Ernst Löttke
Ernst Löttke (* 28. August 1919) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Der Angreifer absolvierte für den VfR Mannheim von 1947 bis 1954 in der damals erstklassigen Fußball-Oberliga Süd 217 Ligaspiele in denen er 90 Tore erzielte. Im Jahr 1949 gewann er mit Mannheim die deutsche Fußballmeisterschaft.
Karriere
Löttke spielte zehn Jahre lang für den VfR Mannheim in der Oberliga Süd. Als Zweitplatzierter der Saison 1948/49 war er mit der Mannschaft neben dem Süddeutschen Meister Kickers Offenbach und dem Drittplatzierten FC Bayern München für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Er bestritt sowohl das am 12. Juni 1949 in Frankfurt am Main mit 5:0 gegen den Hamburger SV gewonnene Viertelfinale, bei dem er das Tor zum 4:0 in der 84. Minute erzielte, als auch das am 26. Juni 1949 in Gelsenkirchen mit 2:1 gegen Kickers Offenbach gewonnenen Halbfinale, in dem er seine Mannschaft bereits in der ersten Minute in Führung gebracht hatte.
In dem am 10. Juli 1949 im Stuttgarter Neckarstadion ausgetragenen Finale gegen den Westdeutschen Meister Borussia Dortmund glich er mit seinem in der 74. Minute erzielten Tor zunächst die in der fünften Minute von Herbert Erdmann erzielte Führung zum 1:0 aus. Nachdem dieser in der 82. Minute die erneute Dortmunder Führung erzielte hatte, erzwang Ernst Langlotz mit seinem Tor in der 85. Minute die Verlängerung. Mit seinem zweiten Tor in der 108. Minute, erzielte Löttke den 3:2-Siegtreffer, mit dem der VfR Mannheim – bis heute – seine einzige Deutsche Meisterschaft gewann. Fast alle Spieler kamen aus dem VfR, der Stadt, ihrem Umland, Ausnahme der bullige Torjäger Löttke aus Pommern, ein ehemaliger SS-Mann, den Spielausschuss-Vorsitzender Hermann Fuchs aus dem Internierungslager Ludwigsburg herausgelotst hatte und der anfangs 1947 unter einem Pseudonym als „Röckel“ spielte, denn er war ja eigentlich noch in Haft.[1]
Als Viertplatzierter der Saison 1949/50 hinter der SpVgg Fürth, dem VfB Stuttgart und Kickers Offenbach, nahm er erneut mit dem VfR Mannheim an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teil. Nachdem er am 21. Mai 1950 in Gladbeck beim 3:1-Achtelfinal-Sieg über Borussia Dortmund mit einem Tor erfolgreich gewesen ist, ereilte ihn und seine Mannschaft das Aus am 4. Juni 1950 in Frankfurt am Main bei der 1:2-Niederlage im Halbfinale gegen Preußen Dellbrück.
Nach der Spielerkarriere war Löttke noch im Mannheimer Umfeld als Trainer im Amateurfußball tätig, unter anderem 1955/56 bei der SpVgg Ilvesheim, mit der er die Meisterschaft in der 2. Amateurliga Rhein-Neckar gewann.
Erfolge
Literatur
- Lorenz Knieriem, Hardy Grüne: Spielerlexikon 1890 – 1963. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 8. AGON, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7, S. 237.
- Werner Skrentny (Hrsg.): Als Morlock noch den Mondschein traf. Die Geschichte der Oberliga Süd 1945–1963. Klartext Verlag. Essen 1993. ISBN 3-88474-055-5.
Weblinks
- Ernst Löttke in der Datenbank von weltfussball.de
Einzelnachweise
- Werner Skrentny (Hrsg.): Als Morlock noch den Mondschein traf. S. 110