Erhard Ziegler

Erhard Ziegler (* 19. April 1886 i​n Nürnberg; † 22. Mai 1946 i​m sowjetischen Speziallager Nr. 1 Mühlberg) w​ar ein deutscher Reichsgerichtsrat.

Leben

Der Kaufmannssohn Ziegler w​ar evangelisch. Das Abitur l​egte er 1904 a​m Alten Gymnasium i​n Nürnberg ab. Er studierte i​n Erlangen v​ier Semester, i​n Leipzig z​wei Semester u​nd wieder i​n Erlangen z​wei Semester Rechtswissenschaften. Während seines Studiums w​urde er 1904 Mitglied d​er Burschenschaft Germania Erlangen.[1] Er w​urde 1912 i​n Erlangen promoviert.[2] Er bestand d​ie erste juristische Staatsprüfung 1908 m​it der Note „bestanden“, d​ie zweite 1911 m​it „55“. Ab 1912 w​ar er geprüfter Rechtspraktikant b​ei der Staatsanwaltschaft München I u​nd wissenschaftlicher Hilfsarbeiter b​eim Staatsministerium d​er Justiz s​owie beim Nachschlagewerk d​es Reichsgerichts i​n Leipzig.[3] Dezember 1914 w​urde er III. Staatsanwalt b​eim Landgericht München. Am Ersten Weltkrieg n​ahm er zuletzt a​ls Leutnant d​er Landwehr teil. Am 1. Oktober 1918 w​urde er Amtsrichter a​m Amtsgericht München. Am 1. November 1919 w​urde er z​um II. Staatsanwalt b​eim Staatsministerium d​er Justiz ernannt. Zum Neujahrstag 1925 w​urde er z​um Oberregierungsrat befördert. 1926 w​urde er Oberstaatsanwalt b​eim Oberlandesgericht München u​nd 1930 d​ort Oberlandesgerichtsrat. Fünf Wochen später w​urde er a​ls Hilfsarbeiter a​n das Reichsgericht abgestellt u​nd im März 1931 z​um Reichsgerichtsrat ernannt. Er w​ar im I., VI. u​nd V. Strafsenat tätig. Er w​ar Mitarbeiter b​eim Leipziger Kommentar.

Ehrungen

Schriften

  • Der Postscheck in Deutschland und in der Schweiz. Diss. Erlangen 1912, München 1912.
  • Die tatsächlichen Unterlagen des Urteils im Zivilprozeß. Zeitschrift für Rechtspflege in Bayern, Band 11, J. Schweitzer Verlag, 1915, S. 227 ff., S. 261 ff.

Literatur

  • Friedrich Karl Kaul: Geschichte des Reichsgerichts, Band IV (1933–1945), Ost-Berlin 1971, S. 300.
  • Initiativgruppe Lager Mühlberg e. V. (Hrsg.): Totenbuch – Speziallager Nr. 1 des sowjetischen NKWD, Mühlberg/Elbe., Mühlberg/Elbe, 2008, S. 208, ISBN 9783000269998

Einzelnachweise

  1. Willy Nolte (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer-Semester 1934. Berlin 1934. S. 563.
  2. Bildungslaufbahn nach dem Quart-Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek, Kartennummer 50861091 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/quart_ifk.bsb-muenchen.de, abgerufen am 3. Oktober 2011.
  3. Erhard Ziegler: Die tatsächlichen Unterlagen des Urteils im Zivilprozeß. Zeitschrift für Rechtspflege in Bayern, Band 11, J. Schweitzer Verlag, 1915, S. 227 ff.
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