Domfreihof
Der Domfreihof ist ein Platz in der Trierer Innenstadt. Am Platz befinden sich der Dom, die Liebfrauenkirche und das Palais Walderdorff. Am Domfreihof befinden sich noch vier weitere Kulturdenkmäler.
Lage
Am Domfreihof beginnen vier Straßen:
Der Domfreihof ist über die Sternstraße mit dem Hauptmarkt verbunden.
Geschichte
Der Name des Platzes leitet sich von der „Domfreiheit“ ab. Diese war vom öffentlichen Gericht ausgenommen und unterstand allein dem Gericht des Dompropstes. Die Domfreiheit umfasst das Gebiet zwischen Sieh um Dich, Palaststraße und Sichelstraße. Das Gebiet war ab dem Jahr 1000 von einer Mauer umgeben. Der Domfreihof war Mittelpunkt dieses Gebietes.[1]
Im 16. Jahrhundert fanden auf dem Platz zwei vom Domkapitel zugelassene Jahrmärkte statt, bis sich der Erzbischof 1584 gezwungen sah einen Termin zu verschieben und den anderen, der in der Karwoche stattfand, zu verbieten.[2]
Der Platz trug von 1801 bis 1804 den Namen „Place d’Ormecheville“ nach dem 1. Präfekten des Saardepartements. Von 1804 bis 1812 trug der Platz den Namen „Place de Napoleon“.[1]
Bis Ende der 1990er Jahre war der Domfreihof ein Parkplatz. Nach einer aufwendigen Umgestaltung wurde er Teil der Fußgängerzone. 1999 wurde der Trierer Weihnachtsmarkt schließlich hierher ausgeweitet.
Bauwerke
Am Platz befinden sich einige stadtbildprägende Gebäude. Im Platz ist zudem der Grundriss des römischen Domes, der auf dem Platz stand, in Form von Eisenplatten dargestellt. Vor dem Dom liegt der sogenannte Domstein aus dem Mittelalter.
Palais Walderdorff
Neben dem Dom ist vor allem das Palais Walderdorff stadtbildprägend. Das im 18. Jahrhundert errichtete Gebäude wird seit seinem Wiederaufbau und einer Generalsanierung um die Jahrtausendwende für mehrere Einrichtungen genutzt: Stadtbücherei, Volkshochschule, Galerie, Standesamt, Seniorenbüro, Jugendtreff, Vinothek, Einzelhandel etc. Dabei werden auch mittelalterliche Gebäudeteile wie der Turm Jerusalem miteinbezogen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts diente das Gebäude als Präfektur des Saardepartements.[3]
Kurie von der Leyen
Die Kurie von der Leyen nach dem Trierer Kurfürsten Karl Kaspar von der Leyen, benannt. Ihr Barockportal stammt ursprünglich von einem kriegszerstörten Haus in der Krahnenstraße. Die Front war früher portallos. Bedeutend ist auch die Kelleranlage des Gebäudes.[4][5]
Philippskurie
Die sogenannte Philippskurie, auch Geel Box (trierisch für Gelbe Hose) genannt, am Domfreihof 2 ist ein zweiteiliges barockes Wohnhaus aus den 1750er Jahren. Das Gebäude bezeichnet sich durch eine im Kern romanische Kelleranlage und das frühklassizistisches Torhaus von 1780 aus. Architekten waren Johannes Seiz und Johann Anton Neurohr.[6] Das Torhaus trägt das restaurierte Familienwappen des Bauherrn Christian Franz von Hacke (1731–1807), Ober-Chorbischof im Erzbistum Trier, Domkapitular in Speyer, sowie Kurtrierer Amtmann in Welschbillig.[7]
Dompropstei
Die Dompropstei am Domfreihof 4 aus dem 17. und 18. Jahrhundert umfasst Torhaus, Wirtschaftsgebäude und Wohnhaus und ist im Stil des Barock und Rokoko ausgestaltet. Das Torhaus von 1656 ist ein stattlicher barocker Walmdachbau. Das Wirtschaftsgebäude war ehemals offene Remise und entstand ebenfalls 1656. Das Hauptgebäude ist ein winkelförmiger und barocker Walmdachbau, der teilweise über einem romanischen Keller errichtet wurde. In der Umfassungsmauer an der Windstraße befindet sich ein Portalsturz von 1689.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. 5. Auflage. Trier 2006, DNB 455807825 (1. Auflage 1961).
- Eintrag zu Jahrmarkt auf dem Domfreihof in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 8. Februar 2017.
- Palais Walderdorff. Trier Tourismus und Marketing GmbH, abgerufen am 9. September 2015 (gewerbliche Website).
- Eintrag zu Kurie von der Leyen in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 11. März 2016.
- Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
- Eintrag zu Ehemalige Philippskurie - Geel Box in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 6. Februar 2017.
- Webseite zum Torbau der Trierer Philippskurie
- Denkmalliste Trier (PDF; 4,9 MB)