Egon Neumann
Egon Neumann (* 21. Juli 1894 in Mödling, Österreich-Ungarn; † 1948 in Mexiko-Stadt, Suizid) war ein österreichischer Komponist und Kapellmeister.
Leben
Neumann, dessen Vater Rechtsanwalt war, studierte ab 1913 Musikwissenschaft an der Universität Wien bei Guido Adler (Dr. phil. 1919), arbeitet dann 1920 als Kapellmeister im Mährisch Ostrau, 1921 am Neuen Operettenhaus Berlin, 1922 am Central Theater Berlin und war Komponist der Unterhaltungsbranche. Von 1920-1928 am Bürgertheater als Kapellmeister, wo er die Uraufführung seiner Operette Donauweibchen leitete. Später war der Wohnort Berlin, 1932–1934 wieder in Wien, dann in Paris. Wirkte in der Silvesternacht 1939/1940 in der von Karl Farkas organisierten Revue Meslay lacht wieder mit. Er floh 1938 über Frankreich nach Mexiko. Der Diplomat Gilberto Bosques half im dabei. In Mexiko fungierte er bis zu dessen Auflösung 1946 als Pianist und Komponist im Heinrich Heine Klub und inszenierte gemeinsam mit Hugo Wiener und Cissy Kraner eine gemeinsame Revue.
Wie Marcel Rubin war er aktives Mitglied der ARAM (Acción Republikana Austriaca de Méxiko), einer unabhängigen Bewegung von Auslandsösterreichern.
Literatur
- Monika Kornberger: Neumann, Egon. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
- Neumann, Egon, in: Frithjof Trapp, Bärbel Schrader, Dieter Wenk, Ingrid Maaß: Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933–1945. Band 2. Biographisches Lexikon der Theaterkünstler. München : Saur, 1999, ISBN 3-598-11375-7, S. 699f.