Egon-Eiermann-Preis
Der Egon-Eiermann-Award ist ein Ideenwettbewerb für Studierende und junge Absolventen der Fachrichtung Architektur. Im Geiste des deutschen Architekten Egon Eiermann werden mit dem Egon-Eiermann-Award innovative Architekturentwürfe von gesellschaftlicher Relevanz gefördert. Der Preis wird alle zwei Jahre ausgelobt und ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert.
Überblick
Geschichte
1991 förderte Eternit Architekturstudenten und junge Architekten erstmals mit dem Egon-Eiermann-Award. Alle zwei Jahre sucht das Unternehmen zusammen mit dem Karl Krämer Verlag und einer hochkarätig besetzten Jury nach Entwürfen, die richtungsweisend sind für Architektur und Gesellschaft. Studierenden und Absolventen eröffnet der Egon-Eiermann-Award die Möglichkeit, ihre Ideen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Als Eternit, heute Etex Germany Exteriors GmbH, den Architekturpreis 1991 zum ersten Mal auslobte, hieß er noch „Eternit-Wettbewerb für Architekturstudenten und junge Architekten“. Seit 1997 trug er den Titel „Egon-Eiermann-Preis“, benannt nach Egon Eiermann (1904–1970), einem der bedeutendsten deutschen Architekten der Nachkriegsmoderne.
2019 wurde der Preis in Egon-Eiermann-Award umbenannt und erstmals in mehreren europäischen Ländern ausgeschrieben. Darunter Deutschland, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweiz, Spanien und Ungarn. Seit 2019 ist EQUITONE als Auslober benannt.[1]
Bedeutung
Egon Eiermann und die Etex Germany Exteriors verbindet der Werkstoff Faserzement für die vorgehängte hinterlüftete Fassade und das Dach. Für Eiermann war es das geeignete Material für eine moderne Architektur. Unter anderem die Brüstungspaneele beim Abgeordneten-Hochhaus „Langer Eugen“ in Bonn (1965–1969), die gewellte Fassadenbekleidung der Taschentuchweberei in Blumberg (1949–1951) und das raffiniert abgestufte Wellplattendach auf seinem eigenen Wohn- und Atelierhaus in Baden-Baden (1959–1962) sind mit Faserzement ausgeführt. Für Etex ist der Name Egon Eiermann damit gleichermaßen Herausforderung und Verpflichtung.[2]
Teilnehmer
Am Egon-Eiermann-Award können Studierende der Fachrichtung Architektur teilnehmen, die an einer Hochschule in Deutschland, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweiz, Spanien und Ungarn studieren. Außerdem können Absolventen von Hochschulen der genannten Länder, deren Diplom, Bachelor oder Master in Architektur nicht länger als 2 Jahre zurückliegt, teilnehmen. Es sind Einzel- sowie Gruppenarbeiten zugelassen.
Preise
Die Gesamtpreissumme beträgt 5.000 Euro. Es werden gewöhnlich mehrere Preise vergeben. Für die von einem Lehrstuhl betreuten Preisträgerarbeiten stellt der Auslober dem Lehrstuhl zusätzlich einen Betrag in Höhe von 1.000 Euro für Exkursionen zur Verfügung. Zudem werden die Preisträgerarbeiten ausgestellt und in einer Publikation veröffentlicht.
Jury
Die Jury stellt zusammen mit Etex Germany Exteriors und dem Karl Krämer Verlag die jeweilige Aufgabe und ermittelt die Preisträger. Bisherige Jurymitglieder waren u. a.: Günter Behnisch (Stuttgart), Arno Lederer (Stuttgart), Carlo Weber (Dresden/Stuttgart), Werner Durth (Darmstadt), Manfred Hegger (Darmstadt), Rainer Hascher (Berlin), Gottfried Faulstich (Kassel/Erfurt), Walter Nägeli (Berlin), Gerd de Bruyn (Stuttgart), Christa Reicher (Dortmund), Gernot Schulz (Köln), Regine Leibinger (Berlin), Astrid Bornheim (Berlin), Martin Bornholdt (Berlin), Arno Brandlhuber (Berlin), Volker Staab (Braunschweig), Lennart Wiechell (München), Elke Delugan-Meissl (Wien), Jórunn Ragnarsdóttir (Stuttgart), Markus Emde (Berlin), Andreas Fuhrimann (Zürich), Ludwig Wappner (München), Enrique Sobejano (Madrid), Barbara Holzer (Zürich)
Aufgaben und Preisträger
Eternit-Wettbewerb für Architekturstudenten und junge Architekten 1991
Thema Wohnen
- zwei 1. Preise
- drei 2. Preise
- drei 3. Preise
Thema Arbeiten
- ein 1. Preis
- drei 2. Preise
- vier 3. Preise
Thema Freizeit
- ein 1. Preis
- drei 2. Preise
- zwei 3. Preise
Eternit-Wettbewerb für Architekturstudenten und junge Architekten 1993
Thema Wohnen
- ein 1. Preis
- sechs 2. Preise
- acht 3. Preise
Thema Arbeiten
- ein 1. Preis
- ein 3. Preis
Thema Freizeit
