Dmitrij Chmelnizki
Dmitrij Chmelnizki (russisch Дмитрий Сергеевич Хмельницкий; * 26. September 1953 in Moskau) ist ein russischer Architekt und Publizist.
Leben
Geboren als Sohn des russischen Archäologen und Tadschikistan-Experten Sergej Chmelnizkij und einer jüdischstämmigen Mutter studierte er – Bruder eines Kunstmalers – von 1970 bis 1977 am Polytechnischen Institut Duschanbe in der Tadschikischen Sozialistischen Sowjetrepublik sowie am Repin-Institut für Malerei, Bildhauerei und Architektur in Leningrad. 1987 ging er mit seiner ganzen Familie nach Deutschland, wo er seitdem lebt.[1] Im Jahr 2003 wurde er an der Technischen Universität Berlin bei Miron Mislin mit der Arbeit Die Architektur Stalins zum Dr. Ing. promoviert.[2]
Chmelnizki hat Publikationen zur Architektur- und Kunstgeschichte der UdSSR und zur postsowjetischen russischen Gesellschaft vorgelegt, unter anderem in den Zeitschriften Literaturnaja Gaseta, Russkaja Mysl und Moskowskije Nowosti.[3] Er ist Präsidiumsmitglied des Exil-P.E.N.[4]
Chmelnizki vertritt zusammen mit Viktor Suworow die von der Forschung zum Zweiten Weltkrieg widerlegte Präventivkriegsthese und gibt dazu einen Aufsatzband in einem rechtsextremen Verlag mit heraus.[5] 2010 hielt einen Vortrag zur alternativen Schuldfrage im 2. Weltkrieg in der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus.[6]
Chmelnizki gab Interviews gegenüber der Zeitung "Junge Freiheit"[7][8] und der Deutschen Militärzeitschrift (Ausgaben 70, 2009 und 81, 2011) und führte ein Interview mit Günter Schabowski im Auftrag der Berliner Morgenpost[9]. Chmelnizki erklärt sich in verschiedenen Presse-Artikeln als "Geheimdienstforscher"[10] oder Historiker.[11]
Chmelnizki lebt in Berlin.
Schriften
- Die Architektur Stalins. (Dissertation, Technische Universität, Berlin 2003) Stuttgart 2007, 2 Bände, ISBN 978-3-89821-515-2
- Pod zvonkij golos krovi...: Sovetskaya emigratsiya i natsional'naya ideya. 2. Auflage. Ogni, Moskau 2004, ISBN 5-9548-0012-X (russisch)
- Zodčij Stalin. NLO, Moskau 2007, ISBN 978-5-86793-496-5 (russisch)
- Nazi propaganda against the USSR. Materials and kommentetarii. 1941–1945. Tsentrpoligraf, 2010, ISBN 5-227-02396-4 (russisch)
Als Herausgeber
- Nikolai Alexandrowitsch Miljutin: Probleme des Planens sozialistischer Städte. Einleitung von Dimitri Chmelnitzki. DOM, Berlin 2008, ISBN 978-3-938666-50-0
Weblinks
Einzelnachweise
- Dmitri Chmelnizki: istorik, schiwopissez, architektor (Memento vom 14. September 2012 im Internet Archive) (abgerufen am 30. September 2012)
- Chmelnizki, Dmitrij - Architektur Stalins (abgerufen am 30. September 2012)
- Дмитрий Хмельницкий auf archi.ru (Memento vom 13. Dezember 2010 im Internet Archive) (abgerufen am 30. September 2012)
- Exil-P.E.N. Präsidium (abgerufen am 30. September 2012)
- Viktor Suworow, Dmitrij Chmelnizki, Jürgen Fürst (Hrsg.): Überfall auf Europa: Plante die Sowjetunion 1941 einen Angriffskrieg? Neun russische Historiker belasten Stalin. Pour le Mérite Verlag, Selent 2009, ISBN 978-3-932381-53-9; Ulrich Peters (redok, 2. Februar 2010): Präventiver Hitler: Der "Führer" hatte keine Wahl (Memento vom 13. April 2010 im Internet Archive)
- Störungsmelder: CDU kuschelt mit Rechtsaußen. 6. Februar 2010, abgerufen am 6. Dezember 2018 (deutsch).
- 28.08.09 / „Fixiert auf Hitler“ / Wer begann den Krieg? Der russische Intellektuelle Dmitrij Chmelnizki kritisiert die Verdrängung der Schuld Stalins. Abgerufen am 6. Dezember 2018.
- 25.10.13 / „Frau, komm!“ / Ein Danziger Kunststudent hat mit der Darstellung eines vergewaltigenden Rotarmisten einen Eklat provoziert. Warum das Werk ein Tabubruch ist, erklärt der russische Publizist Dmitrij Chmelnizki. Abgerufen am 6. Dezember 2018.
- Morgenpost. Abgerufen am 15. September 2020.
- Putins Fight Club: Wie der Kreml in Europa Kämpfer für einen geheimen Krieg rekrutiert. 26. Mai 2017, abgerufen am 6. Dezember 2018.
- Uwe Müller: Auf Mission für Putin. In: Die Welt. 26. Oktober 2014 (welt.de).