Europa Passage
Die Europa Passage ist ein Einkaufszentrum in der Hamburger Innenstadt zwischen Jungfernstieg und Mönckebergstraße.[1][2] Sie wurde am 5. Oktober 2006 eröffnet. Auf fünf Geschossebenen und einer Länge von 160 Metern ist Platz für etwa 120 Geschäfte mit 30.000 m². Inklusive der Büro- und Parkgeschosse kommt man auf 16 Etagen. Oberhalb der Einkaufspassage befinden sich Büroflächen. In den Bau wurden etwa 430 Millionen Euro investiert.
Europa Passage | ||
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Basisdaten | ||
Standort: | Ballindamm 40, 20095 Hamburg | |
Eröffnung: | 5. Oktober 2006 | |
Gesamtfläche: | 64.000 m² | |
Verkaufsfläche: | 30.000 m² | |
Geschäfte: | 120 | |
Besucher: | 54.698 pro Tag | |
Betreiber: | ECE Projektmanagement | |
Website: | www.europa-passage.de | |
Verkehrsanbindung | ||
Haltestellen: | Jungfernstieg, Gerhart-Hauptmann-Platz, Rathausmarkt (Petrikirche) | |
S-Bahn: | ||
U-Bahn: | ||
Parkplätze: | 700 | |
Fahrradparkplätze: | 85 | |
Technische Daten | ||
Architekt: | Hadi Teherani | |
Baukosten: | ca. 430 Millionen Euro |
Der Eigentümer ist die Alida Grundstücksgesellschaft mbH & Co KG und der Betreiber ist die ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG, Hamburg. Deren Gesellschafter sind die Allianz Lebensversicherungs-AG, die HSH Nordbank AG und die Allianz Immobilien GmbH.[3]
Architektur und Bau
Die Europa Passage wurde von Hadi Teherani vom Hamburger Architekturbüro Bothe Richter Teherani entworfen. Die Westfassade in Richtung Jungfernstieg besteht aus schlichtem Naturstein und soll sich in die umliegende alte Architektur eingliedern. Die Tragwerksplanung und die Baugrubenplanung erfolgte durch das Hamburger Ingenieurbüro Dr. Binnewies. Auf einer Länge von 160 Metern wurden im Abstand von 8,1 Metern 21 Mallbögen aufgestellt, die als Träger für die oberen Stockwerke dienen. Damit die umliegenden Gebäude nicht gefährdet wurden, wurde die 6-stöckige Tiefgarage in Deckelbauweise errichtet. Dies bedeutet, dass zunächst die Außenwände des Kellers in den Untergrund getrieben werden. Danach wird der Erdgeschossboden ringsum in Beton gegossen, sodass in der Mitte ein Loch bleibt. Wenn der Beton trocken ist, wird er unterhöhlt und die nächste Decke gegossen. Die Decken werden also von oben nach unten eingesetzt. Für die Europa Passage wurden mehrere, unter Denkmalschutz stehende Gebäude abgerissen, darunter auch das geschichtsträchtige Europahaus[4] und das historisch wertvolle Eckhaus Ecke Paul- und Hermannstraße, entworfen vom Architekten des Hamburger Rathauses, Martin Haller.
Aufgrund der Geländesteigung muss man aus Richtung Ballindamm eine Ebene nach oben gehen, wenn man an der Mönckebergstraße die Europa Passage verlassen möchte. Eigens für das Einkaufszentrum wurden weite Tunnelbereiche unter dem Ballindamm für den S- und U-Bahnhof Jungfernstieg komplett umgebaut. So gibt es die Möglichkeit, vom Bahnhof direkt in die unterste der fünf Verkaufsebenen zu gelangen. Auf der Mönckebergstraßen-Seite gelangt man direkt zu Karstadt Mö sowie zu einem Eingang des U-Bahnhofs Rathaus. Dieser Zugangsbereich ist mit einem Glasdach versehen, welches sich auf Höhe der Dachgeschosszone befindet.
Im Obergeschoss (O2) befindet sich das Sternerestaurant "Se7en Oceans" unter der Leitung von Stefan Beiter.
Eine Besonderheit ist die Filiale des Drogerie-Unternehmens Budnikowsky: Ein Filialteil befindet sich in der Ballindamm-Zugangsebene und reicht mittels einer Treppe hinauf in ein angrenzendes Gebäude an der Bergstraße, wo sich das ursprüngliche Ladengeschäft befand und ist jetzt nahtlos mit diesem verbunden. Die Treppenanlage (mit Rolltreppen) verfügt über eine technisch bemerkenswerte Einrichtung zum Transport der Einkaufswagen, die von Kunden genutzt werden kann. Diese Anlage ist einem Schrägaufzug nicht unähnlich, nur dass eine Art Fahrkorb fehlt: Der Einkaufswagen wird mittels Kettenzügen und Schienen in waagerechter Position transportiert.
Mit dem Bau der Europa Passage ist die Paulstraße im ursprünglichen Sinne aus dem Stadtbild verschwunden, wie auch die meisten angrenzenden Gebäude abgerissen wurden. Dennoch wird der Straßenname auf Amtlichen Karten erwähnt, genauso wie einige der von der Europa Passage in die Büroebenen führenden Türen die Adresse „Paulstraße“ tragen. Desgleichen wurde die Hermannstraße geteilt und ist nicht mehr durchgehend befahrbar. Fußgänger müssen das Shopping Center im rechten Winkel durchqueren.
Der Bau der Europa Passage wurde in Hamburg heftig diskutiert, da dadurch die Stadtstruktur an diesem Teil der Innenstadt stark verändert wurde und wertvolle Bausubstanz verloren ging, insbesondere das eindrucksvolle Kontorhaus „Europahaus“ des Architekten George Radel.
- Das alte Europahaus (1914)
- Die betroffenen Grundstücke
- Die Baustelle des neuen Einkaufszentrums
- Das neue Panorama am Ballindamm
Einzelnachweise
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- https://www.facebook.com/europa.passage
- hamburg.de: Europa Passage, Daten und Fakten (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Der Name des 1910 vom Architekten George Radel erbauten Europahaus stammte von dem „Hotel de l'Europe“, das an gleicher Stelle 1846 eröffnet und für den Neubau abgerissen worden war. (Geert-Ulrich Mutzenbecher: Die Versicherer, Hamburg 1993, ISBN 3-8042-0638-7, S. 61)
Literatur
- Klaus Grönemeyer, Stephan Schmidt: Baugrube Europa Passage Hamburg - Eine Herausforderung für den Spezialtiefbauer. (PDF; 0,8 MB) In: Vortragsband zur Baugrundtagung 2004 in Leipzig, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik (DGGT), 2004, S. 57–64.