Erik Altorfer

Erik Altorfer (* 1966 i​n Winterthur) i​st ein Schweizer Regisseur u​nd Dramaturg für Theater u​nd Hörspiel.

Leben

Erik Altorfer studierte Germanistik u​nd Anglistik a​n der Universität Zürich. Nach ersten Theaterarbeiten i​n der freien Szene i​n London arbeitete e​r als Regieassistent (u. a. für Peter Palitzsch) a​m Schauspielhaus Zürich. Er w​ar Gründungsmitglied d​es Zürcher Kunstperformance-Kollektivs Gruppe Engel (1996–1998).

Seit 1997 i​st Altorfer a​ls freischaffender Regisseur u​nd Dramaturg tätig, u. a. a​m Staatstheater Braunschweig, Schauspielhaus Graz, Thalia Theater Hamburg, Stadttheater Bern, Schauspielhaus Zürich u​nd Theater Neumarkt. Von 2000 b​is 2002 u​nd 2003–2014 w​ar er Künstlerischer Leiter d​es Autorenförderprojekts Dramenprozessor.[1][2] Seit 2001 i​st Altorfer a​ls Hörspielregisseur (u. a. m​it dem Komponisten Martin Schütz) für Deutschlandfunk Kultur,[3] WDR u​nd Radio SRF 2 Kultur tätig. Er konzipierte internationale Autorenprojekte a​m Schauspielhaus Zürich, a​m Steirischen Herbst i​n Graz, a​m Stadttheater Bern u​nd für d​ie argentinischen Unabhängigkeitsfeiern (Bicentenario) i​n Buenos Aires.[4] Altorfer leitete Schreibworkshops i​n Ägypten, Bahrain, Belarus, Bolivien u​nd im Libanon. 2006–2015 w​ar er Mitglied d​er Theaterkommission d​er Stadt Zürich.

Seit 2014 i​st er Theaterexperte für Pro Helvetia i​n Kairo.[5][6]

Seit 2015 leitet e​r zusammen m​it dem Autor Mudar Alhaggi Schreib-Theater-Projekte.[7]

Erik Altorfer unterrichtet a​n der Zürcher Hochschule d​er Künste (ZHdK) u​nd an d​er Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH).

Theater (Auswahl)

  • 1997: Bartsch, Kindermörder von Oliver Reese. Schauspielhaus Zürich. (Regie)
  • 1998: Station Engel III von Gruppe Engel. (Co-Leitung)
  • 1999: Das Jagdgewehr von Yasushi Inoue. Luzerner Theater. (Regie)
  • 2001: Der Geliebte der Mutter von Urs Widmer. Schauspielhaus Zürich. (Regie)
  • 2001: Schnee im April von Sabine Harbeke. Theater Neumarkt. (Dramaturgie)
  • 2004: 69 von Igor Bauersima. Staatstheater Braunschweig. (Regie)
  • 2004: und jetzt / and now von Sabine Harbeke. Thalia Theater, Hamburg. (Dramaturgie)
  • 2005: Zwanzig Minuten (international) u. a. von Arne Lygre, Gebrüder Presnjakow (Oleg und Wladimir), Milena Marković, Enda Walsh. Schauspielhaus Zürich. (Dramaturgie)
  • 2006: Der Bus von Lukas Bärfuss. Staatstheater Braunschweig. (Regie)
  • 2008: Kaltes Land von Reto Finger. Stadttheater Bern. (Regie)
  • 2008: Die Stadt von Martin Crimp. Stadttheater Bern. (Regie)
  • 2008: Welt retten / Saving the World von Ivana Sajko, Lola Arias, Johannes Schrettle, Lukas Bärfuss. Steirischer Herbst. (Dramaturgie)[8]
  • 2008: Der Fremde ist nur in der Fremde fremd u. a. von Händl Klaus, Enda Walsh, Olivier Chiacchiari, Pedro Lenz. Stadttheater Bern. (Dramaturgie)
  • 2009: Verlorene Paradiese u. a. von Gerhild Steinbuch, Lola Arias, Ivana Sajko, Rebekka Kricheldorf. Stadttheater Bern. (Dramaturgie)
  • 2010: Meiler, Hauben und Globen von diversen Autoren. Stadttheater Bern. (Dramaturgie)
  • 2010: Dramaturgias Cruzadas u. a. von Rafael Spregelburd, Paco Bezerra, Rebekka Kricheldorf, Romina Paula, Philipp Löhle. Espacio Callejón / Goethe-Institut Buenos Aires. (Dramaturgie)[9]
  • 2011: In meinem Hals steckt eine Weltkugel von Gerhard Meister. Stadttheater Bremerhaven. (Regie)
  • 2011: Fundament von Jan Neumann. Stadttheater Bremerhaven. (Regie)
  • 2013: Waisen von Dennis Kelly. Stadttheater Bremerhaven. (Regie)
  • 2015: Future Stages von diversen Autoren. Beirut. (Co-Leitung)
  • 2016: Dantons Tod von Georg Büchner. Luzerner Theater. (Dramaturgie)
  • 2016: Essen Zahlen Sterben von Dominik Busch, Michael Fehr, Ariane Koch (Dramaturgie)
  • 2016: Our Stories von diversen Autoren. Schauspielhaus Graz. (Co-Leitung)
  • 2016: Our Voice / Our Hope von diversen Autoren. Schauspielhaus Zürich. (Co-Leitung)[10]
  • 2017: Our Eyes von diversen Autoren. Schauspielhaus Graz. (Co-Leitung)[11]

