Ehrenreich Weismann
Ehrenreich Weismann (* 15. Juli 1641 auf Schloss Weyerburg bei Hollabrunn in Niederösterreich; † 23. Februar 1717 in Maulbronn in Württemberg) war ein evangelischer Geistlicher, Superintendent und Verfasser lateinischer Wörterbücher.
Leben
Wegen der Verfolgung der Protestanten in Österreich wanderte er gemeinsam mit seinem Vater erst nach Pressburg, 1656 dann nach Heilbronn in Württemberg aus. 1657 trat er in das Kloster Maulbronn ein, 1662 wurde er Magister in Tübingen, 1662 Kirchendiener im Kloster Hirsau. 1693 war er Special-Superintendent in Stuttgart, 1698 Prälat von Herrenalb, 1711 wurde er Abt von Maulbronn, General-Superintendent und Fürstlich-Württembergischer Kirchenrat.
Der Theologieprofessor Christian Eberhard Weißmann war sein Sohn. Ein weiterer Sohn, Immanuel Weismann (1683–1745) wurde Mediziner und Mitglied der Gelehrtenakademie „Leopoldina“.
Leistungen
Während seiner Zeit im Kloster Hirsau verfasste er sein Hauptwerk:
Lexikon bipartitum latino-germanicum et germanico-latinum in quo latinitas prisca et pura ... ex probatissimis autoribus methodo perspicua explicatur (Stuttgart 1673).
Dieses Werk wurde auch anderen Wörterbüchern zugrunde gelegt, so dem Teutsch-Lateinisch- und Rußisches Lexicon Samt denen Anfangs-Gründen der Rußischen Sprache (St. Petersburg 1731) sowie dem Litauisch-Deutsches und Deutsch-Litauisches Lexikon (Königsberg 1747).
Weitere Werke u. a.: Deutsche Grammatik; Rhetorica sacra (Tübingen 1679); 10 Bände Homiletische Schriften.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Weißmann, Ehrenreich. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 54. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1886, S. 190 (Digitalisat).
Weblinks
- Ehrenreich Weißmann bei Lateinische Wörterbücher – Eine illustrierte Bibliographie von Richard Wolf
- Druckschriften von und über Ehrenreich Weismann im VD 17.
- Literatur von und über Ehrenreich Weismann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek