Dinglingerhaus (Frauengasse)
Das Dinglingerhaus in der heutigen Frauenstraße 9 in Dresden wurde um 1726 für den Hofgoldschmied Johann Melchior Dinglinger (1664–1731) errichtet. Das Gebäude wurde 1945 beim Bombardement der Stadt zerstört und 2018 rekonstruiert.[1][2]
Architektur
Die dreiachsige Fassade des Hauses weist einen mittigen Erker auf, der in den Brüstungszonen durch Reliefs mit Putten und einem verschlungenem Namenszug geschmückt ist.
Der im hinteren Bereich des Hofes errichtete grottenartige Brunnen lag in der Sichtachse gegenüber vom Eingang. Im Hof war eine dreifache, fünfgeschossige Arkade angeordnet, die mit Pilastern und toskanischen und ionischen Kapitellen ausgestattet war.[3] Die Arkadenarchitektur des Hofes entsprach italienischen Renaissance-Palasthöfen in Miniatur.[4]
Geschichte
Als sich Peter der Große 1711 und 1712 jeweils auf der Durchreise in Dresden befand quartierte er sich in Dinglingers Haus an der Frauengasse ein, dem Vorgänger des heute rekonstruierten Gebäudes.[5]
Siehe auch
- Dinglingerhaus am Jüdenhof in Dresden, errichtet von Matthäus Daniel Pöppelmann von 1708 bis 1716 für den Juwelier Christoph George Dinglinger (1668–1728), den älteren Bruder von Johann Melchior Dinglinger.
- Dinglingers Weinberg, ab etwa 1700 Dinglingers Landsitz in Loschwitz
Literatur
- Matthias Donath: Der Dresdner Neumarkt – ein Platz kehrt zurück. edition Sächsische Zeitung, 2006, 224 S., ISBN 978-3-938325-26-1
- Matthias Donath: Neumarkt Dresden. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2014, 80 S., ISBN 978-3-86568-916-0
Weblinks
Einzelnachweise
- Neumarkt Dresden Quartier VI (abgerufen am 12. Januar 2019)
- Archiv - Neumarkt Dresden Quartier VI (abgerufen am 12. Januar 2019)
- Architekturmuseum: Dinglingerhaus (abgerufen am 12. Januar 2019)
- Donath (2014), S. 65
- Carl Czok: August der Starke und seine Zeit (2004), S. 161