Dorothea Suffrian

Dorothea Suffrian (* 27. November 1894 i​n Hannover; † 8. Oktober 1967 ebenda)[1] w​ar eine deutsche freiberufliche Malerin u​nd Grafikerin, s​owie Assistentin v​on Lucian Bernhard. Zu i​hren Werken zählen Bucheinbände für d​en Ullstein Verlag u​nd Produktverpackungen für Firmen w​ie Theodor Hildebrand & Sohn.[2]

Leben und Werk

Cover des von Suffrian gestalteten Stadtplanes „Berliner Sportplätze um 1928“ für die Berliner Morgenpost im Ullstein-Verlag

Dorothea Suffrian besuchte a​ls Schülerin d​ie Hannover Kunstgewerbeschule. Später belegte s​ie Abendkurse i​n Berlin. Von 1918 b​is 1923 unterstützte s​ie Lucian Bernhard i​n Berlin a​ls Assistentin.[3] 1903 b​ekam sie i​hren Sohn Wilhelm Suffrian, welcher s​ich 1920 für e​ine Tischlerausbildung a​m Bauhaus i​n Dessau bewarb.[4] Ab 1933 l​ebt Dorothea Suffrian i​n Berlin.[5]

Ausschnitt mit Piktogrammen des Stadtplanes

Dort entwarf s​ie als freiberufliche Designerin für Verlage, w​ie das Druckhaus Tempelhof/Ullsteinhaus Berlin, Propyläen u​nd für d​en Junker u​nd Dünnhaupt Verlag,[3] welcher aufgrund seiner Nähe z​um Nationalsozialismus 1945 v​on den Alliierten verboten wurde. Sie entwarf Buchumschläge u​nd Einbände für d​ie jeweiligen Verlage. Unter anderem arbeitete s​ie durch d​en Ullstein Verlag a​n einem Stadtplan für d​ie Berliner Morgenpost, i​n dem s​ie Sportplätze u​nd sportliche Freizeitmöglichkeiten für d​as Jahr 1928 illustrierte.[6] Die Karte w​urde 1983 a​ls Reprint für Sammler v​om Archiv Verlag erneut veröffentlicht.

Für Theodor Hildebrand & Sohn und die Halloren Schokoladenfabrik entwarf sie zahlreiche Pralinenverpackungen sowie Reklame und Werbetafeln. Auch skizzierte sie die Stammtafel der Familie Miethe. Weitere Kunden waren unter anderem die NORD-WEST Schuhwareneinkaufsgenossenschaft eGaus in Hamburg (heute ANWR-Group),[3] die Baumwollspinnerei & Zwirnerei Kühn, Vierhaus & Cie. AG.[3] Auch gestaltet sie 1922 das Werbeblatt für die Firmen M. Wigdor, A. Elsner & Co., Schönberger Cabinet und Szawe, welches in der Online-Sammlung des Jüdischen Museums Berlin zu betrachten ist.[7]

Briefmarken

Suffrian gestaltete u​m 1929 d​ie Luftpostmarken für d​ie Kolumbianische Republik. Die Marken repräsentierten Produkte d​er Industrien d​es Landes, w​ie Kaffee, Bananen u​nd weitere charakteristische Produkte.[5]

Buchumschläge für den Junker und Dünnhaupt Verlag

  • Irene Cordes: Der Weg ohne Gnade. Berlin 1943.
  • Werner von Rheinbaben: Kurzgefasste politische Geschichte des Krieges 1939-42. Berlin 1942.
  • Emil Robert Gärtner: Kroatien in Südslawien. Historisch-politische Studie. Berlin 1944.
  • Rudolph Unger: Zur Dichtungs- und Geistesgeschichte der Goethezeit. Berlin 1944.
  • Hans Ludwig Wegener: Der Britische Geheimdienst im Orient. Berlin 1942.
  • Hans Ludwig Wegener: Terror und Intrige als mittel englischer Politik. Berlin 1942.
  • Theodor Sonnemann: Das Gold in der Kriegswirtschaft. Über die wehrwirtschaftliche Bedeutung des Goldes im modernen Kriege. Berlin 1944.
  • Friedrich Schönemann: Kultur in USA. Die Wirklichkeit eines Massenwahns. Berlin 1943.

Weitere Arbeiten

Unter anderem entwarf Suffrian e​inen Briefkopf für d​ie SCADTA – d​ie Kolumbianisch-Deutsche Lufttransportgesellschaft. Auch außerhalb v​on Halloren u​nd Hildebrand gestaltete s​ie Produktverpackungen u​nd Reklame, w​ie z. B. für d​as Nähzubehör v​on Leukora. Außerdem gehörten z​u ihren Kunden d​er Deutsche Reklameverband, d​as Einrichtungshaus Herrman Gerson i​n Berlin, d​er Textilladen v​on Siegmund Strauss. Jr. i​n Berlin o​der die Sektkellerei Schönberger i​n Mainz.[8]

Literatur

  • Dorothea Suffrian. In: Gebrauchsgraphik, Jg. 10 (1933), Heft 10, S. 8–11 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. BillionGraves - Dorothea Suffrian. Abgerufen am 21. Mai 2021.
  2. German graphic designers during the Hitler period: Biographical and bibliographical references by Gerald Cinamon. Abgerufen am 30. Juni 2021.
  3. Joseph Kürschner, Charlotte Fergg-Frowein: Kürschners Graphiker Handbuch Deutschland, Österreich, Schweiz. Illustratoren, Karikaturisten, Gebrauchsgraphiker, Typographen, Buchgestalter. De Gruyter, Berlin 1959, S. 178.
  4. Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar: Probeweise Aufnahme und abgelehnte Gesuche um Aufnahme sowie zurückgezogene Anmeldung von Schülerinnen bzw. Schülern. Weimar, S. 475479.
  5. 1967stamps: Stamp Art: Fraulein Dorothea Suffrian. In: Stamp Art. 27. Februar 2015, abgerufen am 21. Juni 2021.
  6. Cartographica Helvetica: Fachzeitschrift für Kartengeschichte. Nr. 24. Murten 2001, S. 36.
  7. Jüdisches Museum Berlin – Sammlungen Online. Abgerufen am 21. Juni 2021.
  8. Jüdisches Museum Berlin – Sammlungen Online. Abgerufen am 23. Juni 2021.
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