMDBester Mannschaftsdurchschnitt
BEDBester Einzeldurchschnitt
BSDBester Satzdurchschnitt
BEVDBester Einzel Verhältnismässiger Durchschnitt
HSHöchstserie
MPMatch Points
PPPartie Punkte
G-U-VGewonnen-Unentschieden-Verloren
SVSatzverhältnis
WRPWeltranglistenpunkte
1. Platz (Gold)
2. Platz (Silber)
3. Platz (Bronze)
Bester GD des Turniers/Runde
Bester VGD des Turniers/Runde
Bester ED des Turniers/Runde
Bester BVGD des Turniers/Runde
Beste HS des Turniers/Runde
(Evtl. finden nicht alle Begriffe Anwendung oder einige sind nicht aufgeführt. Diese können in der Liste der Karambolage-Begriffe nachgesehen werden.)
Endklassement[3]
PlatzNameMPPPVGDBVED
1Deutschland Dieter Müller7:333:17114,60179,73
2Deutschland Thomas Wildförster6:426:24100,48128,08
3Niederlande Christ van der Smissen8:232:20127,66198,65
4Belgien Ludo Dielis6:429:23112,31253,24
5Osterreich Johann Scherz3:313:1770,2497,85
6Niederlande Piet Vet2:411:1969,56111,78
7Belgien Marc de Sutter0:610:2071,05-
8Frankreich Egidio Vierat0:68:2254,76-
Turnierdurchschnitt: 90,45

Disziplintabellen

Freie Partie
PlatzNameMPPkte.Aufn.GDBEDHSVGD
1Belgien Ludo Dielis8:4101010101,00250,00587101,00
2Deutschland Thomas Wildförster6:48221082,20250,0050082,20
3Deutschland Dieter Müller6:47661076,60250,0047276,60
4Niederlande Christ van der Smissen6:67955159,00250,00500159,00
5Belgien Marc de Sutter4:26166102,66250,00500102,66
6Niederlande Piet Vet2:4383495,75125,0024795,57
7Frankreich Egidio Vierat2:4386664,3383,3313464,33
8Osterreich Johann Scherz0:6171724,42-9224,42
Turnierdurchschnitt: 85,32
Cadre 47/1
PlatzNameMPPkte.Aufn.GDBEDHSVGD
1Deutschland Dieter Müller10:07502332,60150,00188154,55
2Deutschland Thomas Wildförster6:46602131,4237,50125148,96
3Niederlande Christ van der Smissen6:45442918,7530,0010487,93
4Belgien Ludo Dielis4:65451536,33150,00248172,64
5Niederlande Piet Vet4:23522116,7630,005878,59
6Osterreich Johann Scherz2:42001414,2818,755164,70
7Belgien Marc de Sutter0:63712117,66-8182,81
8Frankreich Egidio Vierat0:62812212,77-8857,86
Turnierdurchschnitt: 22,30
Einband
PlatzNameMPPkte.Aufn.GDBEDHSVGD
1Niederlande Christ van der Smissen10:05004411,3625,0084204,48
2Deutschland Thomas Wildförster6:4439518,6010,0047131,03
3Deutschland Dieter Müller5:5398488,2925,0081111,22
4Belgien Ludo Dielis4:6386468,3911,1150112,57
5Osterreich Johann Scherz3:3265357,5711,1131101,56
6Frankreich Egidio Vierat2:4183257,3214,284998,21
7Belgien Marc de Sutter2:4174256,9614,283393,65
8Niederlande Piet Vet0:6174325,43-2865,31
Turnierdurchschnitt: 8,23
Cadre 71/2
PlatzNameMPPkte.Aufn.GDBEDHSVGD
1Belgien Ludo Dielis9:17502332,60150,0015096,40
2Deutschland Dieter Müller6:45972128,4250,0011884,48
3Niederlande Christ van der Smissen4:65722127,2375,0012780,52
4Deutschland Thomas Wildförster4:65072223,0450,0013968,13
5Niederlande Piet Vet5:14501530,0075,0012788,71
6Osterreich Johann Scherz4:23832217,4025,0012647,36
7Belgien Marc de Sutter0:691156,06-5712,12
8Frankreich Egidio Vierat0:62273,14-76,28
Turnierdurchschnitt: 23,09
Dreiband
PlatzNameMPPkte.Aufn.GDBEDHSVGD
1Deutschland Dieter Müller6:41431351,0591,3046134,69
2Niederlande Christ van der Smissen6:41451560,9291,250678,96
3Deutschland Thomas Wildförster4:61441670,8620,769565,24
4Belgien Ludo Dielis4:61291570,8321,250757,22
5Osterreich Johann Scherz4:287890,9771,0716110,72
6Belgien Marc de Sutter4:280950,8421,153663,73
7Frankreich Egidio Vierat4:276980,7750,909442,08
8Niederlande Piet Vet0:6631130,557-416,91
Turnierdurchschnitt: 0,861

Einzelnachweise

  1. Babut de Mares: Le Billard. Nr. 81. Brüssel Mai 1980, S. 68.
  2. Hans H. Grassmann: Deutsche Billard-Zeitung. 58. Jahrgang, Nr. 4. Düren April 1980, S. 68.
  3. Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 3. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 1313–1315.
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