Erinnerungszeichen für Opfer des NS-Regimes in München

Die Erinnerungszeichen für Opfer des NS-Regimes in München sind ab 2018 errichtete etwa 60 (Stand Januar 2020) Gedenktafeln und Stelen, die an die rund 10.000 Münchner Männer, Frauen und Kinder erinnern, die zwischen 1933 und 1945 von den Nazis ermordet wurden. Die Tafeln werden an den Häusern angebracht, in denen die Opfer gelebt oder gearbeitet haben. Die Stelen werden davor aufgestellt. Sie zeigen – soweit vorhanden – ein gerastertes Bild der Opfer, geben Auskunft über die Lebensdaten und die Verfolgung der Getöteten während der Nazi-Herrschaft.

Erinnerungszeichen für Michael Strich

Zitat

„Ich wünsche mir, dass die Erinnerungszeichen ihrem Namen gerecht werden. Sie sollen an die Ermordeten erinnern und ein Zeichen setzen – ,Nie wieder!‘“

Dieter Reiter, Oberbürgermeister von München[1]

Kontroverse zu den Stolpersteinen in München

Stolpersteine und Erinnerungszeichen haben das gleiche Ziel, die Erinnerung an die zwischen 1933 und 1945 von den Nazis ermordeten Münchner. Stolpersteine als Gedenkform wurden aber vor allem von der Münchner Israelitischen Kultusgemeinde vehement abgelehnt. Ihre Vorsitzende Charlotte Knobloch äußerte, es sei nicht hinnehmbar, dass die Namen von jüdischen Opfern des Nationalsozialismus „im Straßenschmutz“ angebracht und mit den Füßen getreten werden. Der Stadtrat der Landeshauptstadt wollte sich nicht über diese Haltung der größten Opfergruppe hinwegsetzen und stimmte 2015 mit breiter Mehrheit gegen Stolpersteine in München. Stattdessen sollen an den früheren Wohnhäusern der NS-Opfer Erinnerungszeichen angebracht werden.[2][3] Stolpersteine dürfen in München deshalb nur auf Privatgrund verlegt werden.

Erinnerungszeichen (Auswahl)

Siehe auch

Commons: Erinnerungszeichen für Opfer des NS-Regimes in München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erinnerung an einzigartige Menschen auf der Website der Stadt München vom 21. August 2018, abgerufen am 4. Januar 2020
  2. Münchner Stadtrat lehnt Stolpersteine ab Süddeutsche Zeitung, 29. Juni 2015, abgerufen am 10. Januar 2020
  3. In München darf niemand stolpern Neues Deutschland, 1. Dezember 2012, abgerufen am 10. Januar 2020
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.