djbdns

djbdns ist ein von Daniel J. Bernstein entwickelter DNS-Server. Ein Grund für die Entwicklung von djbdns waren die immer wieder auftretenden Sicherheitsprobleme innerhalb von BIND. Daniel Bernstein, ein Entwickler, dessen Hauptaugenmerk auf die Sicherheit seiner Applikationen gerichtet ist, hat 1000 US-Dollar an diejenige Person ausgeschrieben, die ein Sicherheitsproblem von djbdns findet und nachweisen kann. Dieser Preis wurde bisher erst einmal für ein sehr spezielles Problem ausgezahlt[2], was Befürworter als Indiz für die Sicherheit werten. Kritiker hingegen verweisen auf die ebenfalls von Bernstein geschriebene Software qmail, bei der das Vorhandensein eventueller Bugs unter anderem von Bernstein harsch diskutiert wird.

djbdns
Basisdaten
Entwickler Daniel J. Bernstein
Aktuelle Version 1.05
(11. Februar 2001)
Betriebssystem diverse Unix-Derivate
Programmiersprache C[1]
Kategorie DNS-Server
Lizenz public domain
deutschsprachig nein
https://cr.yp.to/djbdns.html

Details

Das Konzept v​on djbdns s​teht stark i​m Kontrast z​u dem v​on BIND. Während BIND sämtliche Funktionalität v​om DNS-Server b​is zum Zonentransferdienst i​n einen Daemon packt, s​o ist dieser Funktionsumfang b​ei djbdns i​n mehrere Komponenten unterteilt (nicht a​lle Komponenten werden h​ier behandelt):

dnscache

Die Komponente dnscache ist ein DNS-Resolver und DNS-Cache. Er beantwortet Anfragen über FQDN (fully qualified domain names), indem er den entsprechenden Domainnamen von der root-Zone (.) aus Stück für Stück auflöst. Die Ergebnisse werden danach vorgehalten, bis die eingestellte Cache-Size überschritten worden ist oder die TTL (time to live) des jeweiligen Domainnames abgelaufen ist.

tinydns

Die Komponente tinydns ist ein DNS-Server, der nur Anfragen über Domainnamen beantwortet, die in seiner eigenen Datenbank vorhanden sind, andere Anfragen werden ohne weitere Reaktion verworfen. Die Konfiguration von tinydns unterscheidet sich sehr stark von der von BIND. Während bei BIND eine Zone-Datei für jedes IP-Subnetz einzeln eingerichtet wird, ist bei tinydns diese Aufteilung nicht vorhanden. Eine einzige zentrale Konfigurationsdatei wird verwendet.

rbldns

Spammails wurden/werden i​mmer mehr z​um Problem, weswegen Blacklistserver z​ur Verfügung gestellt wurden, d​ie Open Relays u​nd sonstige Spammer über d​eren IP-Adresse entlarven. Daniel Bernstein h​at mit rbldns e​inen Daemon geschrieben u​nd veröffentlicht, d​er solche Anfragen entgegennehmen k​ann und s​ie an d​ie entsprechenden Blacklistserver weiterleitet u​nd das Ergebnis zwischenspeichert.

axfrdns

Dieser Daemon ist für Antworten per TCP zuständig, die zum Beispiel nötig sind, wenn Antwortpakete für UDP zu lang (länger als 512 Byte) sind. Er bedient sich aus der gleichen Datenbank wie tinydns und kann als Ergänzung dessen angesehen werden. Weiterhin wird der Betrieb eines Daemons, der auf TCP lauscht, vom RFC 1035 gefordert: “The Internet supports name server access using TCP on server port 53 (decimal) as well as datagram access using UDP on UDP port 53 (decimal).” Bernsteins Position dazu ist, dass man etwas falsch gemacht habe, wenn Anfragen per TCP beantwortet werden müssen.[3] Zusätzlich unterstützt axfrdns Zonentransfers per AXFR, dies ist jedoch standardmäßig deaktiviert und sollte für jede Zone und Slave-IP einzeln freigeschaltet werden.

Lizenz

Seit d​em 28. Dezember 2007 i​st djbdns a​ls Public Domain freigegeben[4].

Davor w​urde der Quellcode z​war öffentlich z​ur Verfügung gestellt, a​ber Bernstein erlaubte w​eder die Weitergabe veränderten Quellcodes, n​och die Weitergabe d​er aus d​em Quellcode kompilierten ausführbaren Dateien. Anpassungen konnten d​aher nur a​ls Patch weitergegeben werden.

Einzelnachweise

  1. The djbdns Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 18. Juli 2018).
  2. Mail To News And Back Again. Gmane. Archiviert vom Original am 5. März 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/article.gmane.org Abgerufen am 12. Juli 2010.
  3. How to answer TCP queries. Cr.yp.to. Abgerufen am 12. Juli 2010.
  4. Frequently asked questions from distributors. Cr.yp.to. Abgerufen am 12. Juli 2010.
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