Dorfhaus
Dorfhaus ist ein im nordwestlichen Teil der Gräfenberger Flächenalb gelegenes fränkisches Dorf.
Dorfhaus Gemeinde Weißenohe | |
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Höhe: | 382 m ü. NHN |
Einwohner: | 277 (Jan. 2019)[1] |
Postleitzahl: | 91367 |
Vorwahl: | 09192 |
Der Weißenoher Gemeindeteil Dorfhaus |
Geografie
Die Ortschaft ist ein Gemeindeteil der im südwestlichen Teil Oberfrankens gelegenen Gemeinde Weißenohe.[2] Sie befindet sich etwa einen Kilometer südöstlich des Ortszentrums von Weißenohe und liegt auf einer Höhe von 382 m ü. NHN.[3]
Geschichte
Gegen Ende des Mittelalters befand sich der damals noch als Haus bezeichnete Ort im Eigentum des zur Kurpfalz gehörenden Klosters Weißenohe.[4] Einige Jahre nach dem Ende des Landshuter Erbfolgekrieges wurde das Dorf dann der Hochgerichtsbarkeit des nürnbergischen Pflegamtes Hiltpoltstein unterstellt. Denn 1520/21 hatten sich die Kurpfalz und die Reichsstadt Nürnberg vertraglich darauf geeinigt, die während des Krieges von der Reichsstadt eroberten klösterlichen Besitzungen in den Hochgerichtsbezirk des Pflegamtes einzugliedern.[5][6][7] Allerdings wurde die in Franken so wichtige Dorf- und Gemeindeherrschaft nach wie vor vom Kloster Weißenohe ausgeübt, weshalb Dorfhaus auch weiterhin kurpfälzischer Landeshoheit unterstand.[8][9] Als die Kurpfalz im Jahr die 1556 die Reformation einführte, wechselten entsprechend der Bestimmung Cuius regio, eius religio damit auch die klösterlichen Hintersassen zum protestantischen Bekenntnis über und die außerhalb des Ortes Weißenohe lebenden Untertanen wurden den ihnen benachbarten evangelischen Pfarreien zugeordnet.[10] Daran änderte sich im Wesentlichen auch nichts, als nach der Ächtung des pfälzischen Kurfürsten Friedrich V. (des sogenannten Winterkönigs) die Oberpfalz als Lehen an Kurbaiern übergeben wurde.[10] Für Dorfhaus bedeutete dies lediglich, dass die Landeshoheit über den Ort nun von einer anderen wittelsbachischen Linie übernommen wurde.
Durch die zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern durchgeführten Verwaltungsreformen wurde Dorfhaus mit dem zweiten Gemeindeedikt 1818 zum Bestandteil der Ruralgemeinde Weißenohe.[11]
Verkehr
Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz wird durch eine Gemeindeverbindungsstraße hergestellt, die von Weißenohe aus nach Dorfhaus führt und dort am östlichen Ortsrand als Sackgasse endet.
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Im östlichen Ortsbereich von Dorfhaus befand sich bis vor wenigen Jahren ein denkmalgeschütztes Bauernhaus, das als Wohnstallbau ausgeführt worden war. Dieses Gebäude wurde allerdings im Jahr 2015 abgebrochen.
Natur
Dorfhaus wird von der Lillach durchflossen, einem der beiden Quellbäche des Aubaches. Die Lillach entspringt etwa zwei Kilometer östlich des Dorfes in einer kleinen Quellhöhle. Die Quellschüttung dieses Bachlaufs kann bei bestimmten Witterungslagen bis zu 100 Liter/Sekunde betragen. Unterhalb dieser starken Karstquelle hat die Lillach auf einem etwa 300 Metern langen Abschnitt treppenartige Sinterterrassen gebildet, die seit dem Jahr 1976 als flächenhaftes Naturdenkmal geschützt sind.
Literatur
- Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367 (Digitalisat).
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
Weblinks
- Bayerischer Behördenwegweiser für Dorfhaus, abgerufen am 15. Mai 2019
- Dorfhaus im BayernAtlas, abgerufen am 15. Mai 2019
- Dorfhaus (damals noch als „Haus“ bezeichnet) auf historischer Karte, abgerufen am 15. Mai 2019
Einzelnachweise
- Einwohnerzahl von Dorfhaus, abgerufen am 15. Mai 2019
- Dorfhaus in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. Mai 2019.
- Geografische Lage von Dorfhaus im BayernAtlas, abgerufen am 15. Mai 2019
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 25.
- Ingomar Bog: Forchheim. S. 18.
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 100–101.
- Ingomar Bog: Forchheim. S. 21.
- Ingomar Bog: Forchheim. S. 58.
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 98–99.
- Ingomar Bog: Forchheim. S. 19.
- Ingomar Bog: Forchheim. S. 125–126.