Eugen von Benzino

Peter Eugen Benzino, s​eit 1908 Ritter v​on Benzino, (* 11. Oktober 1856 i​n Landstuhl; † 28. November 1915 i​n Vigneulles-lès-Hattonchâtel) w​ar ein bayerischer General d​er Infanterie.

Eugen Ritter von Benzino
Eugen Benzino als Student

Leben

Familie

Eugen w​ar der älteste Sohn v​on Carl Benzino u​nd Paulina, geborene Hess. Sie w​ar die Tochter d​es später nobilitierten Malers Peter v​on Hess. Seine Brüder w​aren Hermann (* 1862) u​nd Heinrich (* 1868). Er w​ar Großvater v​on Vizeadmiral Wolfgang Benzino u​nd ein Verwandter d​es Kaufmanns u​nd Kunstsammlers Joseph Benzino.

Benzino heiratete i​m Januar 1882 Anna Bumiller, m​it der e​r ein Kind hatte. Später verheiratete e​r sich e​in zweites Mal. Aus d​er Ehe m​it Grace Champien g​ing ein weiteres Kind hervor.

Militärkarriere

Nach d​em Schulabschluss 1875 t​rat er a​ls Offiziers-Aspirant i​n das 1. Infanterie-Regiment „König“ d​er Bayerischen Armee e​in und w​urde am 1. Oktober 1875 Mitglied d​er Fröhlich Pfalz.[1] Benzino absolvierte d​ie Kriegsschule, d​ie er m​it dem Prädikat „besonders befähigt“ abschloss. Im Anschluss d​aran wurde e​r 1877 z​um Sekondeleutnant befördert u​nd in d​as Infanterie-Leib-Regiment versetzt. Dort verwendete m​an ihn a​b 1882 a​ls Bataillonsadjutant.

Auf Interpellation d​es Philisteriums w​egen seiner geringen Teilnahme a​m Verbindungsleben erklärte e​r am 26. Oktober 1886 d​en Austritt a​us der Transrhenania.[2]

Von 1886 b​is 1889 absolvierte Benzino d​ie Kriegsakademie, d​ie ihm d​ie Qualifikation für d​en Generalstab, d​ie Höhere Adjutantur u​nd das Lehrfach (Taktik, Kriegsgeschichte, Militär-Geographie, Militär-Zeichnen) aussprach.[3] Anschließend w​urde Benezino a​ls Premierleutnant Adjutant d​er 2. Infanterie-Brigade, 1890 i​n das Infanterie-Leib-Regiment zurückversetzt u​nd dort z​wei Jahre später z​um Hauptmann befördert. Als solcher w​ar Benzino 1893 kurzzeitig Kompaniechef, u​m dann i​n gleicher Funktion i​m Infanterie-Leib-Regiment verwendet z​u werden. 1894 folgte s​eine Versetzung i​n die Zentralstelle d​es Generalstabes u​nd 1896 z​um Generalstab d​er 1. Division. Im Jahr darauf w​urde er Major u​nd 1898 z​um Großen Generalstab n​ach Berlin kommandiert. 1900 kehrte Benzino i​n den Truppendienst zurück, übernahm e​in Bataillon i​m Infanterie-Leib-Regiment u​nd rückte 1902 a​ls Oberstleutnant i​n den Regimentsstab auf.

1904 z​um Oberst befördert, w​urde Benzino zeitgleich Kommandeur d​es 11. Infanterie-Regiments „von d​er Tann“ i​n Regensburg. 1906 w​urde er Generalstabschef d​es III. Armee-Korps i​n Nürnberg. Seit 1907 Generalmajor u​nd Kommandant d​er Bundesfestung Ulm, erhielt e​r 1908 d​as Ritterkreuz d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone u​nd den d​amit verbundenen persönlichen Adel.[4]

Seit 1908 Kommandeur d​er 10. Infanterie-Brigade, w​urde er a​m 4. Mai 1910 z​um Generalleutnant m​it dem Prädikat Exzellenz befördert u​nd zum Kommandeur d​er 1. Division i​n München ernannt. 1913 w​urde Benzino m​it dem Charakter a​ls General d​er Infanterie z​ur Disposition gestellt.

Nach Beginn d​es Ersten Weltkriegs w​urde Benzino reaktiviert u​nd zum Kommandeur d​er Ersatz-Division ernannt. Der Großverband kämpfte 1914/15 a​n der Westfront i​n den Vogesen. Benzino verstarb i​m November 1915 a​n den Folgen e​iner Lungenentzündung, d​ie er s​ich bei Begehung d​er vordersten Stellung seiner Division zugezogen hatte.

Auf einstimmigen Beschluss d​es Corps Transrhenania München v​om 19. Juli 1924 w​urde er i​n die Liste d​er verstorbenen Corpsbrüder aufgenommen.[5]

Auszeichnungen

Literatur

  • Othmar Hackl: Die Bayerische Kriegsakademie (1867–1914). C.H. Beck´sche Verlagsbuchhandlung, München 1989, ISBN 3-406-10490-8, S. 405–406.
  • Martin Glaubrecht: Heß, Peter von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 3 f. (Digitalisat). (Benzino Nebeneintrag in der Genealogie)
  • Viktor Carl: Lexikon Pfälzer Persönlichkeiten. Hennig Verlag, Edenkoben 2004, ISBN 3-9804668-5-X, S. 57.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 116, 25
  2. Nachruf in Corpszeitung der Transrhenania. Nr. 11. 2. Jg. Juni 1931.
  3. Othmar Hackl: Die Bayerische Kriegsakademie (1867–1914). C.H. Beck´sche Verlagsbuchhandlung, München 1989, ISBN 3-406-10490-8, S. 405.
  4. Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, Band 93, Teil 1, S. 807. Ausschnitt aus der Quelle; gleichlautende Angaben im Lexikon Pfälzer Persönlichkeiten. (siehe unter Literatur)
  5. Nachruf in Corpszeitung der Transrhenania. Nr. 11, 2. Jg., Juni 1931.
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