Ehrensäule (Kronach)
Die Ehrensäule ist ein Denkmal auf dem Melchior-Otto-Platz in der oberfränkischen Stadt Kronach.
Geschichte
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Kronach in den Jahren 1632 bis 1634 mehrmals von den Schweden und deren deutschen Verbündeten belagert. Aufgrund des strategisch günstigen Aufbaus der Stadt und der entschiedenen Gegenwehr ihrer Bewohner – besonders auch der Frauen – konnten die Angriffe jedoch erfolgreich abgewehrt werden. Für ihre Tapferkeit bei der Verteidigung der Stadt wurde den Kronachern vom Bamberger Fürstbischof Melchior Otto Voit von Salzburg im Jahr 1651 ein neues Stadtwappen, eine goldene Bürgermeisterkette und der „Spanische Habit“, ein Ehrengewand für den Stadtrat, verliehen.
Aus Dankbarkeit errichteten die Kronacher Bürger im Jahr 1654 eine Säule zu Ehren des Fürstbischofs, die von den Kulmbacher Bildhauern Johann Brenck und Hans Georg Schlehendorn geschaffen wurde. Auf der Spitze der Säule befindet sich das von Melchior Otto verliehene Stadtwappen, das von zwei Männern flankiert wird, die ihre abgezogene Haut unter dem Arm tragen. Diese beiden Schildhalter erinnern an eine Begebenheit während der Belagerung der Stadt im Jahr 1632, als vier Kronacher Männer bei einem Ausfall, bei dem sie mehrere Kanonen der Belagerer durch Vernageln der Zündlöcher unbrauchbar machten, von den Schweden gefangen genommen und geschunden wurden.
Im Zweiten Weltkrieg wurde dem heraldisch rechten Schildhalter beim Beschuss der Stadt durch alliierte Truppen im Jahr 1945 der Kopf abgerissen; er wurde durch eine Nachbildung ersetzt.
Bei der seit 1633 jährlich in Kronach stattfindenden Schwedenprozession dient die Ehrensäule als eine der vier Stationen auf dem Prozessionsweg.
Weblinks
Quellen
- Kronachs Geschichte. Verein 1000 Jahre Kronach e. V., abgerufen am 23. Januar 2012.
- Bernhard Peter: Kronach: Ehrensäule auf dem Marktplatz. Abgerufen am 23. Januar 2012.
- Informationstafel des Lions-Club Kronach am Melchior-Otto-Platz
- Hans Kremer, Helmut Wenig: Wappensteine und Steininschriften in Kronach und auf der Festung Rosenberg. Hrsg.: Arbeitskreis für Heimatpflege (= Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band 4/1976).