Dorfkirche Jatzke

Die evangelische Dorfkirche Jatzke i​st eine gotische Feldsteinkirche i​m Ortsteil Jatzke v​on Friedland i​m Landkreis Mecklenburgische Seenplatte i​n Mecklenburg-Vorpommern. Sie gehört z​ur Kirchengemeinde Friedland i​n der Propstei Neustrelitz d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Norddeutschland (Nordkirche).

Dorfkirche Jatzke
Ansicht von Norden
Ansicht von Südwest

Geschichte und Architektur

Die Dorfkirche Jatzke i​st ein rechteckiges Bauwerk a​us sorgfältig ausgeführtem Feldsteinmauerwerk m​it Blendengiebeln, schmalspitzbogigen Fenstern, e​iner Dreifenstergruppe i​m Osten u​nd einer nördlich angebauten Sakristei, d​as in d​er zweiten Hälfte d​es 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Die Fenster a​uf der Südseite wurden nachträglich vergrößert u​nd mit e​iner Backsteinrahmung versehen, d​ie nördlichen Fenster s​ind in ursprünglicher Form erhalten. Eine jüngere Eingangshalle a​us weniger regelmäßigem Feldsteinmauerwerk i​st auf d​er Südseite angebaut.[1] Von e​inem 1772 erbauten Fachwerk-Dachturm i​st nur d​as quadratische Glockengeschoss erhalten, d​as seit 1933 m​it einem Zeltdach anstelle d​es ursprünglichen Spitzhelms gedeckt ist.[2] Ein gestuftes Spitzbogenportal erschließt d​ie Kirche i​m Westen. Das Innere i​st flachgedeckt.

Ausstattung

Ein Kanzelaltar mit Schranken und dem Wappen der Patronatsfamilie von Gentzkow am Kanzelkorb[1] wurde 1720 geschaffen. Er zeigt bereits den Einfluss des Régencestils. Im Altarauszug ist das Trinitätssymbol eines Dreiecks im Wolkenkranz dargestellt.[2] Das ehemalige Patronatsgestühl und ein Pastorenstuhl mit monumentaler Säulengliederung wurden 1732 hergestellt. Am Patronatsgestühl ist eine Ahnentafel des Felix Ludwig Zabel von Gentzkow und seinen Bruder Balthasar Leopold Dusert von Gentzkow von 1775 anlässlich ihrer Aufnahme in den Johanniterorden angebracht.[2] Ein Schnitzrelief unklarer Herkunft vom Beginn des 16. Jahrhunderts stellt den Gnadenstuhl dar. Über der Eingangstür an der Südseite ist eine Gedenktafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs angebracht. Von den Abendmahlskelchen ist ein silberner auf das Jahr 1684 datiert, ein weiterer versilberter Kelch aus Messing wurde um 1800 geschaffen. Zwei Kelche mit Patenen aus Zinn wurden 1740 hergestellt. Ein Leuchter aus Zinn wurde 1665 geschaffen, ein weiteres Leuchterpaar aus Zinn stammt aus dem Jahr 1794. Eine Taufschale aus Messing wurde 1681 geschaffen. Eine Glocke aus Eisen wurde 1690 von Johann Ernst Petz gegossen, eine weitere Glocke aus dem Jahr 1852 von F. Schünemann aus Demmin. Anstelle einer Orgel dient der Gemeinde ein Harmonium als Musikinstrument.[1]

Literatur

  • Gerd Baier, Horst Ende, Brigitte Oltmanns, Wolfgang Rechlin: Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR. Bezirk Neubrandenburg. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1982, S. 175.
Commons: Dorfkirche Jatzke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Kirche Jatzke auf dorfkirchen-in-mv.de. Abgerufen am 15. Dezember 2019.
  2. Website der Kirchengemeinde St. Marien in Friedland. Abgerufen am 15. Dezember 2019.

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