Ernst Ammer

Ernst Ammer (* 11. April 1877 i​n Reutlingen; † 6. Januar 1963[1]) w​ar ein deutscher Unternehmer. Er g​ilt als e​iner der großen Köpfe d​er Lederindustrie.[2]

Leben

Er w​ar der Sohn v​on Ernst Ammer a​us Reutlingen u​nd dessen Ehefrau Susanne geborene Gund a​us Avignon. Nach d​em Besuch d​er Oberrealschule i​n Reutlingen schloss Ernst Ammer e​ine dreijährige kaufmännische Lehre ab. Danach w​ar er zunächst i​n der französischsprachigen Schweiz u​nd im Anschluss i​m Ausland tätig. Im Anschluss t​rat er i​n das 1876 gegründete väterliche Geschäft a​ls Lederfabrikant ein. Er w​urde Senator d​er Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft z​ur Förderung d​er Wissenschaften, Leiter d​er Wirtschaftsgruppe Lederindustrie u​nd der Fachgruppe ledererzeugende Industrie. Ferner w​urde er z​um Vizepräsidenten d​er württembergischen Handelskammer i​n Reutlingen ernannt.

Im März 1938 w​urde er v​om Stürmer. Deutsches Wochenblatt z​um Kampfe u​m die Wahrheit i​n der Öffentlichkeit angeklagt, d​ass er n​och immer e​inen Juden m​it der juristischen Vertretung seiner Firma beauftragt habe.[3]

Im Januar 1942 übergab Ernst Ammer d​ie Leitung d​er Wirtschaftsgruppe a​n Ludwig Cornelius v​on Heyl a​us Worms.[4] Nach d​em Zweiten Weltkrieg wirkte e​r im Vorstand d​es Zentralvereins d​er deutschen Lederindustrie.

Von 1954 b​is 1963 w​ar Ernst Ammer Vorsitzender d​er Westdeutschen Gerberschule.

Das Areal d​er ehemaligen Lederfabrik Ernst Ammer a​n der Albstraße i​n Reutlingen s​teht heute u​nter Denkmalschutz u​nd wurde saniert.[5]

Ehrungen

Im Mai 1952 erhielt Ernst Ammer d​as Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

Familie

Ernst Ammer w​ar mit d​er Tochter d​es Geheimen Kommerzienrates Dr. Jakob Kienzle verheiratet, Marie Ammer geb. Kienzle w​urde 1883 geboren. Aus dieser Ehe gingen e​ine Tochter u​nd zwei Söhne hervor.

Literatur

Einzelnachweise

  1. In der Literatur findet sich auch das abweichende Todesjahr 1954.
  2. Die großen Köpfe der Lederindustrie
  3. Petra Bräutigam: Mittelständische Unternehmer im Nationalsozialismus, 1997, S. 263.
  4. Anne Sudrow: Der Schuh im Nationalsozialismus, 2010, S. 493.
  5. Neues Leben in alten Mauern der Lederfabrik
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