Eisenbahnunfall von Branowitz
Der Eisenbahnunfall von Branowitz ereignete sich am 7. Juli 1839 auf der Strecke Lundenburg–Brünn der a. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn (KNFB) in der Station Branowitz (heute: Vranovice, Tschechien), als einer der Eröffnungszüge auf einen zweiten auffuhr. Er war der erste schwere Eisenbahnunfall in Österreich und auf dem Gebiet des heutigen Tschechiens.
Ausgangslage
Anlässlich der Eröffnung der Strecke Lundenburg–Brünn fuhren vier Festzüge mit geladenen Gästen von Wien nach Brünn. Ab 16.30 Uhr fuhren die vier Züge im Raumabstand von jeweils einer viertel Meile von Brünn zurück nach Wien.
Unfallhergang
In der Station Branowitz musste der zweite Zug wegen eines Schadens an der Lokomotive halten. Der dritte Zug fuhr kurz darauf auf den zweiten Zug auf, wobei zwei Wagen des zweiten Zuges zertrümmert wurden. Zudem wurde die Lokomotive GIGANT sowie der erste Wagen des dritten Zuges beschädigt. Der Unfall forderte 60 Verletzte, aber keine Toten. Als Verursacher wurde der englische Lokomotivführer John Williams auf der GIGANT beschuldigt, der den Raumabstand für den dritten Zug nicht eingehalten hatte.
Literatur
- Alfred Horn: Die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn (= Die Bahnen Österreich-Ungarns. Band 2). Bohmann Verlag, Wien 1970.
- Erich Preuß: Eisenbahnunfälle in Europa. transpress, Berlin 1991, S. 78.