Eitl Hans Gienger

Eitl Hans Gienger (auch Eitlhans, Eitlhanns, Eutlhans, * 1505; † v​or April 1569 i​n Burg Alt-Montfort) entstammte e​inem Ulmer Patriziergeschlecht, w​ar kaiserlicher Soldat, Land- u​nd Feldzeugmeister i​n Tirol u​nd Landvogt z​u Feldkirch i​n Vorarlberg.

Leben

Eitl Hans war der drittgeborene Sohn von Ritter Ernst Damian Gienger (1475–1556) und dessen erster Ehefrau Ursula Schütz von Raittenau (1480–1523). Seine Brüder waren Georg Gienger von Rotteneck (1500–1577), Vizekanzler des Heiligen Römischen Reiches, und Jakob Gienger von Grienpichel (1510–1578), 1554 bis 1560 Vizedom von Österreich ob der Enns und niederösterreichischer Hofkammerrat.

Eitlhans kämpfte von Jugend an als Soldat für den Kaiser. 1540 wird er als Pfleger der Herrschaft St. Petersberg, Gemeinde Silz, erwähnt.[1] Von 1552 bis 1554 war er röm. kaiserl. obrister Zeugmeister in Tirol. Als Feld- und Hauszeugmeister führte er 1552 den Tiroler Landsturm gegen den Kurfürsten Moritz von Sachsen.[2]

Gienger w​ar seit 1554 Vogt z​u Feldkirch, d​a ihm a​m 16. April 1554 d​ie Vogtei Feldkirch u​m 4500 fl. versetzt worden war. Bald darauf richtete Eitlhans d​ie Burg Altmontfort wohnlich her.[3] 1563 wollte e​r 1000 Gulden i​n den Ausbau d​er Burg investieren u​nd die Summe a​uf den Pfandschilling aufschlagen. Erzherzog Ferdinand genehmigte a​m 20. Juni 1563 d​en Ausbau, d​er Baubeginn verzögerte s​ich aber. 1568 w​urde Graf Jakob Hannibal v​on Hohenems d​er neue Vogt z​u Feldkirch.

Erzh. Ferdinand ernannte Gienger n​ach der Abgabe d​er Feldkircher Vogtei z​um Verwalter d​es obristen Feldzeugmeisteramtes d​er ober- u​nd vorderösterreichischen Lande u​nd zum Hauszeugmeister i​n Innsbruck, w​ozu er n​ach Innsbruck i​n eine Amtswohnung übersiedeln musste. Vor d​em April 1569 s​tarb Eitlhans Gienger.

Die Pfandschaft Alt-Montfort verblieb b​is zum 15. Februar 1594 i​m Besitze d​er Witwe u​nd die Kinder Giengers.

Eitl Hans Gienger heiratete Katharina v​on Gebersdorf u​nd dann Katharina Füeger (Fieger), d​ie Tochter v​on Georg Fieger z​u Hirschberg, Erzherzog Ferdinands II. k. Rat u​nd Salzoberamtmann z​u Hall. Aus d​er Ehe entsprangen e​lf Kinder, fünf Töchter u​nd sechs Söhne. Nur Damian setzte d​ie Linie fort.

siehe Stammliste d​er Gienger

Literatur

  • Josef Kraft: Bauliche Umgestaltung an der Burg „Altmontfort“ um 1570. in Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs, 12. 1915; S. 243–261, bes. 248 digital.tessmann.it
  • Johann Georg Adam von Hoheneck: Die Löbliche Herren Herren Stände Deß Ertz-Herzogthumb Oesterreich ob der Ennß, Als: Prälaten, Herren, Ritter, und Städte Oder Genealog- und Historische Beschreibung, Von deroselben Ankunfft, Stifft, Erbau- und Fort-Pflantzung, Wapen, Schild, und Helmen, Ihren Clöstern, Herrschaften, Schlössern, und Städten Band 1, Passau 1727, S. 182–194 Digitalisat
  • Franz Karl Wißgrill, Karl von Odelga: Schauplatz des landsässigen nieder-oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI.Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten, Band 3, Wien 1800, S. 317–327.

Einzelnachweise

  1. David Schönherr: Geschichte und Kulturgeschichte, David von Schönherrs gesammelte Schriften; Bd. 2, Verlag Wagner 1902, S. 718 digital.tessmann.it
  2. David Schönherr: Der Einfall des Churfürsten Moritz von Sachsen in Tirol 1552, Verlag Wagner 1868, S. 87f.
  3. laut Franz Josef Huber ist damit Neu-Monfort gemeint, siehe burgenverein-untervaz.PDF
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