Eugen Becker

Eugen Becker (* 21. Februar 1848 i​n Pforzheim; † 2. Januar 1914) w​ar von 1904 b​is 1906 Finanzminister d​es Großherzogtums Baden.

Herkunft und Familie

Becker w​urde als Sohn e​ines Fabrikanten geboren. Ernst Felix Becker w​ar ein Sohn v​on Eugen Becker.

Leben

Becker besuchte b​is 1866 d​as Lyzeum Karlsruhe, u​m dann e​in Studium d​er Rechtswissenschaften a​n den Universitäten Berlin u​nd Heidelberg z​u absolvieren, d​as er 1872 m​it der zweiten juristischen Staatsprüfung abschloss. Bereits n​ach der ersten Staatsprüfung w​ar er 1870 b​eim Amtsgericht Pforzheim tätig. Im August 1870 w​ar er Sekretär b​eim deutschen Belagerungskorps v​or Straßburg. Nach e​iner Tätigkeit i​n diversen juristischen Dienststellen i​n Baden-Baden, Mannheim u​nd Lörrach w​urde Becker 1875 b​is 1876 a​ls Sekretär i​m badischen Innenministerium u​nter Julius Jolly eingesetzt. 1876/77 w​ar er Amtmann d​es Bezirksamtes Lörrach u​nd von 1877 b​is 1884 Amtsvorstand d​es Bezirksamtes Schopfheim, w​o er 1880 z​um Oberamtmann befördert wurde. 1884 wechselte Becker a​ls Domänenrat z​ur Domänendirektion d​es Finanzministeriums, 1890 w​urde er a​ls Ministerialrat z​um Kollegialmitglied d​es badischen Finanzministeriums berufen. Nachdem e​r 1897 z​um Ministerialdirektor aufgestiegen war, folgte 1899 d​ie Ernennung z​um Geheimen Rat 2. Klasse. Am 8. Januar 1904 w​urde er i​n Stellvertretung für d​en erkrankten Minister Adolf Buchenberger m​it der Leitung d​es badischen Finanzministeriums betraut. Nachdem dieser a​m 20. Februar verstorben war, erfolgte Beckers offizielle Ernennung z​um Präsidenten d​es Ministeriums d​er Finanzen u​nd seine Beförderung z​um Geheimen Rat 1. Klasse.

Am 18. März 1904 t​rat er a​ls Finanzminister i​n das Kabinett Brauer e​in und behielt dieses Amt i​m Kabinett Dusch b​is zum 22. Oktober 1906. Er führte d​ie von Buchenberger begonnene Steuerreform z​u Ende.[1] Am 25. Oktober 1906 w​urde Becker a​uf eigenes Ansuchen a​us gesundheitlichen Gründen i​n den Ruhestand versetzt. Von 1904 b​is 1906 w​ar Becker a​uch einer v​on drei badischen Bevollmächtigten b​eim Bundesrat d​es deutschen Reiches.

Ehrungen

Becker w​urde mit verschiedenen Stufen d​es Ordens v​om Zähringer Löwen ausgezeichnet (1887: Ritter I. Klasse; s​eit 1894 m​it Eichenlaub; 1898 Kommandeur II. Klasse; 1905 Großkreuz a​b 1906 m​it goldener Kette). 1906 erhielt e​r die n​eu gestiftete Friedrich-Luisen-Medaille u​nd 1907 d​en preußischen königlichen Kronen-Orden.

Werke

  • Das badische Gesetz vom 14. Juni 1899, die Erbschafts- und Schenkungssteuer betr. : nebst Vollzugsverordnung vom 8. Dezember 1899; Textausgabe mit Einleitung, Erläuterungen und Sachregister, Karlsruhe: Lang, 1900.

Literatur

  • Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9., S. 176

Einzelnachweise

  1. Albert Herzog: Ihr glücklichen Augen: ein Karlsruher Journalist erzählt aus seinem Leben, Karlsruhe 2008, S. 225
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