Erhard Denninger

Werdegang

Denninger studierte v​on 1950 b​is 1956 Philosophie u​nd Rechtswissenschaft a​n den Universitäten i​n Tübingen, Lausanne u​nd Mainz. Nach Staatsexamina (1956/60) u​nd Promotion (1958)[3] w​ar er Assistent. 1966 habilitierte e​r sich b​ei Peter Schneider a​n der Universität Mainz[4] u​nd nahm anschließend d​ort einen Lehrauftrag an.

1967 w​urde Denninger a​uf einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht u​nd Rechtsphilosophie a​n der Johann Wolfgang Goethe-Universität i​n Frankfurt a​m Main berufen. 1978 b​is 1979 w​ar er Dekan d​er Fakultät, 1970 b​is 1971 Rektor u​nd 1973/1974 Leiter d​er Hochschulabteilung i​m Hessischen Kultusministerium u​nter Ludwig v​on Friedeburg. 1993/1994 w​ar er Fellow d​es Wissenschaftskolleg z​u Berlin[5] u​nd von 1995 b​is 2000 stellvertretender Richter a​m Thüringer Verfassungsgerichtshof. 1999 w​urde er a​ls Professor emeritiert.

Denninger w​ar von 1979 b​is 2001 Mitorganisator u​nd Moderator d​er Römerberggespräche i​n Frankfurt a​m Main.[6]

Im September 2019 gehörte e​r zu d​en etwa 100 Staatsrechtslehrern, d​ie sich m​it dem offenen Aufruf z​um Wahlrecht Verkleinert d​en Bundestag! a​n den Deutschen Bundestag wandten.[7]

Auszeichnungen

  • 1999 Verleihung der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen
  • 2004 Laurea honoris causa (Dr. iur. h. c.) der Universität Florenz.
  • 2013 Verdienstorden der Italienischen Republik (Commendatore)

Privates

Erhard Denninger w​ar seit 1961 m​it einer Italienerin a​us Umbrien verheiratet u​nd Vater zweier Töchter.[8] Er l​ebte in Königstein i​m Taunus, w​o er a​uch am 1. Dezember 2021 verstarb.[1][2]

Schriften (Auswahl)

  • Erhard Denninger: Die Traditionsfunktion des Seekonnossements im internationalen Privatrecht. In: Arbeiten zur Rechtsvergleichung. Band 6. Metzner, Frankfurt am Main, Berlin 1959 (zugl. Mainz, Rechts- u. wirtschaftswiss. F., Diss. v. 28. Jan. 1960).
  • Erhard Denninger: Rechtsperson und Solidarität. Ein Beitrag zur Phänomenologie des Rechtsstaates unter besonderer Berücksichtigung der Sozialtheorie Max Schelers. Metzner, Frankfurt am Main, Berlin 1967 (zugl. Mainz, Rechts- u. wirtschaftswiss. F., Hab.Schr. v. 4. Febr. 1966).
  • Erhard Denninger: Die Grundrechte./ Verwaltung im Rechts- und Sozialstaat. In: Rudolf Wiethölter (Hrsg.): Rechtswissenschaft. Funk-Kolleg zum Verständnis der modernen Gesellschaft. Band 4. Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main Oktober 1968, S. 335–346, 346–358.
  • Erhard Denninger: Staatsrecht I: Einführung in die Grundprobleme des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland. Die Leitbilder: Leerformeln? Lügen? Legitimationen? In: rororo-Studium. Band 34. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1973, ISBN 3-499-21034-7.
  • Erhard Denninger: Staatsrecht II: Einführung in die Grundprobleme des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland. Funktionen und Institutionen. In: rororo-Studium. Band 121. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1979, ISBN 3-499-21121-1.
  • Erhard Denninger: Verfassungstreue und Schutz der Verfassung. Der öffentliche Dienst im Staat der Gegenwart. Berichte und Diskussionen auf der Tagung der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer in Bonn vom 4.–7. Oktober 1978. In: Veröffentlichungen der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer (VVdStRl). Reprint 2012 Auflage. Band 37. De Gruyter, Berlin, Boston 1979, ISBN 978-3-11-088048-9, S. 7–173, doi:10.1515/9783110880489.7.
  • Mitherausgeber und Mitautor des Kommentars zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Reihe Alternativkommentare, Luchterhand Neuwied 1984 ff.
  • Erhard Denninger: Der gebändigte Leviathan. Nomos, Baden-Baden 1990, ISBN 3-7890-2062-1.
  • Hans Lisken, Erhard Denninger,: Handbuch des Polizeirechts. Hrsg.: Hans Lisken, Erhard Denninger. C.H.Beck, München 1992, ISBN 3-406-35625-7 (6. Auflage 2018).

Literatur

Quellen

  1. Thomas Vesting: Der Fachbereich trauert um Prof. Dr. Dr.h.c. Erhard Denninger. Goethe-Universität, Fachbereich Rechtswissenschaft, 1. Dezember 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  2. Traueranzeigen von Erhard Denninger. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Abgerufen am 18. Dezember 2021 (deutsch).
  3. Thema: Traditionsfunktion des Seekonnossements im internationalen Privatrecht
  4. Thema: Rechtsperson und Solidarität – Ein Beitrag zur Phänomenologie des Rechtsstaates unter besonderer Berücksichtigung der Sozialtheorie Max Schelers
  5. Erhard Denninger, Dr. iur. Wissenschaftskolleg zu Berlin, abgerufen am 11. Dezember 2021 (deutsch).
  6. Römerberggespräche Frankfurt am Main: 1973 bis heute, abgerufen am 10. Oktober 2016.
  7. Aufruf zum Wahlrecht: "Verkleinert den Bundestag", Offener Brief vom 20. September 2019 in Die Welt.
  8. Erhard Denninger, in: Peter Hahn (Hrsg.): Literatur in Frankfurt, athenäum, Frankfurt am Main, 1987, S. 143. ISBN 3-610-08448-0
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