Dorothea Delph

Dorothea Delph (* u​m 1730 i​n Heidelberg; † 20. Oktober 1808 ebenda) w​ar eine selbständige Kauffrau (in d​er zeitgenössischen Literatur a​ls „Handelsjungfer“ bezeichnet) i​n Heidelberg, d​ie als „mütterliche Freundin“ Goethes bekannt wurde. Goethe besuchte s​ie mehrmals i​n Heidelberg. Im Herbst 1775 versuchte Dorothea Delph, Goethe d​urch eine Heirat a​n den Mannheimer Hof z​u binden. In i​hrem Haus i​n Heidelberg erreichte Goethe a​ber der Bote Herzog Carl Augusts v​on Sachsen-Weimar-Eisenach. Goethe folgte d​er Einladung n​ach Weimar, wodurch s​ich die Heiratspläne zerschlugen.

Dorothea Delph, v​on Goethes Mutter i​n einem Brief a​n die Herzogin Anna Amalia a​ls „die politica Delphin“ bezeichnet, w​ar in geheime diplomatische Aktivitäten verwickelt. Sie s​tand mit d​er preußenfreundlichen Partei a​m Mannheimer Hof, d​ie den Plan Kurfürst Carl Theodors, Bayern a​n Österreich abzutreten, verhindern wollte, i​n Verbindung. So fungierte s​ie als Mittelsfrau zwischen d​em preußischen Hof u​nd der preußenfreundlichen Partei i​n Mannheim. Zugleich gehörte s​ie zu d​en Vertrauten Herzog Carl Augusts. Goethe erwähnt s​ie mehrfach i​n Dichtung u​nd Wahrheit.

An Goethes Aufbruch n​ach Weimar a​us ihrem Haus erinnert e​ine Gedenktafel a​m Haus Hauptstraße 196 i​n Heidelberg (am Marktplatz). Allerdings i​st diese Zuordnung fehlerhaft, d​a Dorothea Delph i​m Jahr 1775 dieses Haus n​och nicht bewohnte.

Literatur

  • Hans Christoph Schöll: Die „politica Delphin“, in: Goethe und Heidelberg, herausgegeben von der Direktion des Kurpfälzischen Museums, Heidelberg 1949
  • Ilona Scheidle: Die Handelsjungfer. In: Ilona Scheidle: Heidelbergerinnen, die Geschichte schrieben. München 2006.
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