Ernst Oscar Albrecht
Ernst Oscar Albrecht (* 21. September 1895 in Ronneburg; † 25. Juni 1953 in Berlin) war ein deutscher Maler.
Leben und Werk
Albrecht studierte in Weimar und bei Emil Orlik an der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums. Zu seinen Mitschülern gehörten dort u. a. Georg Grosz und Karl Hubbuch. Danach ließ er sich in Berlin als freier Maler nieder. Nachdem er zunächst expressionistisch gearbeitet hatte, trat er in den zwanziger Jahren mit geometrisch abstrahierenden Kompositionen hervor. Er gehörte zum Berliner „Sturm“-Kreis um Herwarth Walden, in dessen Galerie er auch ausstellte. Er war neben Oskar Nerlinger eines der führenden Mitglieder der Gruppe „Die Abstrakten“, die sich ab 1931 „Die Zeitgemäßen“ nannte und sich 1932 der Assoziation revolutionärer bildender Künstler (ASSO) anschloss. Albrecht vertrat „einen „politischen Konstruktivismus“, der sich den Erfordernissen der Zeit stellen und unmittelbar zur Gestaltung und Neugestaltung der Lebenswelt beitragen sollte.“[1]
Das Berliner Adressbuch weist Albrecht 1933 mit der Adresse Steglitz, Ganghoferstrasse 2, noch als Kunstmaler aus. Dann erhielt er von den Nazis 1933 Ausstellungsverbot. 1937 wurden in der Aktion „Entartete Kunst“ aus dem Stadtmuseum Ulm zwei Werke Albrechts beschlagnahmt.
In der DDR wurde Albrecht Mitglied des Verbands Bildender Künstler und schuf er auch Auftragswerke.
Albrecht war verheiratet mit der Malerin Anne Reibstein-Albrecht (1890–1972).
Werke (Auswahl)
1937 in der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmte Werke
- Bildnis eines Mädchens – Irmgard Blauel (Lithografie, 1925)[2]
- Sturm-Rhythmus – Sturmphantasie (Tafelbild, Öl; zerstört)[2]
Weitere Werke (Auswahl)
- Schwarzer Dreimaster (Tafelbild, 1924; ausgestellt 1926 auf der Großen Berliner Kunstausstellung)[3]
- Porträt Raul Hausmann (Tafelbild, Öl, 1926/1927; im Bestand der Berlinischen Galerie)
- Staatsanwalt (Tafelbild, Öl, 1930; ausgestellt 1930 auf der Großen Berliner Kunstausstellung)
- Bildnis einer jungen Frau (Tafelbild, Öl, 1952; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)
- Die Dichterin Anna Seghers (Tafelbild, Öl, 1952; ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)
- Josef Stalin im Vaterländischen Krieg (Tafelbild, Öl, 1952; im Bestand des Deutschen Historischen Museums Berlin)
- Lenin (Tafelbild, Öl, 1952; im Bestand des Deutschen Historischen Museums Berlin)
Ausstellungen
- 1923: Berlin, Galerie „Der Sturm“ (mit Anne Reibstein-Albrecht)
- 1927 und 1930: Berlin, Große Berliner Kunstausstellung
- 1953: Dresden, Dritte Deutsche Kunstausstellung
- 1976: Leipzig, Galerie am Sachsenplatz
- 2009: Erfurt, Kunsthalle Erfurt („Kunst Licht Spiele. Lichtästhetik der klassischen Avantgarde“)
Literatur
- Ursula Peters: Zwischen Abstraktem und Realem. Ernst Oscar Albrechts »Schwarzer Dreimaster«, 1924. In: Monatsanzeiger / Germanisches Nationalmuseum; 214 (1999), Seiten 3–5
Weblinks
Einzelnachweise
- Ursula Peters: Zwischen Abstraktem und Realem. Ernst Oscar Albrechts »Schwarzer Dreimaster«, 1924. In: Monatsanzeiger / Germanisches Nationalmuseum; 214(1999), Seite 5
- Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle „Entartete Kunst“, FU Berlin
- Ursula Peters: Zwischen Abstraktem und Realem. Ernst Oscar Albrechts »Schwarzer Dreimaster«, 1924. In: MonatsAnzeiger / Germanisches Nationalmuseum Nürnberg. Nr. 214, 1999, ISSN 2366-9209, S. 3–5, doi:10.11588/ma.1999.214.27903 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 21. Oktober 2021]).
- Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste (16.1925). Abgerufen am 21. Oktober 2021.