Dinofelis
Dinofelis („Schreckenskatze“) ist eine ausgestorbene Gattung der Katzen aus dem Pliozän und Pleistozän. Sie wird den Säbelzahnkatzen zugerechnet.
Dinofelis | ||||||||||||
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Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Pliozän bis Pleistozän | ||||||||||||
5 bis 1,4 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dinofelis | ||||||||||||
Zdansky, 1924 |
Merkmale
Die Körperlänge von Dinofelis lag zwischen der von Leopard und Löwe. Im Körperbau dürfte er einem Jaguar geähnelt haben. Die seitlich nur leicht abgeflachten Eckzähne waren im Vergleich zu denen der Säbelzahnkatzen relativ klein und erinnerten eher an die heutiger Katzen. In Gebiss- und Körpermerkmalen hat sich diese metailurine Katze morphologisch den Großkatzen angenähert. Besonders deutlich wird dies bei der afrikanischen Art D. barlowi und der asiatischen Art D. cristata. Dieser Trend kehrte sich bei der jüngsten Art D. piveteaui, die mehr dem säbelzahnkatzenartigen Typ entsprach, allerdings wieder um. Über die genauen Körperproportionen der Gattung wurden bisher nur wenige Untersuchungen durchgeführt. Die Unterarme der Vorderbeine waren bei Exemplaren aus Südafrika beispielsweise relativ kurz, was typisch für waldbewohnende Katzen, wie den Jaguar ist. Die Vorderbeine waren kräftig, die Hinterbeine dagegen eher schwach ausgebildet. Diese Kennzeichen lassen insgesamt darauf schließen, dass Dinofelis kein besonders schneller Läufer war.
Arten und Verbreitung
Fossilfunde von Dinofelis sind aus Eurasien, Nordamerika und Afrika bekannt, wobei der afrikanische Kontinent das Zentrum der stammesgeschichtlichen Entwicklung gewesen sein dürfte. Die ältesten Arten der Gattung sind D. abeli aus Asien, D. diastemata aus Europa und D. paleoonca aus Nordamerika. Allerdings werden die beiden asiatischen Arten D. cristata und D. abeli neuerdings zu einer Art zusammengefasst, wobei der ältere Name D. cristata gültig ist. Einige Exemplare aus einer Mio-Pliozänen Fundstelle am Langebaanweg in Südafrika wurden der europäischen Art zugeschrieben, könnten aber auch der afrikanischen Art D. barlowi angehören. Eine weitere afrikanische Art ist D. piveteaui, von der ein ausgesprochen gut erhaltener Schädel aus Südafrika auf 1,5 Millionen Jahre datiert wird. Einige Funde die ursprünglich als eigenständige Gattung Therailurus beschrieben wurden, werden heute ebenfalls Dinofelis zugerechnet.
Lebensweise
Dinofelis war sicherlich ein Fleischfresser, doch generell ist über seine Lebensweise wenig bekannt. Überreste von dreien dieser Katzen wurden zusammen mit einigen Pavian-Fossilien gefunden, die anscheinend alle in einer Art natürlichen Falle verendeten. Daher wird gelegentlich angenommen, Dinofelis habe bevorzugt Jagd auf wehrhafte Primaten wie Paviane und möglicherweise Frühmenschen gemacht.
Systematik
Dinofelis gehört der Tribus der Metailurini innerhalb der Säbelzahnkatzen (Machairodontinae) an. Diese zeichnet sich im Vergleich zu den anderen beiden Triben dieser Unterfamilie der Katzen dadurch aus, dass sie relativ katzenähnliche Merkmale beibehielt, weshalb die Metailurini teils auch als ausgestorbene Angehörige der Kleinkatzen aufgefasst werden.[1] Die inneren Verwandtschaftsverhältnisse der Machairodontinae zeigen sich nach Piras und Kollegen 2018 folgendermaßen:[2]
Machairodontinae |
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Aussterben
Der Zeitpunkt des Aussterbens lässt sich nicht genau bestimmen. Außerhalb Afrikas war die Art zu allen Zeiten recht selten, in Afrika scheint Dinofelis vor etwa 1,4 Millionen Jahren ausgestorben zu sein. Möglicherweise könnte die Gattung hier aber mit D. piveteaui bis vor etwa einer Million Jahren überlebt haben.
Literatur
- Alan Turner: The big cats and their fossil relatives. Columbia University Press, New York NY 1997, ISBN 0-231-10229-1.
- Lars Werdelin, Margaret E. Lewis: A revision of the genus Dinofelis (Mammalia, Felidae). In: Zoological Journal of the Linnean Society. Vol. 132, No. 2, June 2001, ISSN 0024-4082, S. 147–258.
Einzelnachweise
- Lars W. van den Hoek Ostende, Michael Morlo, Doris Nage: Fossils explained 52 Majestic killers: the sabre-toothed cats. Geology Today 22 (4), 2006, S. 150–157
- Paolo Pirasa, Daniele Silvestro, Francesco Carotenuto, Silvia Castiglione, Anastassios Kotsakis, Leonardo Maiorino, Marina Melchionna, Alessandro Mondanaro, Gabriele Sansalone, Carmela Serio, Veronica Anna Vero, Pasquale Raia: Evolution of the sabertooth mandible: A deadly ecomorphological specialization. Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology 496, 2018, S. 166–174, doi:10.1016/j.palaeo.2018.01.034