- ein 1. Preis
- ein 2. Preis
Thema Sanierung
- ein 1. Preis
- ein 2. Preis
Egon-Eiermann-Preis 1995/1996
Thema "Low Budget House in Hellerau"
- zwei 1. Preise
- vier 2. Preise
- sieben 3. Preise
- acht Anerkennungen
Egon-Eiermann-Preis 1997/1998
Thema "Less House, More Home"
- vier 1. Preise
- vier 2. Preise
- sieben 3. Preise
- acht Anerkennungen
Egon-Eiermann-Preis 1999/2000
Thema "Dichte und Offenheit"
- fünf 1. Preise
- fünf 2. Preise
- fünf 3. Preise
- sechs Anerkennungen
Egon-Eiermann-Preis 2004/2005
Thema "Zwischen Figur und Grund"
3 Preisträger:
- Michael Haller (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart)
- Antje Bittorf (Bauhaus-Universität Weimar)
- Anna Borgman (Kunsthochschule Berlin-Weißensee)
4 Anerkennungen:
- Rico Olbricht und Matthias Dalitz (TU Dresden)
- Max Kahlen, Karsten Klenk und Konstantin August (Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart)
- Tina Grentrup und Gudrun Warnking (FH Münster)
- Martin Schlunk (TU Berlin)
Egon-Eiermann-Preis 2006/2007
Thema "Das europäische Rathaus"
3 Preisträger:
- Hendrik Gruß und Thorsten Haase (Bauhaus-Universität Weimar)
- Andreas Krompaß, Vanessa Philipp, Werner Schührer, Christian Zöhrer (FH München)
- Stephan Brodmann (Bauhaus-Universität Weimar)
2 Anerkennungen:
- Sebastian Heinemeyer, Robert Müller und Moritz Walter (Bauhaus-Universität Weimar)
- Berit Bessell (Bauhaus-Universität Weimar)
Egon-Eiermann-Preis 2008/2009
Thema "Architektur im Klimawandel"[3]
1 Preisträger:
- Svea Franzke (TU Braunschweig)
3 Anerkennungen:
- Agnieszka Wnuczak (TU Berlin)
- Martha Chen Nunes (RWTH Aachen)
- Johanna Henrich (TU Darmstadt)
Egon-Eiermann-Preis 2010/2011
Thema "Feeding the planet, Energy for life"[4]
2 Preisträger:
- Tiffany Rappich und Mitko Baramov (HTWK Leipzig)
- Simona Schröder (TU Braunschweig)
3 Anerkennungen:
- Paul Girardet, Sebastian Welzel und Yusi Zhao (TU Berlin)
- Thomas Pearce und Leo Stuckardt (TU Berlin)
- Azen Omar (HTWK Leipzig)
Egon-Eiermann-Preis 2013
Thema "Smart Skin – Ein Haus der Materialforschung"[5]
2 Preisträger:
- Reiner Beelitz und Lubomir Peytchev (TU Berlin)
- Vera Hagspiel, Lisa Kowalsky und Undine Tannenberger (TU Berlin)
4 Anerkennungen:
- Sabine Dreisilker (FH Erfurt)
- Tobias Möller, Alexander Quiring und Jean-Patric Wolf (Münster School of Architecture)
- Haoyu Zhang (TU Braunschweig)
- Jan Houdek und Sylvia Kracht (Uni Kassel)
2 Projekte in der Engeren Wahl:
- Paul Reinhardt von der (TU Berlin)
- Neele Müller und Lisa-Marie Schmidt (Uni Kassel)
Egon-Eiermann-Preis 2015
Thema "Deutsches Architekturinstitut"[6]
4 Preisträger:
- Jonas Virsik (FHWS)
- Steffen Rebehn und Jonas Kneisel (TU Braunschweig)
- Maxim Bauer (UdK Berlin)
- Benedict Esche und Giacomo Nüßlein (München)
2 Anerkennungen:
- Anastasia Svirski (Bauhaus-Universität Weimar)
- Ruben Strater und Sören Schmeußer (Stuttgart)
Egon-Eiermann-Preis 2017
Thema "Architektur als Impulsgeber im ländlichen Raum"[7]
4 Preisträger:
- Nick Chadde (Bauhaus-Universität Weimar)
- Kyra Mootz (Universität Stuttgart)
- Johannes Wohlfarth und Ralf Erdei (Universität Stuttgart)
- Philipp Hufschmid und Patrick Fromme (TU München)
4 Anerkennungen:
- Juri Franck (Universität Kassel)
- Jannis Petereit und Rebekka Kühn (TU Braunschweig)
- Lisa-Marie Hottenrott (Bauhaus-Universität Weimar)
- Lisa Schneider (Karlsruher Institut für Technologie)
Egon-Eiermann-Award 2019
Thema "Die Konsolidierung der Stadt: Urbane Nachverdichtung von Gebäuden und Baulücken"
2 Preisträger:
- Andrea Busová und Jakub Masny (Hochschule Wismar)
- Jurek Brüggen (ETH Zürich)
4 Anerkennungen:
- Lionel Esche (UdK Berlin)
- David Leber (Karlsruher Institut für Technologie)
- José Carlos Menasalvas Gijón (Universidad de Sevilla)
- Sergio Del Castillo Tello (Escuela Técnica Superior de Arquitectura de Madrid)
Einzelnachweise
- Egon Eiermann Award 2019. Abgerufen am 14. Juli 2021.
- baulinks: 20 Jahre Egon-Eiermann-Preis: Preisverleihung und Jubiläumsfest in Berlin
- architekten24.de: Egon Eiermann Preis 08/09
- DBZ: Deutscher Pavillon gesucht
- competitionline.com: Die Gewinner stehen fest!
- Baunetz: Formen für ein Architekturinstitut
- Eternit: Architektur als Impulsgeber im ländlichen Raum