Ewald Müller (Schriftsteller)

Ewald Müller (* 21. Januar 1862 i​n Drebkau; † 24. Mai 1932 i​n Cottbus) w​ar ein deutscher Lehrer, Heimatdichter u​nd Heimatforscher.

Leben

Ewald Müller wurde 1862 geboren. Sein Vater war der Drebkauer Bäcker- und Konditormeister Ludwig Müller.[1] Er besuchte in Cottbus das Gymnasium und später in Altdöbern das Lehrerseminar.[2] Ab 1882 war er als Lehrer an verschiedenen Cottbuser Schulen tätig. 1884 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband Frühlingsblüten. Diesem sollten noch einige weitere folgen. Für den 1893 veröffentlichten Gedichtband Aus der Streusandbüchse erhielt er den Augsburger Schillerpreis.[3] Neben Gedichten verfasste Müller auch eine Erzählung und zwei Bühnenstücke. Darüber hinaus veröffentlichte er eine Vielzahl von Sachtexten. Darin beschäftigte er sich vor allem mit seiner Lausitzer Heimat. Seine beiden Hauptwerke Das Wendentum in der Niederlausitz und Aus der Niederlausitzer Wendei haben die Sorben als Thema. Neben weiteren Sachbüchern verfasste er auch viele Beiträge in verschiedenen Heimatkalendern und Zeitschriften.[1] Müller hatte brieflichen Kontakt zu verschiedenen bekannten Schriftstellern, darunter Gustav Freytag, Martin Greif, Paul Heyse, Hermann Lingg und Otto Roquette.[4]

1932 s​tarb Ewald Müller. Er w​urde auf d​em Cottbuser Nordfriedhof beerdigt.[3]

Nachwirkung

Straßenschild der Ewald-Müller-Straße in Cottbus

Anfang d​er 1990er Jahre w​urde im Cottbuser Stadtteil Ströbitz e​ine vorher n​ach Johannes Dieckmann benannte Straße i​n Ewald-Müller-Straße umbenannt. Auch e​ine Haltestelle d​er Straßenbahnlinie 3 trägt diesen Namen.

2010 erschienen i​m Cottbuser Regia-Verlag Neuauflagen seiner Bücher Das Wendentum i​n der Niederlausitz u​nd Aus d​er Niederlausitzer Wendei.[5]

Werke (Auswahl)

Epik, Lyrik und Dramatik

  • Frühlingsblüten, Gedichtband, 1884.
  • Verhaltene Gluten, Gedichtband, 1888.
  • Morkusko: ein romantischer Sang vom Spreewald, Erzählung, 1891.
  • Aus der Streusandbüchse, Gedichtband, 1893.
  • Spreewaldgrüße, Gedichtband, 1901.
  • Preis des Spreewalds, Gedichtband, 1912.
  • Der heimliche König, Schauspiel, 1914.
  • Heimat: Ausgewählte Gedichte, Gedichtband, 1923.
  • Die Ansiedel, Schauspiel, 1927.

Sachtexte

  • Das Wendentum in der Niederlausitz, 1893.
  • Führer durch die Stadt Cottbus, 1901.
  • Eine Radwanderung durch den Spreewald, 1913.
  • Aus der Niederlausitzer Wendei, 1925.

Literatur

  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 5. 6. Auflage, Leipzig 1913, S. 57 (online, abgerufen am 20. Januar 2018).
  • Hans-Joachim Hoppe: Lehrer „Ziegenbärtchen“. In: Lausitzer Rundschau, 15. August 1991, S. 15.
  • Hans-Joachim Hoppe: „Spreewaldgrüße“ und andere interessante literarische Werke. In: Lausitzer Rundschau, 24. März 1995, S. 20.
  • Siegfried Kohlschmidt: Ewald Müller - der Sänger des Spreewaldes. In: Lausitzer Land & Leute. Ausgabe 1, Januar 2002, S. 4.
  • Peter Lewandrowski: Lehrer, Poet und Heimatforscher - der Cottbuser Ewald Müller. In: Wochenkurier, 9. Februar 2017, (online, abgerufen am 20. Januar 2018).
  • Heinz Petzold: Der Herr aus dem Drei-Müller-Haus. In: Lausitzer Rundschau, 24. Mai 1997, S. 17.
    • Text auch zu finden in: Heinz Petzold: Leute aus Cottbus. Lebensbilder aus vergangener Zeit... Regia-Verlag, Cottbus 1997, ISBN 3-932363-09-4, S. 41–44.

Einzelnachweise

  1. Siehe Kohlschmidt 2002
  2. Siehe Hoppe 1991
  3. Petzold 1997
  4. Siehe Hoppe 1995
  5. Helmut Fleischhauer: „Das Wendentum in der Niederlausitz“ von Ewald Müller - Reprint erschienen. In: Niederlausitz aktuell. 8. Mai 2010, abgerufen am 4. Februar 2018.
    Helmut Fleischhauer: „Aus der Niederlausitzer Wendei“ von Ewald Müller als Reprint neu erschienen. In: Niederlausitz aktuell. 23. Februar 2010, abgerufen am 4. Februar 2018.
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