Evangelische Kirche Diemerode
Die Evangelische Kirche Diemerode ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Diemerode, einem Stadtteil von Sontra im Werra-Meißner-Kreis (Hessen).
Geschichte
Die helle, klar strukturierte Kirche ist im östlichen Teil ein romanischer Rechteckchor aus dem 13. Jahrhundert.[1] An diesen wurde 1757 an Stelle des ursprünglichen Kirchenbaus ein Saalbau angefügt. Die Westwand des Saalbaues stammt aus dem Jahre 1818. Dem Dach wurde ein Haubendachreiter aufgesetzt.
Interessantes aus der Kirchenstatistik
Das Kirchenbuch ist mit Aufzeichnungen seit 1629 vorhanden gewesen. Das Vikariat Diemerode hatte im Sommer die erste Predigt und im Winter die letzte Predigt. Während der Verbindung mit dem Vikariat Rockensüß, wurde jeweils die 3. Predigt in Diemerode gehalten. Bet-Tage wurden nur im Winter durchgeführt. Neben den Leichenpredigten sind in den meisten Fällen auch Parentationen üblich. Zu dieser Zeit lag der Friedhof, hier Todtenhof benannt, außerhalb des Ortes und das vorhandene Pfarrhaus soll bereits sehr alt gewesen sein.[2]
Die Pfarrer von Diemerode und Rockensüß haben einst den Hausgottesdienst zu Kornberg, einem ehemaligen Benediktiner Nonnenkloster, abgehalten.[3]
Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirchengemeinde (Vikariat) Diemerode, aufgrund nur noch weniger bewohnter Häuser, mit der Kirchengemeinde (Vikariat) Wichmannshausen verbunden und von 1808 bis 1816[4] zur "Klasse Waldkappel" zusammengeschlossen.
In der "Klasse Waldkappel" war die Kirchengemeinde Diemerode, neben der "Filial" von Thurnhosbach und dem Vikariat Mitterode, eine von drei Patronat-Pfarrereien.[5][6]
Ausstattung
Die Orgel wurde 1784 eingebaut, sie stammt wohl von Wilhelm Schmerbach dem Älteren aus Frieda bei Eschwege.[7]
In der Kirche kann man Reste eines Sakramentshäuschens finden, ein Zeugnis der abgebrochenen Urkirche, die an gleicher Stelle stand.[1] Im Kirchturm hängt unter dem Geläute die 1485 gegossene Marienglocke, eine Osanna-Glocke mit der Inschrift: "in die ere gotes und maria ben ich gegossen"[7]
Umfeld der Kirche
Gut erhaltene Grabsteine aus dem 18. und 19. Jahrhundert stehen an der Südostwand. An der Nordseite sind noch Reste der einstigen Wehrmauer erhalten.[7]
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Hessen. Deutscher Kunstverlag, München 1966, S. 143
- Wilhelm Bach: Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfürstentum Hessen. aus Bibliotheca Regia Monacensis, Cassel 1835, S. 432
Weblinks
Einzelnachweise
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. Dezember 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfürstentum Hessen, S. 432
- Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfürstentum Hessen, S. 393
- Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfürstentum Hessen, S. 383
- Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfürstentum Hessen, S. 424
- Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfürstentum Hessen, S. 934
- http://www.sontra.net/sites/diemerode.html