Ernst Naumann (Verleger)
Ernst Naumann (* 23. September 1921 in Hamburg; † 9. August 2004 ebenda) war ein deutscher Verleger. Von 1987 bis 1990 war er Präsident des Hamburger SV.
Der Beamtensohn Ernst Naumann lernte beim Hamburger Fremdenblatt den Beruf des Verlagskaufmanns. Von 1940 bis 1945 war er Soldat. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Naumann seine Karriere 1948 beim Axel Springer Verlag. 1955 war er Verlagsleiter, 1965 Mitglied der Geschäftsführung. 1968 wechselte Naumann zu Gruner + Jahr, bis er 1973 wieder ausschied. Ab Mitte der 1970er Jahre engagierte sich der politisch Liberale Naumann, der zwischenzeitlich Frühpensionär geworden war, beim hannoverschen Verlagshaus Madsack, das in finanzielle Bedrängnis geraten war. Er blieb der Verlagsgruppe auch nach der Konsolidierung bis 1995 treu.
Wirken beim Hamburger Sportverein
Bereits Anfang der 1970er Jahre diente er dem Hamburger SV als Vizepräsident und stellte in jener Zeit zusammen mit Trainer Klaus Ochs ein Jugendprogramm auf. 1979 finanzierte Naumann, ohne ein Amt innezuhaben, aus eigenen Mitteln den Transfer der Verteidigerstars Ditmar Jakobs zum HSV, der maßgeblich zu den späteren Titelgewinnen – Höhepunkt war der Gewinn des beim Europapokals der Landesmeister 1983 – beitrug.
Vom 2. November 1987 bis 1990 war er als Nachfolger von Wolfgang Klein zum 26. Präsidenten des Hamburger SV gewählt. Unter seiner Präsidentschaft wurde 1987 das Reha-Zentrum Norderstedt gegründet. Sportlicher Höhepunkt seiner Amtszeit war 1989 die Qualifikation des finanziell angeschlagenen Vereins für den UEFA-Pokal. Am 22. Januar 1990 folgte ihm Horst Becker im Amt des Vereinspräsidenten nach.
Literatur
- Ernst Naumann, in: Internationales Biographisches Archiv 44/2004 vom 30. Oktober 2004, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)