DniproHES
Die DniproHES-Talsperre (ukrainisch Дніпровська ГідроЕлектроСтанція / Dniprowska HidroElektroStanzija, russisch ДнепроГЭС, DneproGES) liegt in der Ukraine am Dnepr in der Nähe der Stadt Saporischschja. Das damals nach Hoover Dam und Wilson Dam drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt wurde von 1927 bis 1932 in der Sowjetunion gebaut und am 1. Mai 1932 eingeweiht. General Electric lieferte damals die Generatoren und Newport News die Turbinen an das Wasserkraftwerk. Die Staumauer ist eine 57 m (andere Angaben: 43 oder 60 m) hohe und 762 m lange gekrümmte Gewichtsstaumauer aus Beton. Der Stausee, der Saporischschja-Stausee genannt wird, hat einen Stauinhalt von 1100 (andere Angabe: 3000) Millionen Kubikmetern.
DniproHES (Saporischja-Stausee Dneprostroi oder Dnjepr-Stausee) | |||||||||
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Koordinaten | 47° 52′ 0″ N, 35° 6′ 0″ O | ||||||||
Daten zum Bauwerk | |||||||||
Bauzeit: | 1927–1932 | ||||||||
Höhe über Talsohle: | 43 m (?) | ||||||||
Höhe über Gründungssohle: | 57 m (?) | ||||||||
Kronenlänge: | 762 m (3 km?) | ||||||||
Kraftwerksleistung: | 1569 MW | ||||||||
Daten zum Stausee | |||||||||
Wasseroberfläche | 410 km² | ||||||||
Stauseebreite | max. 3,5 km | ||||||||
Speicherraum | 1100 Mio. m³ | ||||||||
Die Staumauer befindet sich in der Nähe der Insel Chortyzja. Früher war diese Stelle bekannt für ihre Stromschnellen und Untiefen, woraus sich der Name Saporischschja („Hinter den Stromschnellen“) ableitet. Heute gibt es hier eine 300 m lange Schiffsschleuse. Der Dnepr wird auf einer Länge von mehr als 65 Kilometer von Saporischschja bis nach Dnipro aufgestaut. Die Stromschnellen wurden erst damit schiffbar gemacht, so dass seitdem sogar Hochseeschiffe vom Schwarzen Meer bis nach Dnipro fahren können.
Kriegszerstörungen
Am 18. September 1941 sprengten sowjetische Soldaten auf dem Rückzug vor den deutschen Truppen mit Dynamit eine 200 m lange Bresche in die Mauer. Bis zu 35.000 m³/s Wasser strömten durch die Bresche und der Stausee lief leer.
Die Deutschen bauten die Staumauer bis Ende 1942 wieder auf. Im Oktober 1943 mussten sie sich zurückziehen und bombardierten nun ihrerseits die Staumauer aus der Luft, so dass sie nochmals zerstört wurde. Ausserdem wurde die Mauer vermint, doch es gelang der Sowjetischen Ingenieuren die meisten Zünder zu entschärfen. Am Kraftwerk gibt es ein Denkmal für einen Unbekannten Sowjetischen Soldaten, der sich opferte, um zu versuchen, die Zerstörung der Staumauer zu verhindern.
In den Jahren 1944 bis 1950 wurde sie als „Dnipro-GES 2“ wieder aufgebaut und ist bis heute in Betrieb.
Weblinks
- NW-IALAD: ein Bild von der DniproHES-Staumauer (Memento vom 22. Oktober 2007 im Internet Archive)
- Wilhelm Sproge: DniproHES: der Bau des größten Wasserkraftwerks Europas am Dnepr
- RWTH Aachen – Schäden an europ. Talsperren (Memento vom 4. August 2007 im Internet Archive)
- Saporischja (Memento vom 9. Juli 2007 im Internet Archive)
- DniproHES, Fotografien von Georges Dedoyard, 1932, Canadian Centre for Architecture
- Die Explosion des Wasserkraftwerks Dnjepr