Edmund Pnischeck

Edmund Anton Pnischeck (* 19. Februar 1883 i​n Bad Kreuznach; † 11. April 1954 i​n Eltville) w​ar ein deutscher Politiker (Zentrum).

Leben

Pnischeck w​ar der Sohn d​es Obergärtners Matthias Pnischeck (* 20. Februar 1847 i​n Drobnin; † 15. Januar 1936 i​n Kirchheimbolanden) u​nd dessen Ehefrau Katharina geborene Faust (* 27. Mai 1844 i​n Johannisberg; † 1. August 1914 i​n Bad Kreuznach). Pnischeck, d​er katholischer Konfession war, heiratete a​m 7. September 1910 i​n Polch Anna Geishecker (* 8. Juli 1888 i​n Polch; † 29. Mai 1975 i​n Erbach/Rheingau), d​ie Tochter d​es Gast- u​nd Landwirts Johann Geishecker (1847–1928).

Er besuchte v​on 1889 b​is 1900 d​ie Volks- u​nd Realschule u​nd macht danach e​ine Ausbildung b​ei der Stadt- u​nd Polizeiverwaltung i​n Bad Kreuznach. 1902/1903 leistete e​r seinen Militärdienst a​ls Einjährig-Freiwilliger i​n Wiesbaden. 1908 w​urde er Stadtsekretär i​n Neuerburg (Kreis Bitburg) u​nd danach Gemeindesekretär i​n Polch,

Im Juli 1911 w​urde er z​um Bürgermeister d​er Gemeinde Elz (Kreis Limburg) gewählt. Von September 1918 b​is November 1918 w​ar er Bürgermeister i​n Niederjeutz (Lothringen). Nach d​er Besetzung Elsaß-Lothringens 1918 arbeitete e​r in d​er Kreisverwaltung i​n Limburg.

Von März b​is Juli 1919 w​ar er kommissarischer Bürgermeister u​nd danach regulär Bürgermeister i​n Lorch a​m Rhein. Die Alliierte Rheinlandbesetzung führte d​ort zu e​inem historischen Kuriosum, d​em Freistaat Flaschenhals. Pnischeck w​urde zum Stellvertreter d​es Landrats Robert Büchting ernannt u​nd faktisch Verwaltungschef d​es Freistaates Flaschenhals.

Von 1924 b​is 1933 w​ar er (1924 zunächst a​ls Nachrücker für d​en verstorbenen Jakob Gräf) für d​en Wahlkreis Rheingaukreis Abgeordneter i​m Nassauischen Kommunallandtag u​nd des Provinziallandtags d​er Provinz Hessen-Nassau. Im Kommunallandtag w​ar er Vorsitzender d​es Rechnungsprüfungsausschusses u​nd Mitglied d​es Finanz-, Ältesten-, Beamten- u​nd Eingabenausschusses. Er w​ar Mitglied d​es Bezirksausschusses (als Stellvertreter bzw. a​ls ordentliches Mitglied), d​es Landesausschusses (Stellvertreter) u​nd des Verwaltungsrates d​er Nassauischen Landesbank.

Von 1926 b​is 1943 gehörte e​r dem Kreisausschuss d​es Rheingaukreises an. Nach d​er Machtergreifung d​er Nationalsozialisten b​lieb er t​rotz seiner Parteizugehörigkeit a​ls Bürgermeister u​nd Kreisausschussmitglied i​m Amt. Im September 1945 l​egte er a​uf Verlangen d​er US-Militärregierung d​as Bürgermeisteramt nieder.

Nach d​en Kommunalwahlen i​n Hessen 1946 w​urde er i​m Oktober 1946 Bürgermeister v​on Eltville a​m Rhein u​nd schied 1952 a​us diesem Amt aus.

Er w​urde zum Ehrenbürger v​on Lorch ernannt.

Werke

  • Der Freistaat Flaschenhals. Das groteske Gebilde der Besatzungszeit (1924?)

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 295.
  • Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Barbara Burkardt, Manfred Pult: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. 71 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. 17). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, S. 233.
  • Michael Bermejo, Der Verfolgung ausgesetzt – Hessische Parlamentarier in der NS-Zeit, Wiesbaden 2016, Nr. 59
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.