Ernest Guglielminetti

Ernest Guglielminetti (* 23. November 1862 i​n Glis; † 20. Februar 1943 i​n Genf) w​ar ein Schweizer Arzt, Erfinder u​nd Ehrenbürger v​on Brig-Glis.

Guglielminetti studierte Medizin i​n Brig, Freiburg i​m Üechtland u​nd Bern. Dieses Studium schloss e​r 1885 / 1886 m​it einer Promotion ab.

Teerstrassen

Guglielminetti arbeitete a​ls Arzt a​uf Java u​nd Borneo. Er lernte i​n Indien d​ie Gebäudeabdichtung mittels Teer kennen. Daraus entwickelte e​r eine Vorläufermethode d​er heutigen Asphaltierung v​on Strassen. Als Arzt i​n Monaco l​iess Guglielminetti a​m 13. März 1902 d​ort zur Staubbekämpfung 40 Meter Strasse m​it heissem Teer bestreichen. Dieses Verfahren w​urde dann i​n vielen weiteren Ländern ebenfalls angewendet, w​as Guglielminetti d​en Beinamen Dr. Goudron (französisch für ‚Teer‘) einbrachte.

Atemgeräte

das Atemgerät Guglielminetti-Dräger

Des Weiteren g​ilt er a​ls Erfinder d​es Atemgeräts für Bergsteiger, Feuerwehr, Piloten u​nd Taucher.

Im nordfranzösischen Département Pas-de-Calais ereignete sich am 10. März 1906 das Grubenunglück von Courrières. 1.099 Bergleute starben (bis heute die grösste Bergwerkskatastrophe Europas). In der Grube gab es keine Atemgeräte. Eine Rettungsmannschaft von 25 Freiwilligen – deutsche Grubenwehrmänner von den Zechen Shamrock (Herne) und Rheinelbe (Gelsenkirchen) reisten nach Courrières. Dank ihrer Geräte konnten sie in die Gasschwaden vordringen; sie bargen dort zahlreiche Tote.[1] Die Katastrophe und die Rettungsaktion fanden damals weltweit Aufmerksamkeit; Fotos wie die rechts abgebildeten erschienen in Zeitungen. Sie machten den Nutzen von Atemmasken im Bergbau augenscheinlich. Die Atemmasken wurden in Frankreich als Appareil Guglielminetti-Drager (gemeint war Johann Heinrich Dräger, der Gründer der Drägerwerke) bekannt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Helga Belach, Wolfgang Jacobsen: Grenzverläufe der Kritik. In: Kameradschaft. Drehbuch von Vajda / Otten / Lampel zu G. W. Pabsts Film von 1931 (= FILMtext. Drehbücher klassischer deutscher Filme). edition text + kritik, München 1997, ISBN 3-88377-547-9 (cinegraph.de [abgerufen am 21. Mai 2018]).
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