Hörspiel

  • 2001: Feed Me von Mark Ravenhill, DRS 2. (Regie)
  • 2002: Bedbound von Enda Walsh, DRS 2. (Regie)
  • 2003: Jemand schreit in unseren Rosen von Lukas Bärfuss, DRS 2. (Regie)
  • 2005: Mainstream von Suspect Culture / David Greig DRS 2. (Regie)
  • 2006: Dunkel lockende Welt von Händl Klaus, DRS 2. (Regie)
  • 2006: Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm von Theresia Walser, DRS 2. (Regie)
  • 2007: Monolog braucht Bühne von Rosa Pock, DRS 2. (Regie)
  • 2007: Sowie weitere Verstösse gegen die Weltordnung von Gerhard Meister, DRS 2. (Regie)
  • 2008: That Night Follows Day / Dass die Nacht dem Tag folgt von Tim Etchells, Deutschlandradio Kultur. (Regie)
  • 2009: Naturkunde für Altweltaffen von Gerhard Meister, DRS 2. (Regie)
  • 2010: Marderin im Dirndl von Händl Klaus, DRS 2. (Regie)
  • 2012: In meinem Hals steckt eine Weltkugel von Gerhard Meister, DRS 2. (Regie)[12] (Hörbuch: Der gesunde Menschenversand, Luzern 2013, ISBN 978-3-905825-74-9)
  • 2012: Das sind nicht wir, das ist nur Glas von Ivana Sajko, WDR. (Regie)
  • 2013: Eine Schneise von Händl Klaus, WDR. (Regie) (Hörbuch: Der gesunde Menschenversand, Luzern 2016, ISBN 978-3-03853-027-5)[13]
  • 2014: Von den Beinen zu kurz von Katja Brunner, WDR. (Regie) (Hörbuch: Der gesunde Menschenversand, Luzern 2015, ISBN 978-3-03853-007-7)
  • 2014: Im bewohnten Teil der Schädelhöhle von Gerhard Meister, Radio SRF 2 Kultur. (Regie)
  • 2015: Although We Fell Short / Auch wenn wir gescheitert sind von Tim Etchells, Deutschlandradio Kultur. (Regie)
  • 2017: Geister sind auch nur Menschen von Katja Brunner, Radio SRF 2 Kultur. (Regie) (Hörbuch: Der gesunde Menschenversand, Luzern 2018, ISBN 978-3-03853-088-6)
  • 2017: Barsach von Mudar Alhaggi, Deutschlandradio Kultur. (Regie)
  • 2019: Die Toten haben zu tun اﻟﻣوﺗﻰ ﻣﺷﻐوﻟون von Mudar Alhaggi, Wael Kadour, Deutschlandfunk. (Regie)
  • 2020: Der Platz, von Annie Ernaux in der Übersetzung von Sonja Finck, Hessischer Rundfunk, mit Stephanie Eidt. (Bearbeitung und Regie)[14][15]
  • 2021: Das große Heft, von Agota Kristof in der Übersetzung von Eva Moldenhauer, Deutschlandfunk, Hessischer Rundfunk, Schweizer Radio und Fernsehen, mit Libgart Schwarz, Kristof Van Boven. (Bearbeitung und Regie)

