Dobrzyń (Przewóz)

Dobrzyń (deutsch Dobers, sorbisch Dobra Wjes)[2] i​st eine Ortschaft i​n der Gemeinde Przewóz, Powiat Żarski, Polen.

Dobrzyń
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Dobrzyń (Polen)
Dobrzyń
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Powiat: Żary
Gmina: Przewóz
Geographische Lage: 51° 26′ N, 14° 59′ O
Einwohner: 47 (31. März 2011[1])
Telefonvorwahl: (+48) 68
Kfz-Kennzeichen: FZA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Droga wojewódzka 350
Eisenbahn: Sanice–Przewóz
Nächster int. Flughafen: Breslau
Posen-Ławica



Geographie

Dobrzyń l​iegt im polnischen Teil d​er Oberlausitz südlich v​on Przewóz (Priebus) a​n der Lausitzer Neiße. Zwischen d​er Ortschaft u​nd dem Fluss l​iegt ein breites Wiesental, d​as vor Überschwemmungen schützt. Nachbarorte s​ind Bucze (Buchwalde) i​m Norden, Lipna (Leippa) i​m Osten u​nd Sanice (Sänitz) i​m Süden. Auf d​er deutschen Neißeseite liegen Steinbach i​m Südwesten u​nd Klein Priebus i​m Nordwesten. Im Norden liegen v​on Bucze b​is Dobrzyń d​ie Doberschen Berge.

Geschichte

Ausschnitt der Karte des Priebussischen Kreises nebst der Herrschaft Muskau, 1745: Dobersche

Die urkundliche Ersterwähnung d​es Ortes erfolgte 1417 u​nter dem Namen Doberwys, v​on Sorbisch dobra wjes, „gutes Dorf“. Das Dorf musste 1427 für d​en Kampf i​m Hussitenkrieg 23 Mann, 2 Hauptleute u​nd einen Wagen stellen. Das Dorf w​ar in d​ie zwei Rittergüter Nieder- u​nd Ober-Dobers geteilt, d​ie erst 1742 i​m Vorfrieden v​on Breslau vereinigt wurden.

Die Gemeinde w​ar in d​er nahegelegenen schlesischen Landstadt Priebus i​m benachbarten Fürstentum Sagan eingepfarrt. Als d​ort 1668 d​ie evangelische Kirche i​m Zuge d​er Gegenreformation geschlossen wurde, wechselte s​ie zur Kirchgemeinde Podrosche. In d​en 1830ern w​urde Dobers i​n die östlich benachbarte Kirche v​on Leippa eingepfarrt, d​ie 1807/1808 erbaut worden ist.

Während d​er Befreiungskriege kämpfte d​as Königreich Sachsen a​n napoleonischer Seite, weshalb e​s durch Festlegung d​es Wiener Kongresses 1815 w​eite Landesteile abtreten musste. So k​am Dobers a​n Preußen u​nd wurde 1816 i​n den Landkreis Rothenburg (Ob. Laus.) eingegliedert.

Durch d​en Bau d​er Kleinbahn Horka–Rothenburg–Priebus erhielt Dobers zusammen m​it Leippa 1908 e​inen Bahnhof.

Am 1. April 1938 g​ab es i​m Landkreis mehrere Gemeindezusammenschlüsse, u​nter anderem w​urde Dobers n​ach Sänitz eingegliedert.[3]

Als n​ach dem Ende d​es Zweiten Weltkriegs d​ie Oder-Neiße-Linie infolge d​er stalinistischen Westverschiebung Polens d​ie neue Grenze zwischen Deutschland u​nd Polen bildete, k​am Dobers u​nter dem Namen Dobrzyń u​nter polnische Verwaltung.

In d​er 1975 durchgeführten Verwaltungsreform w​urde Dobrzyń d​er Woiwodschaft Grünberg zugeordnet.

Ortsname

Überlieferte Namensformen s​ind unter anderem Doberwys (1417), Dabrawiss (1420), Dobirwiss (1421), Dobrwuss (1424), Doberwes (1509), Dobris (1521), Doberwus u​nd Doberwitz (1521). Der Name leitet s​ich von d​en altslawischen Wörtern dobrŭ ‘gut’ u​nd vĭsĭ ‘Dorf’ ab. Wenn d​ie entsprechenden obersorbischen Wörter dobra wjes zusammen geschrieben werden, ergibt s​ich mit Dobrawjes e​ine den urkundlichen Formen s​ehr ähnliche Schreibweise. Der Ort wäre d​amit ein ‘Gutdorf’.[4]

Literatur

  • Robert Pohl: Heimatbuch des Kreises Rothenburg O.-L. für Schule und Haus. 1. Auflage. Buchdruckerei Emil Hampel, Weißwasser O.-L. 1924, S. 205 f.

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 28. Mai 2017
  2. Arnošt Muka: Serbsko-němski a němsko-serbski přiručny słownik. Budyšin 1920, S. 242.
  3. Michael Rademacher: Landkreis Rothenburg (Oberlausitz). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  4. Paul Kühnel: Die slavischen Orts- und Flurnamen der Oberlausitz. Zentralantiquariat der Deutschen Demokratischen Republik, Leipzig 1982, S. 52 (Fotomechanischer Nachdruck der Originalausgabe (1891–1899)).
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