Erin Brockovich
Erin Brockovich-Ellis (* 22. Juni 1960 in Lawrence, Kansas, als Erin L. E. Pattee) ist eine US-amerikanische Rechtsanwaltsgehilfin. Sie spielte als Mitarbeiterin der Anwaltskanzlei Masry & Vititoe eine wichtige Rolle in einem Gerichtsverfahren gegen das Unternehmen Pacific Gas and Electric (PG&E), um die Trinkwasserverseuchung des kalifornischen Orts Hinkley zu stoppen. Das Verfahren wurde 1996 mit der Zahlung der Rekordsumme von 333 Millionen US-Dollar beigelegt.
Leben
Erin Brockovich ist eines von vier Kindern des Wirtschaftsingenieurs Frank Pattee (1924–2011) und der Journalistin Betty Jo O’Neal (1923–2008). Sie erwarb einen Associate Degree im Kunstgewerbe am Wade College in Dallas, Texas. Danach beteiligte sie sich an Schönheitswettbewerben und wurde 1981 Miss Pacific Coast. Den Nachnamen Brockovich hat sie aus ihrer kurzen zweiten Ehe (1989–1990). Sie hat drei Kinder und lebt seit 1982 in Kalifornien.
Ohne Rechtsausbildung begann sie als Bürohelferin für Rechtsanwalt Ed Masry und übernahm dann die Mandantenwerbung. 1993 beschäftigte sie sich mit den gesundheitlichen Folgen von Grundwasserverseuchungen in der kalifornischen Kleinstadt Hinkley durch Pacific Gas and Electric (PG&E) in den 50er und 60er Jahren. Die resultierende Sammelklage der Bewohner wurde 1996 mit der Zahlung von 333 Millionen US-Dollar beigelegt, der höchsten in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Von dieser Zahlung gingen 133,6 Millionen Dollar an die Kanzlei Masry & Vititoe und 2,5 Millionen an Brockovich-Ellis selbst. Zusammen mit Ed Masry war Brockovich-Ellis in weiteren ähnlichen Fällen tätig, unter anderem gegen eine weitere Fabrik von PG&E in Kettleman Hills.
Die Geschichte um die Rekord-Sammelklage in Hinkley wurde 2000 unter dem Titel Erin Brockovich von Steven Soderbergh verfilmt. Die Hauptrolle spielte Julia Roberts, die dafür mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Brockovich-Ellis hat in dem Film einen Cameo-Auftritt als Kellnerin mit Namen Julia.
Infolge der Aufmerksamkeit durch den Film ging Brockovich-Ellis zum Fernsehen und moderierte Challenge America With Erin Brockovich bei ABC und Final Justice für den CBS-Kanal Zone Reality. Sie schrieb mehrere Bücher, darunter das Buch Take It From Me. Life’s A Struggle, But You Can Win, das auf die Bestseller-Liste der New York Times kam.[1]
Sie gründete ein Beratungsunternehmen und arbeitet als Consultant für Rechtsanwaltskanzleien in Fragen der Mandantengewinnung und -betreuung und führt Recherchen durch.
Um die Dokumentation Last Call at the Oasis der Regisseurin Jessica Yu vorzustellen, die von der weltweiten Wasserkrise berichtet und in der sie eine Hauptrolle einnimmt, besuchte Brockovich-Ellis 2012 die Internationalen Filmfestspiele in Berlin.[2]
Weblinks
- Literatur von und über Erin Brockovich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website (englisch)
Einzelnachweise
- Erin Brockovich: My Story (Memento des Originals vom 15. April 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Erin Brockovich über Last call at the oasis auf der Berlinale 2012 auf Tagesspiegel.de, 16. Februar 2012