Elliptische Koordinaten
In einem elliptischen Koordinatensystem wird ein Punkt der Ebene durch Angabe der Lage auf konfokalen Ellipsen und Hyperbeln bestimmt.[1] Allgemeiner existieren auch verschiedene Erweiterungen elliptischer Koordinaten zu 3-dimensionalen Koordinaten.
Definition
Üblicherweise wählt man die zwei Brennpunkte an den Stellen und auf der -Achse eines kartesischen Koordinatensystems. Der Punkt mit den elliptischen Koordinaten hat dann die kartesischen Koordinaten
mit und . Fasst man die Ebene als komplexe Ebene auf, so gilt
Transformationen
Zur Transformation von elliptischen in kartesische Koordinaten werden die obigen Beziehungen verwendet.
Um die inverse Transformation durchzuführen, muss man die prinzipielle Idee dieser Koordinaten zu Hilfe nehmen. Diese besagt, dass der Punkt sowohl auf einer Ellipse als auch auf einer konfokalen Hyperbel liegen muss. Diese besitzen Halbachsen wie im unteren Abschnitt angegeben. Mithilfe der Ellipsen- und Hyperbelgleichung in kartesischen Koordinaten in Hauptlage folgt daraus:
Diese Gleichungen werden durch die oben angegebenen kartesischen Darstellungen erfüllt.
Hieraus lassen sich unter Verwendung der elementaren Beziehungen der trigonometrischen und hyperbolischen Funktionen
folgende Transformationsvorschriften ableiten:
mit der schreibvereinfachenden Substitution .
Weitere Transformationen wie beispielsweise von ebenen Polarkoordinaten auf elliptische Koordinaten lassen sich durch einen Zwischenschritt über kartesische Koordinaten durchführen.
Eigenschaften
Die -Koordinatenlinien sind Hyperbeln, die -Koordinatenlinien Ellipsen. Für ist die -Koordinatenlinie zur Verbindungsstrecke der beiden Brennpunkte entartet. Für ist die -Koordinatenlinie zur Halbgeraden auf der -Achse entartet, für zur dazu spiegelsymmetrischen Halbgerade auf der negativen -Achse. Für und ist die -Koordinatenlinie die positive bzw. die negative -Achse.
Alle Ellipsen und Hyperbeln haben die gleiche lineare Exzentrizität . Die Ellipsen, auf denen konstant ist, haben die große Halbachse , die kleine Halbachse und numerische Exzentrizität . Die Hyperbeln, auf denen konstant ist, haben die reelle Halbachse , die imaginäre Halbachse und numerische Exzentrizität .
Die Darstellung in dieser Koordinatenform ist nur möglich, weil Kosinus hyperbolicus und Sinus hyperbolicus bzw. Kosinus und Sinus die Beziehungen zwischen großer und kleiner Halbachse () bei Ellipsen bzw. reeller und imaginärer Halbachse bei Hyperbeln () trivial erfüllen.
Verallgemeinerung auf drei Dimensionen
Elliptische Koordinaten können auf verschiedene Arten auf den dreidimensionalen Raum erweitert werden.
- Bei zylindrischen elliptischen Koordinaten wird einfach die kartesische -Koordinate als weitere Koordinate hinzugefügt.
- Zwei weitere räumliche Fortsetzungen entstehen durch Rotation der ebenen elliptischen Koordinaten um die große Achse der Ellipsen (prolate spheroidal coordinates) oder um deren kleine Achse (Oblate spheroidal coordinates).
- Die formale Fortsetzung des Konzepts der konfokalen Ellipsen und Hyperbeln führt auf die räumlichen elliptischen Koordinaten, die konfokale Quadriken (Ellipsoide, ein- und zweischalige Hyperboloide) verwenden.[2]
Anwendungen
Durch die Transformation auf elliptische Koordinaten kann die Schrödinger-Gleichung für das H2+-Molekül in Born-Oppenheimer-Näherung komplett separiert, aber dennoch nicht analytisch gelöst werden, da die Separationskonstante und die Energie jeweils explizit in zwei der separierten Differentialgleichungen auftreten.
Literatur
- D.D. Sokolov: Elliptic coordinates. In: Michiel Hazewinkel (Hrsg.): Encyclopedia of Mathematics. Springer, 2001.
Weblinks
- Eric W. Weisstein: Elliptic Cylindrical Coordinates. In: MathWorld (englisch).