Nominierungen und Auszeichnungen

  • 2001: Nomination Prix Europa Feed Me von Mark Ravenhill.
  • 2008: Nomination Hörspielpreis der Kriegsblinden Sowie weitere Verstösse gegen die Weltordnung von Gerhard Meister.
  • 2009: Nomination Prix Europa Naturkunde für Altweltaffen von Gerhard Meister.
  • 2013: Nomination Hörspielpreis der Kriegsblinden Das sind nicht wir, das ist nur Glas von Ivana Sajko.
  • 2013: Nomination Prix Europa In meinem Hals steckt eine Weltkugel von Gerhard Meister.
  • 2014: Nomination Grand Prix Nova In meinem Hals steckt eine Weltkugel von Gerhard Meister.
  • 2015: Schweizer Theaterpreis Dramenprozessor (mit Stephan Roppel und Peter–Jakob Kelting).[16]
  • 2016: Longlist Deutscher Hörbuchpreis Von den Beinen zu kurz von Katja Brunner.
  • 2017: Shortlist Deutscher Hörbuchpreis Eine Schneise von Händl Klaus.[17]
  • 2018: Nomination Hörspielpreis der Kriegsblinden Geister sind auch nur Menschen von Katja Brunner.[18]
  • 2020: Hörspiel des Monats für Die Toten haben zu tun اﻟﻣوﺗﻰ ﻣﺷﻐوﻟون von Mudar Alhaggi, Wael Kadour.[19]
  • 2021: Longlist Deutscher Hörbuchpreis Der Platz von Annie Ernaux.[20]
  • 2021: Hörspiel des Monats September für Das große Heft von Ágota Kristóf.[21]

Einzelnachweise

  1. Katja Brunner gewinnt mit Dramenprozessor-Stück Mülheimer Dramatikerpreis. In: nachtkritik.de. 30. Mai 2013.
  2. Martina Nix: Gewalt als Bühnenstoff. Die Nachwuchsdramatikerin Darja Stocker. In: Deutschlandfunk Kultur. 8. Mai 2007.
  3. Sabine Küchler: Hörspielmagazin. In: Deutschlandfunk. 3. Juli 2018.
  4. Norma Domínguez: Un suizo, un argentino y cómo hacer teatro a la distancia. In: swissinfo.ch. 10. Oktober 2010.
  5. The Opening. In: Territory Crossings: Theatre Website Pro Helvetia Cairo.
  6. Nora Amin: The Bus and the Contrary. Introducing Dramaturgy by Pro Helvetia. In: Al-Ahram Weekly. 8.–15. Februar 2017.
  7. Dominik Busch: Vertrauen ist das Wichtigste. In: Zett. Das Magazin der Zürcher Hochschule der Künste. 5. März 2018
  8. Paul Jandl: Die grosse Explosion. In: Neue Zürcher Zeitung. 28. Oktober 2008
  9. Anne Philipps-Krug: auawirleben – Das 29. Zeitgenössische Theatertreffen Bern. Stalin, Hitler, Julius Cäsar. In: nachtkritik.de. 2. Mai 2011 (Fiktionland am Festival auawirleben. Gelungene interkulturelle Theaterarbeit).
  10. Dagmar Walser: Nach der Flucht: Schreiben im Exil. In: Radio SRF 2 Kultur. 7. August 2017.
  11. Our Eyes. Blog auf der Website des Schauspielhauses Graz.
  12. Eva Pfister: Versuchen wir es doch einmal mit Oxytocin. In: WOZ Die Wochenzeitung. 16. Januar 2014.
  13. Christine Dössel: Ein schauderschönes Sprachkonzert. In: Süddeutsche Zeitung. 9. Dezember 2016.
  14. Judith v. Sternburg: „Der Platz“ von Annie Ernaux: Was will man machen In: Frankfurter Rundschau. 22. Mai 2020.
  15. Klaus Prangenberg: Hörbuch der Woche "Der Platz" von Annie Ernaux In: WDR5. 14. August 2020.
  16. Schweizer Theaterpreis 2015. Dramenprozessor. In: Schweizer Theaterpreise.
  17. Nominierungen des Deutschen Hörbuchpreises 2017. In: Deutscher Hörbuchpreis.
  18. Nominierungen des 67. Hörspielpreises der Kriegsblinden. In: Hörspielpreis der Kriegsblinden.
  19. Hörspiel des Monats Januar 2020. In: Deutschlandfunk Kultur.
  20. Die Longlist des Deutschen Hörbuchpreises 2021. In: Deutscher Hörbuchpreis.
  21. Hörspiel des Monats September 2021. In: Deutschlandfunk Kultur.
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