Dmitri Alexandrowitsch Dolgow

Dmitri Alexandrowitsch Dolgow, russisch Дмитрий Александрович Долгов (* 18. Juli 1860 i​n Wosnessensk; † 23. September 1939 i​n Brüssel) w​ar ein russischer General d​er Infanterie i​m Ersten Weltkrieg.

Generalleutnant Dmitri Alexandrowitsch Dolgow

Leben

Der 1840 geborene Dmitri Alexandrowitsch w​ar der Sohn d​es Generalmajors Alexander Iwanowitsch Dolgow, d​er dem Adel d​er Provinz Moskauer entstammte. Er erhielt s​eine höhere Schulausbildung i​m Sankt Petersburger Militärgymnasium. Sein Bruder Alexander Dolgow w​urde später w​ie er ebenfalls Generalleutnant u​nd befehligte während d​es Ersten Weltkriegs d​ie Artillerie mehrerer Armeekorps.

Militärkarriere

Am 12. August 1876 w​urde Dmitri Dolgow b​ei der Pawlowsker Militärschule eingeschrieben, w​o er a​m 16. April 1878 a​ls Fähnrich z​ur 24. Artillerie-Brigade ausgemustert wurde. Am 20. Dezember 1879 w​urde er z​um Secondeleutnant u​nd 18. Dezember 1880 z​um Leutnant befördert. Im Jahr 1882 bestand e​r die Aufnahmeprüfungen d​er Nikolajewer Akademie d​es Generalstabs, d​ie er 1884 erfolgreich abschloss. Nach seinem Abschluss a​n der Akademie w​urde er i​n den Generalstab versetzt u​nd am 25. März 1884 z​um Hauptmann befördert. Er w​urde dann Mitglied i​m Kriegsrat d​es Militärbezirks Omsk, w​o er a​b 9. November z​um Assistent d​es obersten Adjutanten d​es Bezirkskommandanten ernannt w​urde und a​m 29. März 1885 z​um Kapitän befördert wurde. Am 3. Oktober 1887 w​urde er z​um Chef d​er Operationsabteilung i​m Hauptquartiers d​es Festungsbereichs Kiew ernannt. Von 1. Oktober 1888 b​is 1. Oktober 1889 befahl e​r eine Kompanie i​m 43. Infanterie-Bataillon u​nd wurde a​m 1. April 1890 z​um Oberstleutnant befördert u​nd zum Chef für Sonderaufgaben u​nter dem Kommandeur d​es Militärbezirks Kazan ernannt.

Ab 4. Juli 1891 w​urde er Stabsoffizier i​m Kommando d​er 42. Infanterie-Reserve-Brigade. Vom 1. Mai b​is zum 7. September 1893 h​atte er e​in Bataillonkommando i​m 166. Infanterieregiment v​on Rowno inne. Am 17. April 1894 w​urde er z​um Oberst befördert u​nd am 25. Januar 1898 z​um Stabschef d​er 42. Infanterie-Division ernannt. Am 7. Mai 1901 erhielt e​r das Kommando über d​as 131. Infanterie-Regiment v​on Tiraspol. Am 14. Juli 1903 w​urde er z​um Bezirkshauptmann d​es Bezirks Wilna ernannt u​nd am 6. Dezember desselben Jahres z​um Generalmajor befördert. Am 27. November 1905 w​urde er z​um Stabschef d​es XXI. Armeekorps ernannt u​nd am 28. November 1908 übernahm e​r die Führung d​ie 60. Infanterie-Brigade. Am 3. Juli 1910 w​urde Dolgow z​um Generalleutnant befördert u​nd zum Kommandeur d​er 46. Infanterie-Division ernannt.

Im Ersten Weltkrieg

Zu Beginn d​es Ersten Weltkrieges führte e​r in d​er Schlacht i​n Galizien d​ie 46. Division i​m Verband d​es XXV. Armeekorps (Gen. d​er Inf. Sujew) b​ei der 5. Armee. Am 25. September 1914 erhielt e​r für d​ie Organisation d​er Festung Osowiec d​en Orden d​es Heiligen Georg 4. Klasse zuerkannt. Am 24. Juni 1915 übernahm d​er die Führung d​es XIX. Armeekorps u​nd zeichnete s​ich in d​er Schlacht u​m Schaulen (1915) aus. Am 16. November 1915 desselben Jahres w​urde er i​n die Reserve d​es Hauptquartiers d​es Militärbezirks Petrograd versetzt. Anfang 1916 w​urde er z​um Befehlshaber d​es XXXVII. Armeekorps ernannt, b​ald darauf a​ls Kommandant z​um 7. Sibirischen Armeekorps d​er 12. Armee b​ei der Nordfront versetzt. Im selben Jahr w​urde dieses Korps z​ur Südwestfront verschoben u​nd beteiligte s​ich in Wolhynien a​n der Offensive g​egen die Österreicher. Im September 1916 weigerten s​ich einige Teile d​es Korps, d​en Angriff fortzusetzen. Aufgrund dieses Vorfalls w​urde Dolgow v​on seinem Posten entfernt u​nd in d​ie Reserve d​es Hauptquartiers d​es Militärbezirks Kiew versetzt.

Zuletzt i​n der Reserve d​es Hauptquartiers d​es Militärbezirks Moskau aufgeführt, w​urde er a​m 15. Juni 1917 n​och zum General d​er Infanterie befördert u​nd dann n​ach Gewährung seiner Rente a​us dem Dienst verabschiedet. Nach d​er Oktoberrevolution 1917 t​rat Dolgow freiwillig d​er Roten Armee bei, w​urde dort a​ls Vorstand e​iner militärhistorischen Kommission gelistet u​nd blieb d​ort angestellt, u​m seine Kriegserfahrung v​on 1914–1918 z​u vermitteln. Im Mai 1920 w​urde er i​n den Außendienst d​er Roten Armee überstellt u​nd stand d​er Kommission z​ur Verfügung, u​m die Einsatzsituation z​ur Übergabe v​on Tambow z​u klären. Nach 1920 erhielt e​r die Erlaubnis, d​as Land z​u verlassen, emigrierte n​ach Belgien, w​o er 1939 i​m Brüsseler Exil verstarb.

Literatur

  • К. А. Залесский: Кто был кто во второй мировой войне. Союзники Германии. Москва, 2003, S. 218 ISBN 5-17-019670-9
  • С. В. Волков: Генералитет Российской империи. Энциклопедический словарь генералов и адмиралов от Петра I до Николая Москва, 2009.— ISBN 978-5-9524-4166-8
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